Zarif: USA haben sich nach 19 Jahren Demütigung in Afghanistan ergeben
(last modified Mon, 02 Mar 2020 07:43:52 GMT )
Mrz 02, 2020 08:43 Europe/Berlin
  • Zarif: USA haben sich nach 19 Jahren Demütigung in Afghanistan ergeben

Teheran (ParsToday) - Der iranische Außenminister Mohammad-Javad Zarif hat erklärt, die USA würden Afghanistan nach zwei Jahrzehnten der "Demütigung" nach einem sogenannten Friedensabkommen zwischen den Taliban und den Vereinigten Staaten verlassen.

"US-Besatzer hätten niemals in Afghanistan einmarschieren dürfen. Aber sie haben es getan und alle anderen für die Konsequenzen verantwortlich gemacht", sagte Zairf am Sonntag in einem Tweet und fügte hinzu: "Sei es in Afghanistan, in Syrien, im Irak oder im Jemen; das Problem sind die USA." 

"Jetzt, nach 19 Jahren der Demütigung, haben die USA ihre Kapitulation angeboten", fügte er hinzu. Sie würden zwar gehen, hätten aber eine große Verwüstung hinterlassen.

Am Samstag unterzeichneten die Vereinigten Staaten und die Taliban ein Abkommen, das den Weg für einen vollständigen Abzug der amerikanischen Streitkräfte aus Afghanistan ebnen und den von vielen als "längsten Krieg Amerikas" bezeichneten Krieg effektiv beenden soll.

Im Rahmen des Abkommens werden die Taliban die Beziehungen zu Al-Qaida und anderen Terrorgruppen abbrechen und sich zu Friedensgesprächen mit der afghanischen Regierung zusammensetzen. Im Gegenzug werde Washington einen schrittweisen Truppenabzug beginnen.

Die afghanische Regierung nahm nicht an Gesprächen teil, die zu dem Abkommen führten.

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Am Sonntag zuvor gab das iranische Außenministerium eine Erklärung ab, die den Pakt als einen Versuch Washingtons bezeichnete, seine illegale Präsenz in Afghanistan zu rechtfertigen.

"Die Vereinigten Staaten haben keine rechtliche Befugnis, ein Friedensabkommen zu unterzeichnen oder die Zukunft Afghanistans zu bestimmen", heißt es in der Erklärung. Es wird betont, dass nur innerstaatliche Gespräche das vom Krieg heimgesuchte Land stabilisieren können.

Die USA und ihre Verbündeten drangen 2001 unter dem Vorwand der Terrorismusbekämpfung und der Gewährleistung von Sicherheit in Afghanistan ein, doch seitdem ist die Unsicherheit, der Terrorismus und die Drogenproduktion in diesem Land erheblich angestiegen.

Afghanische Regierungsvertreter und Bürger haben wiederholt die anhaltende Präsenz der ausländischen Truppen, vor allem der USA in ihrem Land kritisiert und die Amerikaner aufgefordert, Afghanistan zu verlassen.