Im Brennpunkt:  die  iranfeindliche Politik der USA vom Militärcoup 1953 bis heute  (Teil 2)
(last modified Mon, 26 Aug 2019 03:50:54 GMT )
Aug 26, 2019 05:50 Europe/Berlin
  • Im Brennpunkt:  die  iranfeindliche Politik der USA vom Militärcoup 1953 bis heute  (Teil 2)

An der Natur des  amerikanisch-britischen Militärputsches gegen die Regierung von Iran am 28. Mordad 1332- dem 19. August 1953 zeichnet sich ab, dass die anhaltende iranfeindliche Politik der USA in den hegemonistischen Interessen dieses Staates begründet liegt.

 

                                         

 

Die USA betrachten es seit langer Zeit als ihr Recht, sich in die Angelegenheiten des Irans einzumischen. Daher  ist Washington die  Unabhängigkeit unseres Landes ein Dorn im Auge und  startete es, nach dem Sieg der Islamischen Revolution im Iran und nachdem die USA ihren  Einfluss auf den Iran verloren hatte, eine neue Runde der Sabotagen und Boshaftigkeiten. Die US-Administration glaubte der Islamisch-republikanischen Staatsordnung erfolgreich Steine in den Weg legen zu können.

Geschichtlich betrachtet hat der Militärcoup, abgesehen von den politischen Zielen der Architekten dieses Putsches, der iranischen Nation auch die wahre Natur der USA bewusst gemacht. Der Putsch verewigte sich als einer der bittersten Ereignisse in der iranischen Geschichte  und war  zugleich ein Wendepunkt in Sachen  Einmischung fremder Mächte in die internen Angelegenheiten des Landes.

Diese Operation der CIA führt zum Sturz der Regierung des Ministerpräsidenten Mossadegh und dem Beginn der Machtära  eines autoritären Regimes, des Regimes von Mohammad Resa Schah Pahlavi. Der Schah hob die Nationalisierung der iranischen Erdölindustrie wieder auf und verwandelte Iran zu einer der wichtigen Schachfiguren der USA in der  Region.

                     

David William Pear  Experte für US-Außenpolitik hat in einem längeren Bericht über die Ereignisse, die die  USA und Britanniens zur Durchführung des  Putsches von 1953 im Iran veranlassten,  und speziell über die Ansprüche, die die USA nach diesem Putsch stellten, wie folgt geschrieben:

 

„Gewinner des Putsches waren die USA und der feige Schah der (während des Putsches aus Angst um sein Leben)  vor seiner eigenen Bevölkerung geflüchtet war.  Die Amerikaner haben ihm beigebracht, wie er kühn werden kann. Übrigens war er ein guter Schüler und hat unterstützt von Washington den Iran in einen Polizeistaat verwandelt und durch Verbreitung von Angst und Schrecken über dieses Land geherrscht.  Die USA haben den Schah gegenüber der iranischen Bevölkerung und ebenso gegenüber externen Feinden unterstützt. Sie haben  die Augen geschlossen gegenüber seiner Korruption und seiner Verschwendung und demgegenüber, dass er  große Dollarbeträge auf  ausländischen Konten anhäufte und  sich die eigenen Taschen und die Taschen der Leute in seiner Umgebung füllte.  Im Gegenzug gelangte Washington an einen großen Teil der iranischen Erdölindustrie und an eine strategisch günstige Position für militärische Präsenz (im Nahen Osten). Und wie war die Lage des iranischen Volkes? Die Bevölkerung litt weiter an  Armut und Analphabetismus . Aber heute, nachdem der Schah gestürzt worden ist, schicken  die Leitmedien und der Propaganda-Apparat der USA eine Flut von  Berichten (an die Menschen im Iran und auf der Welt) in denen es heißt, wie wunderbar das Leben zur Zeit des Schahs gewesen sein soll.“

 

Die Dokumente, die das US-Außenministerium im Jahre 2017 veröffentlichte, zeigen, wie die US-Administration  - von Präsident Eisenhower bis zu dem Personal in den untersten Reihen des Außenministerium und der CIA – vorgingen, um die legitime demokratische Regierung von Mohammad Mossadegh, dem iranischen Ministerpräsidenten, zu Fall zu bringen.

Bereits im Jahre 1981 hieß es in einem unter dem Titel „Geheime Maßnahme“ veröffentlichten Dokument  über den Hergang:

„Der Militärputsch, welcher zum Sturz von Mossadegh und dem Kabinett der Partei der Nationalen Front führte, verlief unter Aufsicht der CIA als eine außerpolitische Maßnahme der Vereinigten Staaten von Amerika.“

Die CIA räumte  ein, dass sie aus Angst vor der Präsenz der Sowjetunion im Iran die Ajax-Operation,  sprich den Militärputsch, unternahm.

Diese Dokumente behandeln insgesamt die Ereignisse von 1951 bis 1954 und umfassen die Ereignisse vor, während und nach dem Militärputsch zum Sturz der Regierung von Mossadegh.

Der Experte für US-Außenpolitik David William Pear schreibt an einer anderen Stelle seines Berichtes:

„Die USA würden gerne die Zeit zurückdrehen auf das Jahr 1953 (in dem der Militärputsch stattfand) und bis zur Rückkehr des Schahs in den Iran. Warum auch  nicht?  Sie haben ja im Laufe eines Vierteljahrhunderts ausgezeichnete Geschäfte (in Sachen Erdöl, Waffen und Nuklearprogramm) mit dem Schah im Iran gemachte, bis dann die Revolution 1979 in diesem Land passierte. Dies ist auch der Grund, weshalb Washington die jetzige Regierung in Iran verabscheut und sie stürzen will.“

                    Musik

Seit 40 Jahren wird der Iran von den USA schweren Wirtschaftssanktionen unterworfen. Außerdem droht Washington Teheran seit mehreren Jahrzehnten mit Krieg und mit der Floskel: „Alle Alternativen sind auf dem Tisch.“  Das Weiße Haus versucht nach wie vor im Iran Unruhen und Instabilität zu schüren  und unterstützt Angriffe von außen durch Terrorgruppen wie die so genannten Volksmudschaheddin, die im Iran Munafiqin (Heuchler) genannt werden.  Diese Gruppe hat einmal auf der Liste der Terrororganisationen des US-Außenministeriums gestanden. Aber die ehemalige US-Außenministerin Hillary Clinton hat ihren Namen 2012 wieder von dieser Liste genommen.

Einige US-Politiker wie John Bolton, Nationaler Sicherheitsberater Trumps, und  Rudi Guiliani , Rechtsberater Trumps  haben gegen ein riesiges Entgelt  auf den Versammlungen dieser Terrorgruppe Reden gehalten und sich auf diese Weise auf das politische Spiel eingelassen.

Dies nur am Rande.

David William Pear schreibt über die Beziehungen des Schahs zu den Amerikanern:

„Die USA werden der Islamischen Republik Iran niemals die Annullierung des imperialistischen Vertrages zwischen Washington und dem Schah verzeihen.  Der iranische Monarch war dank des Anteils,  den er von den Erdölunternehmen erhielt einer der ganz großen Kunden der amerikanischen Waffenkonzerne wie General Dynamics, Lockheed Martin, und Northrop Grumman. Der Rüstungsverkauf war ein gutes Geschäft für die amerikanischen Waffenkonzerne.“

Der amerikanische  Experte für die US-Außenpolitik Pear fährt fort: „Als die US-Botschaft in  Teheran erobert wurde, haben die Studenten sie in „Spionagenest“ umbenannt und sie hatten angesichts der zahllosen Dokumente bezüglich der Verbrechen der USA, die dort gefunden wurden, völlig Recht damit.“

 

Heute geben  zahlreiche Hinweise und Dokumente und Zeugen Aufschluss über die Politik, die die USA bisher betrieben haben. Trump hat das Nuklearabkommen mit Iran  als das „schlimmste Abkommen in der Geschichte“ bezeichnet. Die USA wünschen sich nämlich ein  Abkommen wie das zwischen Washington und dem Schah herbei, welches nach dem Militärputsch von 1953 bis zur Revolution 1979 im Iran galt. Das war für sie das beste Abkommen der Geschichte.

In diesem Zusammenhang verfolgen die USA im Rahmen ihrer Bekämpfung der Islamischen Staatsordnung im Iran  und im Rahmen ihres soft-war – ihres samtenen Krieges drei strategische Ziele:

Erstens: das Ansehen der  Islamischen Staatsordnung  durch Angstmache vor dem Iran zu lädieren

Zweitens: das Vertrauen in die Islamische Ordnung zu bekämpfen, indem sie deren Untüchtigkeit suggerieren

Drittens:  zwischen der Bevölkerung und der Islamischen Staatsordnung zu spalten und zwar durch so genannte lähmende Wirtschaftssanktionen zur Hervorrufung von Unzufriedenheit in der Gesellschaft.

 

Gestützt auf diese Strategien haben die Amerikaner behauptet, dass die islamische Republik das 40. Jubiläum ihres Bestehens nicht mehr erleben werde.

Revolutionsoberhaupt Ajatollah Khamenei hat sich klar dazu geäußert und  gesagt:

„Die islamische Revolutionn hat den USA eine Ohrfeige verpasst. Diese  hegen Hass gegen die Islamische Revolution. Sie befürchten nämlich, dass sich eine große islamische Macht in dieser Region erhebt und vollständig ihren Begierden in dieser Region in die Quere kommt. Sie wollen nicht, dass das passiert. Es macht ihnen Angst, und demgegenüber bauen sie eine Front auf ...

Die USA, welche Atomwaffen und moderne Technologie, und  große Mengen an Geld besitzen, haben in vielen Gebieten der Welt eine Niederlage erfahren. Sie sind in Irak , in Syrien und in Libanon gescheitert; ebenso in Pakistan und in Afghanistan.  Bei der Begegnung mit den Mächten der Welt haben sie versagt  und ernten weitere Misserfolge und es erwarten sie – wie heute schon abzusehen ist, neue Niederlagen.“

             

 

Trump hat im September vergangenen Jahres vor der UN-Vollversammlung gefordert, dass die religionsbasierte Regierung im Iran abtreten müsse. Während der Straßenunruhen hat er wiederholt einen Regimewechsel gefordert und die Unruhen als die beste Gelegenheit dafür bezeichnet. Er hat alle Kanäle genutzt, um sein Ziel zu erreichen – finanzielle, politische und mediale – aber schließlich sah er sich vor der Niederlage stehen und konnte auf Twitter nur noch verkünden, die USA würden zur angemessenen Zeit Unterstützung leisten.

Dazu ist jedoch zu sagen: Es ist ein unsinniges Vorhaben, diese Revolution und die Bevölkerung von Iran, die schon viele Prüfungen erfolgreich bestanden hat, erneut auf die Probe stellen zu wollen.