Russland überprüft Wiederaufnahme von Atomtests
(last modified Sat, 30 Nov 2024 06:10:28 GMT )
Nov 30, 2024 07:10 Europe/Berlin
  • Russland überprüft Wiederaufnahme von Atomtests

IRNA- Russland wird als Reaktion auf die US-Politik  die Wiederaufnahme von Atomtests in Erwägung ziehen.

Der stellvertretende russische Außenminister Sergej Ryabkov sagte in einem am Samstagmorgen veröffentlichten Interview mit der Nachrichtenagentur „Tass“ als Antwort auf die Frage, ob es für Russland möglich sei, als Reaktion auf die Politik der USA die Atomtests wiederaufzunehmen: „Das ist ein Problem“.

Er fügte hinzu, die Situation sei sehr kompliziert. Dieses Thema werde im Allgemeinen und unter allen Aspekten ständig überprüft.

Im Februar erklärte Direktors der Abteilung für Fragen der Nichtverbreitung und Rüstungskontrolle des russischen Außenministeriums Wladimir Jermakow gegenüber TASS, dass es  Anzeichen dafür gebe, dass Washington seine Atomtests wieder aufnehmen könnte.

Russland hat gewarnt, dass Moskau in gleicher Weise auf das Vorgehen Washingtons reagieren werde, wenn die USA in diese Richtung vorgingen.

Im vergangenen Jahr unterzeichnete der russische Präsident Wladimir Putin ein Gesetz zur Aufhebung der Ratifizierung des Kernwaffenteststopp-Vertrags (CTBT). Diese Entscheidung wurde als Reaktion auf die Nichtratifizierung des Vertrags durch die USA getroffen.

Der am 10. September 1996 von der Generalversammlung der Vereinten Nationen angenommene und am 24. September 1996 zur Unterzeichnung vorgelegte CTBT verbietet jegliche Art von Nukleartestexplosionen – unabhängig von deren Zweck oder Ort der Durchführung. Ziel des Vertrags ist ein völkerrechtlich verbindliches Verbot von Nukleartests. Zugleich soll ein weltumspannendes Netzwerk von Messstationen der bis zum Inkrafttreten des CTBT provisorischen CTBT-Vertragsorganisation (CTBTO) mit Sitz in Wien Verstöße zuverlässig aufdecken.

Der CTBT soll verhindern, dass Nichtnuklearwaffenstaaten Nuklearwaffen überhaupt entwickeln. Gleichzeitig soll der Vertrag den Ausbau oder die Fortentwicklung von Nuklearwaffenarsenalen durch Staaten, die solche Waffen bereits besitzen, verhindern.