May 13, 2023 07:50 Europe/Berlin

Die Niederlage  und der Niedergang der westlichen liberalen Ordnung ist eine Tatsache, die sich im internationalen System abzeichnet. Die USA  als Führer dieser Ordnung haben  ebenfalls Schwäche erlitten und die Komponenten ihrer wirtschaftlichen, politischen, kulturellen und ideologischen Macht schwinden.

Die USA  sind laut  verfügbaren Beweisen und Fakten und dem Eingeständnis ihrer politischen Persönlichkeiten und Forschungsdenkfabriken, in komplexe Probleme verwickelt, und die Zeichen des Niedergangs ihrer globalen Autorität sind in verschiedenen Dimensionen sichtbar. In dieser 12-teiligen Beitragsserie  wollen wir Ihnen, liebe Zuhörer, Beispiele für den Niedergang der Macht dieser globalen Hegemonie in Westasien vorstellen.

Mit dem Niedergang der US-amerikanischen Hegemonie im internationalen System, das wirtschaftlich auf Liberalismus und politisch auf Dominanz beruht, wird die gegenwärtige internationale politische Ordnung erschüttert. Während des letzten Jahrhunderts zielten viele der Kriege, die die Vereinigten Staaten auf der ganzen Welt angezettelt  haben, darauf ab, ihre hegemoniale liberale Ordnung aufrechtzuerhalten.  Die repressiven Wirtschaftssanktionen gegen einige Länder, die die US-amerikanische  Vorherrschaft nicht akzeptiert haben, der Einsatz des Vetos im UN-Sicherheitsrat und die Förderung der US-amerikanischen Kultur durch ihre Medien stehen alle im Zusammenhang  mit der Stabilisierung und  Wahrung  der Hegemonie.

Nach dem Rückzug Großbritanniens  aus der Region am Persischen Golf im Jahr 1970  füllten die USA  das durch den britischen Rückzug entstandenen Machtvakuum. Anhand zweier Indikatoren lässt sich sagen, dass die US-Hegemonialmacht  im westasiatischen Raum schwächelt. Diese Indikatoren finden sich zum einen in der Reduzierung der militärischen, politischen und wirtschaftlichen Fähigkeiten der USA  und zum anderen im zunehmenden Einfluss von Mächten wie China und Russland in Westasien. Die Zunahme des Einflusses dieser Länder  zusammen mit der Stärkung einiger Akteure in der Region, wie der Islamischen Republik Iran und der Achse des Widerstands, die sich gegen die Dominanz des Westens, insbesondere der Vereinigten Staaten, in Westasien stellen, haben  die Möglichkeit des US-Niedergangs Amerikas zunehmen lassen.

Die US-Führer  haben eindeutig anerkannt, dass ihr Land Truppen  aufgrund der hohen Militärausgaben aus  der westasiatischen Region  zurückziehen sollte. Nach dem Terroranschlag vom 11. September 2001 verstärkte George W. Bush die Präsenz des US-Militärs in Westasien unter dem Vorwand, den Terrorismus zu bekämpfen und die Demokratie zu fördern. Nach George Bush versprachen die Regierungen von Obama und Trump in ihren Wahlparolen  den Rückzug ihrer Truppen aus dieser Region wegen der hohen Kosten, die es für dieses Land hat.

Tatsache ist jedoch, dass die USA  aufgrund ihrer falschen Strategien bei der Verkündung  der neuen Weltordnung unter der US-Führung  allmählich ihre Macht im militärischen, politischen und wirtschaftlichen Bereich verloren haben.

Doch haben die USA ihre in den letzten zwei Jahrzehnten gemachten Versprechen, den Terrorismus zu beseitigen und die Demokratie in der Region Westasien zu fördern, nicht erfüllt; diese Misserfolge  führten zu einer Verringerung der Glaubwürdigkeit dieses Landes in der Weltöffentlichkeit. Daher kamen sie  zu dem Schluss, dass sie nicht in allen Regionen der Welt gleichzeitig eine direkte militärische Präsenz haben können. Denn aus amerikanischer Sicht liegt die zukünftige Konkurrenz bei China, und demnach sollten die Vereinigten Staaten ihre Ausgaben in Westasien reduzieren und stattdessen die  in Ostasien machen, um China einzudämmen. All diese Probleme veranlassten die US-Führer, sich militärisch aus der westasiatischen Region zurückzuziehen. Im nächsten Schritt konzentrierten sich  die USA auf die Reduzierung ihrer Kosten in Afghanistan. Während der Amtszeit von Barack Obama beispielsweise haben die US-Sicherheitsverantwortlichen  und die Kommandeure der US-Armee Berichte vorgelegt, wonach  sie in Afghanistan militärisch nicht gewinnen können, und wenn sie in dieser Situation weitermachen und keine politische Lösung suchten, würden sie möglicherweise  dieselbe  Niederlage der Sowjetunion und  Großbritanniens einfahren.

Nach all dem, was soeben gesagt wurde, änderte  Obama die US-Strategie in Afghanistan, und dann startete Donald Trump denselben politischen Verhandlungsprozess mit den Taliban und erzielte eine Einigung. Schließlich ordnete Biden den Abzug der US-Streitkräfte aus Afghanistan an, was selbst ein Symbol für das  demütigende Scheitern der  US-Hegemonie in der Region war.

Die amerikanische Denkfabrik "Center for a New American Agency" bietet auch einige Anregungen zur Revision der amerikanischen Politik in Westasien, die den Niedergang der Hegemonie der Vereinigten Staaten zeigt. Diese Denkfabrik hat zum Beispiel vorgeschlagen, dass  die US-Interessen in Westasien dahingehend  überarbeitet werden sollten, dass zum einen  die  vorgegebenen Ziele völlig  begrenzt und transparent verfolgt werden sollten, und dass zum anderen  Washington für die Sicherung der Interessen seiner Verbündeten nicht verantwortlich sein sollte.

Der demütige Abzug der US-Truppen aus Afghanistan

Die amerikanische Denkfabrik "Center for a New American Agency" hat anerkannt, dass die Politik des „Regimewechsels“ in Afghanistan, Irak und Libyen gescheitert ist und im Fall Syriens man sich mit der  multilateralen Diplomatie in der Region  zufrieden geben  sollte. In einem anderen Teil hat diese Denkfabrik  klar erklärt, dass Infanterietruppen, U-Boote  und Kampfflugzeuge nach Amerika zurückkehren und der Kampf gegen den Terrorismus auf die Unterstützung vertrauenswürdiger lokaler Partner sowie auf  Operationen durch Drohnen und schnelle Eingreiftruppen beschränkt werden sollte. Michael Turner, Experte der in Washington ansässigen Denkfabrik Heritage, bestätigt dies: „Nach den strategischen Plänen der US-Regierung erfordert die militärische Modernisierung des Landes ausreichende Mittel, um hinsichtlich  der Stärkung der Abschreckung in die Armee und ihre Zukunft zu investieren.“ Insbesondere die Erhaltung der drei Atomwaffen, das heißt U-Boote, landgestützte Raketen und Flugzeuge. Angesichts  der Ausbreitung interner sozialer und wirtschaftlicher Probleme in den USA  wurde die Politik der "endlosen Kriege" und des allmählichen Rückzugs aus Westasien von  politischen Entscheidungsträgern zunehmend  wahrgenommen. Diese Probleme zeigen, dass die USA  aufgrund des Rückgang  ihrer Macht und Hegemonie nicht mehr die Fähigkeit haben, andere Regionen, insbesondere den westasiatischen Raum, zu beeinflussen. Neben diesen Fällen ist das strategische Versagen der Vereinigten Staaten bei der militärischen Unterstützung der Takfiri-Terrorgruppen ein weiterer Grund für die Schwächung  ihrer Militärstärke  in der westasiatischen Region.

„Michael McCall“, der amerikanische republikanische Vertreter und Vorsitzende des Nationalen Sicherheitsausschusses des Repräsentantenhauses, sagte bei einem Treffen mit Reportern am 9. Dezember 2015, dass seiner Meinung nach der damalige US-Präsident Barack Obama und seine Außenministerin Hillary Clinton  für die Entstehung der IS-Terrorgruppe  in der Region verantwortlich sind. Er fügte hinzu: Die Obama-Administration hatte nicht  den Willen, diese Terrorgruppe zu bekämpfen.

Auch „Julian Assange“, der Gründer der Enthüllungsplattform“ WikiLeaks“, hat im Dezember 2016, am sechsten Jahrestag der Offenlegung amerikanischer Diplomatendokumente, klar verkündet, dass die amerikanische Central Intelligence Agency (CIA) die Takfiri-Terroristengruppe IS geschaffen hat. Julian Assange erklärte bei der Veröffentlichung der sogenannten „Carter 3-Dokumente“ in einer Erklärung, dass die Ursprünge der IS-Terroristengruppe bis ins Jahr 1979 zurückreichen. Laut Assange führte die Entscheidung der CIA und Saudi-Arabiens, die Mudschaheddin in Afghanistan gegen die sowjetische Besatzung zu bewaffnen, zur Entstehung  von Al-Qaida angesichts der Abreise von Osama bin Laden nach Pakistan und dann nach Afghanistan. Die Stärkung  von al-Qaida führte schließlich zu den Anschlägen vom 11. September 2001. Unter dem Vorwand der Terrorbekämpfung  marschierten die USA in Afghanistan und im Irak ein, wodurch  im besetzten Irak ein Machtvakuum entstand, was der IS-Terrormiliz die Gelegenheit gab,  sich zu formieren.

Obwohl viele US-Verantwortliche  die Rolle Washingtons bei der Entstehung  von Terrorgruppen und ihrer Unterstützung anerkannt haben,  hat aber am Ende der Misserfolg der USA  bei der Konfrontation mit den selbst geschaffenen  aber unkontrollierbaren Terrorgruppen  Washington  viele finanzielle und militärische Kosten auferlegt und die Grundlage für den militärischen Niedergang dieses Landes in der Region Westasien geschaffen.

Damit sind wir – liebe Hörerfreunde am Ende des ersten Teils  dieser Beitragsserie angelangt und sagten Ihnen alles Gute bis zum 2. Teil.

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