Anlässlich des Tages der islamischen Menschenrechte und Menschenwürde
Auf Vorschlag des Irans und nach Zustimmung der islamischen Länder in der Organisation für Islamische Zusammenarbeit (OIC) – ehemals Islamische Konferenz-Organisation - wurde 1990 der 5. August zum „Tag der Islamischen Menschenrechte und Menschenwürde“ ernannt. Der 5. August soll an die Verabschiedung der islamischen Menschenrechtserklärung in dieser Organisation erinnern.
In der Resolution der OIC wurde unterstrichen, dass aufgrund der Islamischen Gesetzgebung (Scharia) die Menschenrechte auf die Würde und den wesensbedingten Wert des Menschen zurückgeht. Unter anderem wird in dieser Resolution darauf hingewiesen, dass die Mitgliedsländer der OIC aktiv und koordiniert zusammenarbeiten müssen und diese Kooperation bei der Suche nach Mitteln und Wege zur Förderung und Wahrung der islamischen Lehre und Werte im Bereich der Menschenrechte von großer Bedeutung ist. Außerdem wurden in der Resolution der OIC die Verteidigung des wahren Islambildes und die Bekämpfung der Schmähung des Islams sowie der Ansporn zum Dialog zwischen den verschiedenen islamischen Rechtsschulen hervorgehoben.
Der Tag der Islamischen Menschenrechte ist eine Gelegenheit für die Muslime, der Völkergemeinschaft die Menschenreche im Islam vorzustellen und sich über die Hindernisse für die Menschenrechte in der heutigen Welt auszutauschen.

Die Menschenrechte und die Wahrung der Menschenwürde sowie ein regionaler und internationaler Mechanismus zu ihrem Schutze, sind ein universales Anliegen. Diese Angelegenheit findet im Islam viel Beachtung. Viele internationale Organisationen, Regierungen und nicht-staatliche Institutionen fühlen sich verpflichtet, die Menschenrechte herzustellen. Bei der internationalen Menschenrechtserklärung sind viele Gebote der islamischen Lehre verwendet worden, aber es in vielen Fällen sind auch Versäumnisse zu beobachten zum Beispiel im Falle der Verletzung der Würde des Menschen.
Gemäß Ayatollah Khamenei, Oberhaupt der Islamischen Revolution, gehört der Umgang der USA mit den Menschenrechten zu den wichtigen Fällen der Verletzung der Menschenrechte und Menschenwürde in unserer heutigen Welt seitens derjenigen, die behaupten die Menschenrechte zu verteidigen. Das Oberhaupt der Islamischen Revolution ist der Ansicht, dass jede Gesellschaft, die für die Freiheit eintritt, die elementaren Mängel der amerikanischen Version der Menschenrechte aufdecken sollte. Er sagt: „ Die Amerikaner haben nicht das Recht über die Menschenrechte zu sprechen. Die US-Regierung verletzt am meisten auf der Welt die Menschenrechte. Nicht nur in der Vergangenheit sondern auch heute – in diesem Moment. Sie sind diejenigen, mit deren Unterstützung und Rückhalt das zionistische Regime all das Unheil in der Region anrichtet.“
Der Angriff der Nationalgarde und Polizei auf die Farbigen in den USA und die Ureinwohner dieses Landes sind in diesem Jahr ein klares Beispiel für die schon seit Jahren erfolgende klare Verletzung der Menschenrechte.

Der 2019 aus dem Dienst entlassene New Yorker Polizist Daniel Pantaleo drückt 2014 Eric Garner den Hals zu. Eric Garner stirbt bei der Festnahme
Die politische Spitze in den USA blickt herabwertend auf Indianer und Farbige. Stellt man die unmenschliche Behandlung von George Floyd, der erstickte, weil ein US-Polizist ihm minutenlang das Knie auf den Hals presste, neben die Sanktionen , die die USA gegen andere Länder verhängt, so wird uns klar, dass die USA, welche behauptet die Menschenrechte zu verteidigen, nicht nur diesem Afro-Amerikaner sondern vielen anderen und regelrecht ganzen Völkern auf der Welt die Kehle zugedrückt hat. Aktuell wurden gegen 21 Länder auf der Welt von den USA Sanktionen verhängt. Die USA wollen auf diese Weise Ländern, die gegen ihre Hegemonialbestrebungen sind und unabhängig sein wollen, die Luft abdrücken.
Die USA sind ein Staat, der ständig von den Menschenrechten redet, während er insgeheim zahlreiche furchtbare Verbrechen begeht. Die US-Administration setzt die Maske des Verteidigers der Menschenrechte auf, um hinter dieser Heuchelei ihre zahlreichen Verbrechen gegen die Menschheit zu verbergen. Ihre leeren Behauptungen hinsichtlich der Menschenrechte dienen nur dazu, das politische Image derjenigen Länder zu zerstören, die sich nicht von ihnen erpressen lassen und sich gegen die Gewalt und Maßlosigkeit der USA wehren.

Der Islamische Iran hat in Befolgung der islamischen Gebote und der Vorgehensweise der Imame aus dem Hause des Propheten immer Unrecht und Ungerechtigkeit abgelehnt und die Unterdrückten auf der Welt verteidigt. Er hat die muslimischen Völker angespornt, sich genauso zu verhalten. Derweil haben die USA und einige westliche Länder, die immer lauthals für die Menschenrechte plädieren, laufend die Menschenrechte verletzt. Ayatollah Khamenei hat hierzu gesagt: „Die Menschenrechtsverletzungen, die die USA im eigenen Land und auf der Welt begehen, sind zahlreicher als die in allen anderen Länder. Aber sie werfen der Weltbevölkerung und der iranischen Nation und Regierung und islamischen Staatsordnung den Verstoß gegen Menschenrechte vor. Das Banner der Menschenrechte haben Leute in die Hand genommen, welche selber die größten Menschenrechtsverletzungen begehen! ... Ich kenne keine Regierung, die so sehr wie die US-Regierung die Menschenrechte verletzt.“
An dem Verhalten des Propheten des Islams (Gottes Segen sei auf ihm und Friede seinem Hause) ist zu sehen, dass im Islam die Gottesfürchtigkeit und klare menschenwürdige Eigenschaften ausschlaggebend für die Beurteilung eines Menschen sind. Der erste, den der Prophet zum Gebetsrufer ernannte, war ein ehemaliger Sklave aus Afrika. Der Prophet ist in einer Zeit in Erscheinung getreten, wo die Araber weibliche Nachkommen für eine Schande hielten und sie sogar lebendig in der Erde verscharrten. Aber der Prophet hat diese grausame Sitte bekämpft und er hat der Frau zu einer hohen Stellung in der Familie und Gesellschaft verholfen. Er ging mit gutem Beispiel heran indem er seine Tochter Fatima Zahra (F) vor den anderen ehrte.

Der Islam weist dem Menschen einen hohen Platz zu und achtet ihn. Über die Würde des Menschen gibt es zahlreiche Verse im Koran. In diesem Zusammenhang ragt besonders der Vers 70 der Sure Isra (Sure 17) hervor , wo es heißt:
که می فرماید: «وَ لَقَدْ کَرَّمْنا بَنی آدَمَ وَ حَمَلْناهُمْ فِی الْبَرِّ وَ الْبَحْرِ وَ رَزَقْناهُمْ مِنَ الطَّیِّباتِ وَ فَضَّلْناهُمْ عَلی کَثیرٍ مِمَّنْ خَلَقْنا تَفْضیلاً»، «
Und Wir haben ja die Kinder Adams geehrt; Wir haben sie auf dem Festland und auf dem Meer (auf Tieren und Gefährten) getragen und sie von den guten Dingen versorgt, und Wir haben sie vor vielen von denen, die Wir erschaffen haben, eindeutig bevorzugt.
Der Vers 30 der Sure 2 (Baqara) erklärt den Menschen zum Statthalter Gottes auf Erden. Es heißt dort:
«وَ إِذْ قالَ رَبُّکَ لِلْمَلائِکَةِ إِنِّی جاعِلٌ فِی الْأَرْضِ خَلیفَةً قالُوا أَ تَجْعَلُ فیها مَنْ یُفْسِدُ فیها وَ یَسْفِکُ الدِّماءَ وَ نَحْنُ نُسَبِّحُ بِحَمْدِکَ وَ نُقَدِّسُ لَکَ قالَ إِنِّی أَعْلَمُ ما لا تَعْلَمُونَ»،
Und als dein Herr zu den Engeln sagte: „Ich bin dabei, auf der Erde einen Statthalter einzusetzen“, da sagten sie: „Willst Du auf ihr etwa jemanden einsetzen, der auf ihr Unheil stiftet und Blut vergießt, wo wir Dich doch lobpreisen und Deiner Heiligkeit lobsingen?“ Er sagte: „Ich weiß, was ihr nicht wisst
Gott der Weise hat dem Menschen nicht nur Würde verliehen und ihn zu seinem Statthalter auf Erden ernannt. Er hat ihm sogar von Seinem Geist eingehaucht. Im Vers 72 der Sure Sad, Sure 38 heißt es:
Wenn Ich es (das menschliche Wesen) zurechtgeformt und ihm von Meinem Geist eingehaucht habe, dann fallt und werft euch vor ihm nieder.“
Wurde dem Menschen nicht sehr viel Größe verliehen? Sollte er sich nicht seines eigenen Wertes bewusst werden und wenn er eines Tages zu seinem Herrn zurückkehrt, die Aufgabe, Statthalter Gottes auf Erden zu sein, auf die beste Weise erfüllt haben?

Nicht nur der Koran sondern auch die Makellosen Imame (Friede sei mit ihnen) haben dafür hingewiesen dass der Mensch über die anderen Wesen zu stehen kommt. In einer Überlieferung heißt es dass jemand Imam Sadiq (F) fragte, ob die Engel oder ob die Menschen höher zu stehen kommen. Da zitierte der Imam seinen Vorfahren Imam Ali, Befehlshaber der Gläubigen, und sagte: Gott hat dem Wesen der Engel Verstand und den Tieren den Trieb und den Menschen Verstand und Trieb mitgegeben. Die Menschen können durch Beherrschung des Verstandes und Zügelung der Triebe einen höheren Rang als die Engel erreichen.“ Imam Ali hat auch gesagt: „Der gläubige Mensch verdient mehr Achtung als die Kaaba.“
Dank seiner besonderen Eigenschaften ist der Mensch für die Statthalterschaft Gottes auf Erden geeignet und würdig. Deshalb soll er nicht unachtsam und niederträchtig werden und nicht Gefangener der zweifelhaften und flüchtigen Vergnügen dieser vergänglichen Welt sein. Er sollte sich nicht gegenüber Reichtum, Position und wertlosen Äußerlichkeiten der Welt verdingen. Die Verse des Korans und die Überlieferungen der Makellosen Imame zeugen davon, dass - obwohl alle Menschen das Potential besitzen Statthalter Gottes zu sein - es dennoch unter ihnen welche gibt, die diese Position nicht erreichen. Denn es kann sein, dass einige durch hässliches Verhalten die Stellung als Statthalter nicht nur nicht verdienen, sondern sogar so sehr abstürzen und unter den Rang des Menschseins absacken, dass sie mit den Worten des Korans im Vers 44 der Sure 25 (Furqan) – weiter vom Weg abirren als das Vieh.