Apr 14, 2024 11:17 Europe/Berlin
  • „Ich habe die Heuchelei des Westens satt“: Günter Grass‘ aufschlussreiches Gedicht gegen die Zionisten

ParsToday – Die aggressive Politik Israels ist selbst einigen bekannten westlichen Denkern und Persönlichkeiten nicht verborgen, so dass viele von ihnen die Gräueltaten dieses Regimes kritisierten und nachhaltige Auswirkungen hinterließen, die wie ein Pfeil im Herzen dieses Regimes einschlugen.

Eine dieser Persönlichkeiten ist „Günter Wilhelm Grass“, ein deutscher Schriftsteller und Dichter sowie Träger des Nobelpreises für Literatur im Jahr 1999, der als herausragender Schriftsteller und Bildhauer unzählige Auszeichnungen und Ehrendoktorwürden amerikanischer Universitäten erhielt.

Er starb im Alter von 87 Jahren in einem Krankenhaus in Lübeck.

Dieser berühmte deutsche Dichter und Denker veröffentlichte 2012 ein antiisraelisches Gedicht mit dem Titel „Was gesagt werden muss“. Das ist ein politisches Gedicht des Schriftstellers, das am 4. April 2012 in den Tageszeitungen Süddeutsche Zeitung, La Repubblica und El País erschien. In diesem Prosagedicht wirft Grass Israel vor, mit seinen Kernwaffen den „ohnehin brüchigen Weltfrieden“ zu gefährden und einen „Erstschlag“ gegen Iran zu planen, „der das (…) iranische Volk auslöschen könnte“. Er kritisiert in diesem Zusammenhang die Lieferung von deutschen Unterseebooten an Israel.

In dem aus neun Strophen bestehenden, in reimlosen Versen verfassten Prosagedicht geht es Grass darum, sein eigenes Schweigen zur israelischen Politik und zum sog. „Irankonflikt“ zu beenden und damit zugleich die Deutschen von falsch verstandener Solidarität mit dem Staat Israel zu befreien.

Am 8. April 2012 erklärte der israelische Innenminister Eli Jischai Günter Grass zur Persona non grata und verhängte ein Einreiseverbot gegen Grass. Einige israelische Persönlichkeiten und die Tageszeitung Haaretz kritisierten das Einreiseverbot.

In seinem Gedicht forderte er eine ungehinderte und dauerhafte Kontrolle und Überwachung der nuklearen Fähigkeiten Israels:

Doch warum untersage ich mir, jenes andere Land beim Namen zu nennen, in dem seit Jahren – wenn auch geheimgehalten – ein wachsend nukleares Potential verfügbar aber außer Kontrolle, weil keiner Prüfung zugänglich ist?

In Bezug auf den Verkauf deutscher U-Boote an Israel mit dem Ziel, das iranische Atomprogramm zu kontrollieren, erklärt Grass:

Jetzt aber, weil aus meinem Land, das von ureigenen Verbrechen, die ohne Vergleich sind, Mal um Mal eingeholt und zur Rede gestellt wird, wiederum und rein geschäftsmäßig, wenn auch mit flinker Lippe als Wiedergutmachung deklariert, ein weiteres U-Boot nach Israel geliefert werden soll, dessen Spezialität darin besteht, allesvernichtende Sprengköpfe dorthin lenken zu können, wo die Existenz einer einzigen Atombombe unbewiesen ist, doch als Befürchtung von Beweiskraft sein will, sage ich, was gesagt werden muss.

In einem anderen Teil seines Gedichts fordert Grass andere Denker, die gegen die Verbrechen des israelischen Regimes sind, auf, ihr Schweigen zu brechen, und sagt:

Das allgemeine Verschweigen dieses Tatbestandes, dem sich mein Schweigen untergeordnet hat, empfinde ich als belastende Lüge und Zwang, der Strafe in Aussicht stellt, sobald er missachtet wird; das Verdikt „Antisemitismus“ ist geläufig.

Die Veröffentlichung von Grass‘ Gedicht als Nobelpreisträger löste, da es eine besondere Aufklärung für die öffentliche Meinung darstellte, den Zorn der Führer des israelischen Regimes aus.

Nach den weit verbreiteten Angriffen auf sein Gedicht sagte Günter Grass, dass es in den deutschen Medien eine gezielte Kampagne gegen ihn gebe, die nicht im Interesse der Demokratie und der Meinungsfreiheit sei.

Er betonte wiederholt, dass er seine gegenüber Israel eingenommenen Positionen niemals zurücknehmen werde.

Grass betonte außerdem:

„Es gibt unzählige Menschen, die meine Meinung teilen, aber ihre Meinung gelangt nicht in die Massenmedien“.

Tags