Beschlagnahme iranischen Öltankers: Außenministerium in Teheran bestellt britischen Botschafter ein
Teheran(ParsToday) - Der britische Botschafter im Iran ist am Donnerstagnachmittag ins Außenministerium einbestellt worden, um ihm den Protest der iranischen Regierung wegen der illegalen Beschlagnahme eines iranischen Tankers in Gibraltar durch die britische Marine mitzuteilen.
Leiter der Dritten westeuropäischen Direktion im iranischen Außenministerium bezeichnete dabei die Beschlagnahme des Öltankers, die auf ein Gesuch der USA erfolgt sei, als "inakzeptabel".
Die Beschlagnahme des iranischen Öltankers, der sich in den internationalen Gewässern befunden habe, komme einer "Piraterie" gleich, wurde dem britischen Botschafter in Teheran mitgeteilt. Der iranische Diplomat forderte die sofortige Freigabe des Öltankers.
Über dieses illegale Handeln Londons ist auch Madrid verärgert. Spaniens Außenminister Josep Borrell erklärte, die Aktion sei auf ein Gesuch der USA an das Vereinigte Königreich hin erfolgt.
Seine Regierung gehe Konsequenzen der Festsetzung des Tankers nach und "Wir überprüfen, wie sich dieser Einsatz auf unsere Souveränität auswirkt," sagte Borrel gestern vor Reportern in Madrid.
Der Nationale Sicherheitsberater des Weißen Hauses, John Bolton, schrieb am Donnerstag im Kurzbotschaftendienst Twitter über "exzellente Neuigkeiten". Die "Grace 1" habe entgegen geltender EU-Sanktionen gegen die Regierung von Präsident Baschar Assad iranisches Öl nach Syrien bringen wollen.
Der Öltanker war am Donnerstagmorgen in Gibraltar gestoppt worden. Das Schiff sei in den frühen Morgenstunden von der Polizei und den Zollbehörden des britischen Territoriums an der Südspitze der iberischen Halbinsel angehalten worden, teilte der Regierungschef des seit 1713 unter britischer Souveränität stehenden Gibraltars, Fabian Picardo mit.