Russischer Experte: Trump ist kein Friedensstifter – Irans Raketenfähigkeit wirkt stark abschreckend
(last modified Wed, 25 Jun 2025 09:35:52 GMT )
Jun 25, 2025 11:35 Europe/Berlin
  • Russischer Experte: Trump ist kein Friedensstifter – Irans Raketenfähigkeit wirkt stark abschreckend

ParsToday – Ein prominenter Militärexperte des russischen GUS-Instituts erklärte, dass US-Präsident Donald Trump mit der Genehmigung von Raketenangriffen und Bombardierungen auf Irans Atomanlagen gegen internationales Recht, einschließlich bindender Abkommen, verstoßen habe. Entgegen seiner Behauptung, ein Friedensverfechter zu sein, sei Trump in Wirklichkeit ein Straftäter.

Laut ParsToday sagte Vladimir Yevseyev am Dienstag in einem Interview mit der iranischen Nachrichtenagentur IRNA: Bereits vor Unterzeichnung des Atomwaffensperrvertrags (NPT) im Jahr 1968 verpflichteten sich die fünf offiziellen Atommächte, darunter die Vereinigten Staaten, zu ernsthaften Zusagen. Trump habe diese Verpflichtungen jedoch verletzt. Yewsejew betonte, dass Trumps Befehl zum Angriff auf iranische Atomanlagen, die unter Aufsicht der Internationalen Atomenergieorganisation (IAEO) stehen, einen klaren Bruch internationalen Rechts darstelle.

Sicherheitsrat versäumte seine Verantwortung
Der russische Experte wies darauf hin, dass eine einschlägige UN-Resolution vorschreibt, dass im Falle eines Atomangriffs oder einer entsprechenden Drohung gegen ein nicht-nukleares Land – wie Iran – insbesondere die ständigen Mitglieder des Sicherheitsrates unverzüglich gemäß der UN-Charta handeln müssen, um Aggressionen abzuwehren. Dieselbe Resolution bekräftige auch das Recht jedes Landes – in diesem Fall Irans – auf individuelle oder kollektive Selbstverteidigung nach Artikel 51 der Charta, solange der Sicherheitsrat nicht die notwendigen Schritte zur Wahrung des internationalen Friedens und der Sicherheit unternimmt.

Trumps Vorgehen schwächt die US-Mitgliedschaft im Sicherheitsrat
Yevseyev unterstrich, dass Trumps Angriffsbefehl auf iranische Atomanlagen nicht nur ein Verbrechen darstelle, sondern auch die globale Nichtverbreitungsordnung gefährde. Zudem schwäche ein solches Verhalten das Anrecht der Vereinigten Staaten auf einen ständigen Sitz im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen.

Dringlichkeitssitzung der UN-Generalversammlung erforderlich
Der Experte des GUS-Instituts forderte, diese Angelegenheit – insbesondere die Infragestellung der ständigen US-Mitgliedschaft im Sicherheitsrat – müsse in einer außerordentlichen Sitzung der UN-Generalversammlung behandelt werden.

Abfangen iranischer Hyperschallraketen ist unmöglich
Yevseyev wies darauf hin, dass Irans ballistische Raketen aufgrund ihrer kurzen Flugzeit äußerst schwer abzufangen seien, selbst bei einem Gruppenabschuss von etwa zehn Raketen. Sollte Iran Hyperschallraketen einsetzen, sei ein Abfangen grundsätzlich unmöglich.

Iranische Raketen können US-Flugzeugträger zerstören
Der russische Militärexperte betonte weiter, dass iranische Raketen in der Lage seien, die US-Raketenabwehr zu durchdringen und einen amerikanischen Flugzeugträger zu zerstören – ein Szenario, das für Trump inakzeptabel sei. Auch amerikanische Militärbasen in Westasien verfügten nicht über wirksame Raketenabwehrsysteme.

Irans Raketenmacht ist ein bedeutender Abschreckungsfaktor
Yevseyev unterstrich, dass Irans militärische und insbesondere raketentechnische Fähigkeiten eine ernstzunehmende Abschreckung gegenüber Trumps Plänen darstellen. Dennoch sei Trump unter allen bisherigen US-Präsidenten der größte Unterstützer Israels. Seine Berater seien nicht aufgrund ihrer Fachkenntnisse, sondern aufgrund persönlicher Loyalität ausgewählt worden. In einer solchen Konstellation sei es durchaus möglich, dass die Vereinigten Staaten in einen umfassenden Krieg gegen die Islamische Republik Iran gezogen würden – ein Szenario, das nicht nur für das iranische, sondern auch für das amerikanische Volk großes Leid bringen und weltweite schwerwiegende Folgen haben würde.