Berlin (ParsToday) - Beschäftigte in der deutschen Metall- und Elektroindustrie haben einen Streik begonnen, nachdem die Lohnverhandlungen angesichts der hohen Inflation ins Stocken geraten sind.
Nach sechs Wochen erfolgloser Gespräche und unüberbrückbarer Differenzen begannen am Samstagabend die ersten „Warnstreiks“ in der Metall- und Elektroindustrie mit rund 3,8 Millionen Beschäftigten.
An den Streiks nahmen mehrere Tausend Beschäftigte aus ganz Deutschland wie Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, dem Saarland, Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Hamburg teil.
Seit einigen Wochen verhandeln Arbeitgebervertreter über Löhne, sind aber vor Ablauf einer obligatorischen Verhandlungsfrist zu keinem Ergebnis gekommen.
Acht Prozent mehr Lohn fordert die IG Metall in der aktuellen Tarifrunde, an der rund 26.000 Unternehmen aus der Auto-, Elektro- und Fertigungsindustrie beteiligt sind.
Die Arbeitgeber hatten in regionalen Verhandlungen am Donnerstag und Freitag einmalige steuerfreie Zahlungen in Höhe von 3.000 Euro sowie eine unbestimmte Erhöhung der Lohntabellen für einen Zeitraum von 30 Monaten angeboten.
Für die kommende Woche sind weitere Warnstreiks geplant. Der Gewerkschaftsführer wies darauf hin, dass bis zur vierten Verhandlungsrunde, die am 8. November in den Südländern Bayern und Baden-Württemberg beginnt, nur kürzere Warnstreiks von wenigen Stunden geplant sind. Danach entscheidet die IG Metall über das weitere Vorgehen.
Deutschland muss mit einer Inflationsrate von 11,6% fertig werden, was auf einen Rückgang der Energieimporte aus Russland nach dem Ukrainekrieg zurückzuführen ist, der zu steigenden Energiepreisen geführt und die Inflation auf den höchsten Stand seit mehr als 25 Jahren getrieben hat.
Deutschland ist nicht das einzige Land in Europa, das mit Protesten konfrontiert ist, da die europäischen Länder aufgrund hoher Energiepreise und steigender Lebenshaltungskosten mit immer mehr Streiks und Protesten konfrontiert sind. Deutschland ist Europas Wirtschaftsmacht und die schwächelnde Wirtschaftsleistung Berlins wird den ganzen Kontinent betreffen.
Die britische Wirtschaft schrumpfte im August um 0,3 %, sie erlebte im September eine Inflationsrate von 10,2 %, die höchste seit 40 Jahren, und mit dem Rücktritt der Premierministerin Liz Truss werden sich die wirtschaftlichen Aussichten für Großbritannien verschlechtern.
Französische Demonstranten und Streikende fordern ebenfalls angesichts hoher Öl- und Gaspreise höhere Löhne aus den Gewinnen der Energieunternehmen. Die Demonstranten sagen, dass sie eine erhebliche Gehaltserhöhung brauchen, um mit den steigenden Lebenshaltungskosten fertig zu werden. Frankreich erlebt derzeit eine Inflation von 6,2 %; die höchste Quote seit Jahrzehnten.