Deutscher Geschäftsträger ins Außenministerium bestellt
Teheran (PressTV) - Das iranische Außenministerium hat am Sonntag aus Protest gegen "unwahre und schädigende" Äußerungen bestimmter deutscher Regierungsvertreter im Zusammenhang mit dem Terroranschlag auf dem Kommandeur der Al-Quds-Brigade der iranischen Revolutionsgarden General Qassem Soleimani, den Geschäftsträger der deutschen Botschaft in Teheran einbestellt.
Ein Vertreter des iranischen Außenministeriums teilte dem deutschen Gesandten in Abwesenheit des Botschafters mit, dass der ermordete General eine entscheidende Rolle bei der Förderung von Stabilität und Sicherheit in Westasien gespielt habe. Er fügte hinzu, dass Soleimani nicht nur im Iran, sondern in der gesamten Region und auf der ganzen Welt als "Held des Kampfes gegen Terrorismus und dem IS" geachtet werde.
Der iranische Regierungsvertreter warnte, dass eine solche "einseitige und inakzeptable" Haltung, der traditionellen Zusammenarbeit zwischen beiden Ländern und dem Prinzip der Förderung der Stabilität und Sicherheit in der Region widerspreche. Der deutsche Geschäftsträger sagte, er werde den iranischen Protest sofort an Berlin übermitteln.
Vergangenen Freitag wurden Generalleutnant Qassem Soleimani sowie der stellvertretende Befehlshaber der irakischen Volksmobilmachungskräfte Hashd al-Shaabi, Abu Mahdi al-Muhandis, und weitere Personen, in der Nähe des Flughafens von Bagdad auf Anordnung von US-Präsident Donald Trump durch einen US-Terroranschlag ermordet. Spekulationen zufolge solle der israelische Geheimdienst an dem Attentat beteiligt gewesen sein.
Wie die "Bild am Sonntag" unter Berufung auf der Bundesverteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer, berichtete, hätten die USA bei der Ermordung des iranischen Top-Generals allein gehandelt. Gleichzeitig erklärte sie jedoch, dass General Soleimani "einer der Hauptverantwortlichen für den Export von Terror und Gewalt mit vielen Toten" gewesen sei.
Vergangegen Freitag verurteilte der Sprecher des iranischen Außenministeriums Abbas Mussawi die Äußerungen der deutschen Regierungssprecherin Ulrike Demmer zu General Soleimanis Ermordung. Er sagte, solche Kommentare enthüllen Berlins "Distanz zu den Realitäten der Region und stellen sie - gewollt oder ungewollt - auf dem Weg des US-amerikanischen Staatsterrors."
Demmer sagte am Freitag auf einer Pressekonferenz in Berlin, dass die US-Maßnahme eine Reaktion auf eine Reihe von militärischen Provokationen gewesen sei, für die der Iran verantwortlich war.