Iran lädt Seiten im Berg-Karabach-Konflikt ein, Waffenstillstand zu respektieren
Teheran (ParsToday/PressTV) - Das iranische Außenministerium hat die am Berg-Karabach-Konflikt beteiligten Seiten aufgefordert, einen Waffenstillstand einzuhalten, der kürzlich von Russland ausgehandelt wurde, um das Feuergefecht zwischen Armenien und Aserbaidschan über die Region zu beenden.
Irans Außenamtssprecher, Saeed Khatibzadeh, forderte die beiden Seiten am Montag auf, "mehr Zurückhaltung zu üben". Er verurteilte Raketenangriffe auf lebenswichtige Infrastrukturen und Wohngebiete sowie die Tötung von Zivilisten und sprach den Überlebenden sein Beileid aus.
Der Sprecher riet den beiden Seiten, den Waffenstillstand einzuhalten, die Verhandlungen innerhalb des internationalen Rechtsrahmens und unter gegenseitigem Respekt für die territoriale Integrität des jeweils anderen wieder aufzunehmen und sich aus den besetzten Städten zurückzuziehen.
Seine Äußerungen kamen einen Tag, nachdem die Vereinbarung, die während der durch Moskau vermittelten Marathon-Gespräche getroffen wurde, aufgrund des gemeldeten Beschusses von Ganja, der zweitgrößten Stadt Aserbaidschans, durch Armenien auseinanderfiel.
Das Außenministerium Aserbaidschans teilte mit, dass bei dem Granatfeuer weniger als 24 Stunden nach Inkrafttreten des Waffenstillstands mindestens neun Menschen getötet und 33 weitere verletzt wurden, darunter auch Kinder.
Khatibzadeh kündigte die Bereitschaft der Islamischen Republik an, Verhandlungsprozesse zu erleichtern, die dazu beitragen könnten, eine dauerhafte Lösung für den Konflikt zu finden und Frieden zwischen beiden Seiten herzustellen.
Das Angebot kam zu einer Zeit, in der die jahrzehntelange Vermittlung durch die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) Minsk Group - ein Gremium aus Russland, Frankreich und den Vereinigten Staaten zur angeblichen Behebung des Konflikts - das Ziel verfehlt hat.
Der jahrzehntealte Konflikt flammte am 27. September entlang der Kontaktlinie Berg-Karabach auf. Obwohl Berg-Karabach seit der Invasion von Armeniern besiedelt ist, ist es international als Teil Aserbaidschans anerkannt.
Iran hat die kriegführenden Seiten bereits vor Grenzüberschreitungen gewarnt und erklärt, dass die Sicherheit seiner Städte und Dörfer für das Land oberste Priorität hat. Die Warnung kam, nachdem eine Reihe von Mörsergranaten aus dem Karabach-Konflikt iranische Dörfer entlang der Grenze getroffen hatte.