US-Niedergang in Westasien – Ursachen und Folgen (Teil. 1)
Die Niederlage und der Niedergang der westlichen liberalen Ordnung ist eine Tatsache, die sich im internationalen System abzeichnet. Die USA als Führer dieser Ordnung haben ebenfalls Schwäche erlitten und die Komponenten ihrer wirtschaftlichen, politischen, kulturellen und ideologischen Macht schwinden.
Die USA sind laut verfügbaren Beweisen und Fakten und dem Eingeständnis ihrer politischen Persönlichkeiten und Forschungsdenkfabriken, in komplexe Probleme verwickelt, und die Zeichen des Niedergangs ihrer globalen Autorität sind in verschiedenen Dimensionen sichtbar. In dieser 12-teiligen Beitragsserie wollen wir Ihnen, liebe Zuhörer, Beispiele für den Niedergang der Macht dieser globalen Hegemonie in Westasien vorstellen.
Mit dem Niedergang der US-amerikanischen Hegemonie im internationalen System, das wirtschaftlich auf Liberalismus und politisch auf Dominanz beruht, wird die gegenwärtige internationale politische Ordnung erschüttert. Während des letzten Jahrhunderts zielten viele der Kriege, die die Vereinigten Staaten auf der ganzen Welt angezettelt haben, darauf ab, ihre hegemoniale liberale Ordnung aufrechtzuerhalten. Die repressiven Wirtschaftssanktionen gegen einige Länder, die die US-amerikanische Vorherrschaft nicht akzeptiert haben, der Einsatz des Vetos im UN-Sicherheitsrat und die Förderung der US-amerikanischen Kultur durch ihre Medien stehen alle im Zusammenhang mit der Stabilisierung und Wahrung der Hegemonie.
Nach dem Rückzug Großbritanniens aus der Region am Persischen Golf im Jahr 1970 füllten die USA das durch den britischen Rückzug entstandenen Machtvakuum. Anhand zweier Indikatoren lässt sich sagen, dass die US-Hegemonialmacht im westasiatischen Raum schwächelt. Diese Indikatoren finden sich zum einen in der Reduzierung der militärischen, politischen und wirtschaftlichen Fähigkeiten der USA und zum anderen im zunehmenden Einfluss von Mächten wie China und Russland in Westasien. Die Zunahme des Einflusses dieser Länder zusammen mit der Stärkung einiger Akteure in der Region, wie der Islamischen Republik Iran und der Achse des Widerstands, die sich gegen die Dominanz des Westens, insbesondere der Vereinigten Staaten, in Westasien stellen, haben die Möglichkeit des US-Niedergangs Amerikas zunehmen lassen.
Die US-Führer haben eindeutig anerkannt, dass ihr Land Truppen aufgrund der hohen Militärausgaben aus der westasiatischen Region zurückziehen sollte. Nach dem Terroranschlag vom 11. September 2001 verstärkte George W. Bush die Präsenz des US-Militärs in Westasien unter dem Vorwand, den Terrorismus zu bekämpfen und die Demokratie zu fördern. Nach George Bush versprachen die Regierungen von Obama und Trump in ihren Wahlparolen den Rückzug ihrer Truppen aus dieser Region wegen der hohen Kosten, die es für dieses Land hat.
Tatsache ist jedoch, dass die USA aufgrund ihrer falschen Strategien bei der Verkündung der neuen Weltordnung unter der US-Führung allmählich ihre Macht im militärischen, politischen und wirtschaftlichen Bereich verloren haben.
Doch haben die USA ihre in den letzten zwei Jahrzehnten gemachten Versprechen, den Terrorismus zu beseitigen und die Demokratie in der Region Westasien zu fördern, nicht erfüllt; diese Misserfolge führten zu einer Verringerung der Glaubwürdigkeit dieses Landes in der Weltöffentlichkeit. Daher kamen sie zu dem Schluss, dass sie nicht in allen Regionen der Welt gleichzeitig eine direkte militärische Präsenz haben können. Denn aus amerikanischer Sicht liegt die zukünftige Konkurrenz bei China, und demnach sollten die Vereinigten Staaten ihre Ausgaben in Westasien reduzieren und stattdessen die in Ostasien machen, um China einzudämmen. All diese Probleme veranlassten die US-Führer, sich militärisch aus der westasiatischen Region zurückzuziehen. Im nächsten Schritt konzentrierten sich die USA auf die Reduzierung ihrer Kosten in Afghanistan. Während der Amtszeit von Barack Obama beispielsweise haben die US-Sicherheitsverantwortlichen und die Kommandeure der US-Armee Berichte vorgelegt, wonach sie in Afghanistan militärisch nicht gewinnen können, und wenn sie in dieser Situation weitermachen und keine politische Lösung suchten, würden sie möglicherweise dieselbe Niederlage der Sowjetunion und Großbritanniens einfahren.
Nach all dem, was soeben gesagt wurde, änderte Obama die US-Strategie in Afghanistan, und dann startete Donald Trump denselben politischen Verhandlungsprozess mit den Taliban und erzielte eine Einigung. Schließlich ordnete Biden den Abzug der US-Streitkräfte aus Afghanistan an, was selbst ein Symbol für das demütigende Scheitern der US-Hegemonie in der Region war.
Die amerikanische Denkfabrik "Center for a New American Agency" bietet auch einige Anregungen zur Revision der amerikanischen Politik in Westasien, die den Niedergang der Hegemonie der Vereinigten Staaten zeigt. Diese Denkfabrik hat zum Beispiel vorgeschlagen, dass die US-Interessen in Westasien dahingehend überarbeitet werden sollten, dass zum einen die vorgegebenen Ziele völlig begrenzt und transparent verfolgt werden sollten, und dass zum anderen Washington für die Sicherung der Interessen seiner Verbündeten nicht verantwortlich sein sollte.
Der demütige Abzug der US-Truppen aus Afghanistan
Die amerikanische Denkfabrik "Center for a New American Agency" hat anerkannt, dass die Politik des „Regimewechsels“ in Afghanistan, Irak und Libyen gescheitert ist und im Fall Syriens man sich mit der multilateralen Diplomatie in der Region zufrieden geben sollte. In einem anderen Teil hat diese Denkfabrik klar erklärt, dass Infanterietruppen, U-Boote und Kampfflugzeuge nach Amerika zurückkehren und der Kampf gegen den Terrorismus auf die Unterstützung vertrauenswürdiger lokaler Partner sowie auf Operationen durch Drohnen und schnelle Eingreiftruppen beschränkt werden sollte. Michael Turner, Experte der in Washington ansässigen Denkfabrik Heritage, bestätigt dies: „Nach den strategischen Plänen der US-Regierung erfordert die militärische Modernisierung des Landes ausreichende Mittel, um hinsichtlich der Stärkung der Abschreckung in die Armee und ihre Zukunft zu investieren.“ Insbesondere die Erhaltung der drei Atomwaffen, das heißt U-Boote, landgestützte Raketen und Flugzeuge. Angesichts der Ausbreitung interner sozialer und wirtschaftlicher Probleme in den USA wurde die Politik der "endlosen Kriege" und des allmählichen Rückzugs aus Westasien von politischen Entscheidungsträgern zunehmend wahrgenommen. Diese Probleme zeigen, dass die USA aufgrund des Rückgang ihrer Macht und Hegemonie nicht mehr die Fähigkeit haben, andere Regionen, insbesondere den westasiatischen Raum, zu beeinflussen. Neben diesen Fällen ist das strategische Versagen der Vereinigten Staaten bei der militärischen Unterstützung der Takfiri-Terrorgruppen ein weiterer Grund für die Schwächung ihrer Militärstärke in der westasiatischen Region.
„Michael McCall“, der amerikanische republikanische Vertreter und Vorsitzende des Nationalen Sicherheitsausschusses des Repräsentantenhauses, sagte bei einem Treffen mit Reportern am 9. Dezember 2015, dass seiner Meinung nach der damalige US-Präsident Barack Obama und seine Außenministerin Hillary Clinton für die Entstehung der IS-Terrorgruppe in der Region verantwortlich sind. Er fügte hinzu: Die Obama-Administration hatte nicht den Willen, diese Terrorgruppe zu bekämpfen.
Auch „Julian Assange“, der Gründer der Enthüllungsplattform“ WikiLeaks“, hat im Dezember 2016, am sechsten Jahrestag der Offenlegung amerikanischer Diplomatendokumente, klar verkündet, dass die amerikanische Central Intelligence Agency (CIA) die Takfiri-Terroristengruppe IS geschaffen hat. Julian Assange erklärte bei der Veröffentlichung der sogenannten „Carter 3-Dokumente“ in einer Erklärung, dass die Ursprünge der IS-Terroristengruppe bis ins Jahr 1979 zurückreichen. Laut Assange führte die Entscheidung der CIA und Saudi-Arabiens, die Mudschaheddin in Afghanistan gegen die sowjetische Besatzung zu bewaffnen, zur Entstehung von Al-Qaida angesichts der Abreise von Osama bin Laden nach Pakistan und dann nach Afghanistan. Die Stärkung von al-Qaida führte schließlich zu den Anschlägen vom 11. September 2001. Unter dem Vorwand der Terrorbekämpfung marschierten die USA in Afghanistan und im Irak ein, wodurch im besetzten Irak ein Machtvakuum entstand, was der IS-Terrormiliz die Gelegenheit gab, sich zu formieren.
Obwohl viele US-Verantwortliche die Rolle Washingtons bei der Entstehung von Terrorgruppen und ihrer Unterstützung anerkannt haben, hat aber am Ende der Misserfolg der USA bei der Konfrontation mit den selbst geschaffenen aber unkontrollierbaren Terrorgruppen Washington viele finanzielle und militärische Kosten auferlegt und die Grundlage für den militärischen Niedergang dieses Landes in der Region Westasien geschaffen.
Damit sind wir – liebe Hörerfreunde am Ende des ersten Teils dieser Beitragsserie angelangt und sagten Ihnen alles Gute bis zum 2. Teil.