Jan 20, 2021 06:27 Europe/Berlin

Der Aufstand vom 19. Dey 1356 ereignete sich im Januar 1978 in der Stadt Qum. Damals herrschte noch der Schah und in der Zeitung Etelaat war ein Artikel veröffentlicht worden, der sich beleidigend gegen Ayatollah Chomeini (rh) richtete.

 

      

In Gedenken an diesen Tag, der beim Revolutionssieg 1979 seine Früchte trug, hat Revolutionsoberhaupt Ayatollah Khamenei in einer Fernsehansprache wichtige aktuelle Themen angesprochen.

Ayatollah Khamenei hält zum 19. Dey eine Fernsehansprache

 

Ayatollah Khamenei bedankte sich als erstes für die Gedenkfeiern in den vorhergehenden Tagen wie das Gedenken an den Märtyrertod von General Soleimani und seines Mitkämpfers Abu Mahdi Al Mohandis, ebenso des Gedenkens  der Opfer des Absturzes der ukrainischen Passagiermaschine und des Märtyrertodes des  Wissenschaftlers Dr. Fachrizadeh anlässlich seines 40. Todestages. Den 19. Dey  (9. Januar) nannte er einen glänzenden Tag in der Geschichte Irans und empfahl,  das Andenken an dieses Ereignis und an seinen Sinn zu bewahren.  Er sagte: 

„Es gibt für Völker Höhe- und Tiefpunkte. Die Höhepunkte sollten am Leben erhalten bleiben. Die Höhepunkte sind jene sensiblen  Zeitpunkte,  wo ein Volk beweist, dass es lebendig auf der Szene und festen Willens ist.  Der 19. Dey ist ein solcher Höhepunkt gewesen...Warum müssen wir seinen Sinn und seine Inhalte behüten? Wir müssen diese deshalb behüten, weil hintertriebene  Geschichtenerzähler und boshafte Analytiker, insbesondere im Gefolge der weiten Verbreitung von Massenkommunikationsmitteln, bestrebt sind,  den Inhalt von großen Ereignissen zu ihren eigenen Gunsten und zum Vorteil der usurpatorischen Mächte auf der Welt zu manipulieren.“   

 

Ayatollah Khamenei verwies darauf, dass  der Aufstand in Qum nicht in dieser Stadt endete,  sondern sich auf die anderen Städte im Iran ausdehnte und mit der Zeit zu einem allgemeinen Aufbegehren führte. Denn der Protest in Qum war nicht einer vorübergehenden Erregung entsprungen. Er ging in Wahrheit aus der Empörung und heftigen Ablehnung gegenüber der religionsfeindlichen, korrupten und fremdabhängigen Diktatur hervor.  Der Aufstand stützte sich geistig auf die Lehren Imam Chomeinis. In diesem Zusammenhang hat das Revolutionsoberhaupt auf zwei wichtige Momente aufmerksam gemacht und gesagt:

 

Das eine Moment besteht darin, dass diese allgemeine Bewegung von einem Mardscha` Taqlid einem Geistlichen, der religionsrechtliches Nachahmungsvorbild  ist, angeführt wurde. Einem großen Geistlichen mit  hervorragender Persönlichkeit, der für die Grundlagen des Religionswissen geworben und sie verbreitet hat ... Das zweite Moment ist darin zu sehen, dass die Bewegung in Qum, eine anti-amerikanische und gegen die arroganten Gewaltmächte (Imperialismus) gerichtet war. Es war eine Maßnahme gegen jene bösartigen Mächte, die wegen ihrer eigenen Vorteile die korrupte, religionsfeindliche Diktatur der Pahlavis unterstützten und Iran zu ihrem wichtigsten Stützpunkt gemacht hatten. Dieser Aufstand hatte sowohl religiösen als auch anti-amerikanischen Charakter. In Wahrheit kann der Aufstand vom 19. Dey als erster Hieb des abrahamatischen Beils auf den Corpus des großen Götzen gelten. Es folgten weitere.“

Fernsehansprache des Revolutionsführers zum Gedenken an den Aufstand im Qum im Jahre 1978

 

Das Revolutionsoberhaupt verwies auf das jetzige Chaos für den großen imperialistischen Götzen und fügte hinzu: „Zeichen für die  missliche Lage in den USA sind die  skandalösen Wahlen, die  Menschenrechtsmisere, der alle paar Tage ein Schwarzer zum Opfer fällt -, die Bloßstellung dessen, was sich hinter den angeblichen Werten in den USA verbirgt und worüber sich alle Welt, sogar die Freunde der USA lustig macht, und die Lähmung der Wirtschaft und mehrere Millionen Arbeitslose, Hungerleidende und Obdachlose. All das verwundert jedoch nicht. Was verwundert ist, dass einige noch immer Verlangen nach den USA haben und sich nach ihnen ausrichten.“

Die 42 Jahre nach dem Beginn der Islamischen Revolution geben zu erkennen, dass die USA  weiterhin nach der Vorherrschaft nicht nur über Iran, sondern über die ganze Region streben.

Ayatollah Khamenei sagte:

„Die USA betrachten unter den jetzigen Bedingungen  die Instabilität in dieser Region zu ihren Gunsten und in ihrem Interesse. Solange sie noch nicht  vollständig über die Region herrschen, ist die Instabilität in dieser Region zum Vorteil der USA.  Das sagen sie selber. Mit den Worten eines bekannten US-Experten, betrachten die Amerikaner es, solange sie nicht vollständig die Kontrolle über die Region gewonnen haben, als in ihrem Interesse Instabilität in Iran, Irak, Syrien, Libanon und anderen Regionalstaaten hervorzurufen. Dieses Ziel verfolgen sie mal mit Aktivitäten ähnlich der Unruhestiftung 2009 im Iran  oder ähnlichen Maßnahmen wie die der  Bildung der IS-Terrorbande.“ Ayatollah Khamenei sagte, dass die Amerikaner 2009 im Iran Tumulte und einen Bürgerkrieg anstiften wollten. Gott habe dies aber verhindert und habe nun, im Jahre 2020 ihnen selber dieses Übel beschert.   

 

 

 Für alle müsste offensichtlich geworden sein, dass der Iran inzwischen Stabilität und geistige, tatkräftige, politische und militärische Kraft besitzt. Ayatollah Khamenei sagte darüber:  Der Iran strebt vorwärts mit dem Ziel die neue islamische Zivilisation herzustellen. Dies ist unser Endziel. Möglicherweise wird eine einzelne Generation noch nicht dieses Ziel erreichen, aber dieser Weg wird fortgesetzt werden und die nachfolgenden Generationen  werden – so Gott  will – an dieses Ziel gelangen.  Wir müssen die Hindernisse, die die Hegemonieherrscher auf unseren Weg stellen  und die boshaften Strategien, die sie gegen unser Land hervorgerufen haben, überwinden.  Unsere Standpunkte gegenüber der US-Regierung gehen aus dieser Denkweise hervor, aus dieser Argumentierung und dieser Philosophie.“

In einem anderen Abschnitt seiner Fernsehansprache gab Ayatollah Khamenei die entschiedene Antwort der Islamischen Staatsordnung auf die Vorwürfe der imperialistischen Front unter Anführung der USA in Sachen: Sanktionen, iranische Präsenz in der Region und Verteidigungs- und Raketenmacht des Landes.

Ayatollah Khamenei bezeichnet die Sanktionspolitik der USA gegenüber dem Iran als Boshaftigkeit und Feindschaft  gegenüber der iranischen Bevölkerung und sagte: „Die Front des Westens und unsere Feinde sind verpflichtet, diese boshafte Maßnahme, nämlich die Blockade des iranischen Volkes, zu beenden und zwar sofort. Es ist ihre Pflicht, alle Sanktionen aufzuheben. Und wir müssen für die Wirtschaft unseres Landes auf eine Weise planen, dass wir trotz Beginn und Beendigung von Boykottes oder den Spielchen der Feinde, dennoch keinen Problemen in der Wirtschaft unseres Landes begegnen. Die Möglichkeit besteht und das sage nicht ich, sondern das sagen die Wirtschaftsexperten. Sie sagen völlig engagiert, dass es möglich ist. Die Kapazitäten im Inland sind zahlreich.“

 

Das Revolutionsoberhaupt richtete sich mit folgenden Worten  an die Adresse derjenigen, die beanstanden, dass  Iran in der Region präsent ist:  

„Die Islamische Republik hat die  Pflicht, sich so zu verhalten, dass ihre Freunde und Sympathisanten in der Region gestärkt werden. Das ist unsere Pflicht. Unsere Präsenz bedeutet Stärkung unserer Freunde und unserer Sympathisanten. ... Unsere Präsenz schafft Stabilität. Es ist bewiesen, dass die Präsenz der Islamischen Republik zur Beseitigung der Faktoren für Instabilität führt wie die Tragödien der IS-Terrormiliz im Irak und verschiedene Schwierigkeiten in Syrien und ähnliches. Deshalb ist diese regionale Präsenz eine entschiedene Sache und es muss und wird sie geben.“

 

Ayatollah Khamenei verwies darauf die Kapazität der jungen Generation zu beachten und  sagte dann über das Raketenpotential Irans: Die Islamische Republik darf ihre Bereitschaft zur Verteidigung des Landes nicht auf einem  Niveau beibehalten, dass ein unwürdiger Kerl wie Saddam Husain die Stadt Teheran bombardieren und Raketen abfeuern kann und dass seine Mig 25-Bomber Teheran überfliegen ohne dass die Regierung fähig ist, etwas dagegen zu tun. Das ist (damals) passiert... Aber heute ist unsere Verteidigungsmacht derart, dass unsere Feinde gezwungen sind, die Möglichkeiten Irans in ihren Berechnungen mit einzukalkulieren.  Wenn eine Rakete der Islamischen Republik einen eingedrungenen US-Flugkörper vom Himmel Irans abschießen kann,  und wenn die iranischen Raketen den Ayn-al Assad-Militärstützpunkt (der USA) auf diese Weise zerstören können, dann ist der Feind gezwungen bei seinen Kalkulationen hinsichtlich seiner militärischen Entscheidungen, mit dieser Macht und diesen Fähigkeiten des Landes zu rechnen. 

 

 

Der JCPOA – der Gemeinsame umfassende Aktionsplan – nämlich der Nuklearvertrag zwischen Iran und der Gruppe 5 plus 1 war ebenso ein Punkt, den das Revolutionsoberhaupt in seiner Fernsehansprache behandelte. Er erklärte:

„Die Islamische Republik besteht nicht darauf, dass die USA zum Gemeinsamen umfassenden Aktionsplan zurückkehrt und hat es nicht eilig damit. Unsere logische und rationale Forderung lautet: Abbruch der Sanktionen! Die Sanktionen müssen aufgehoben werden. Dies ist ein Recht der iranischen Nation, welches ihr verwehrt wurde. Ob nun die USA oder  Europa – welches den USA hinterherläuft  und folgt – Sie alle sind verpflichtet, dieses Recht des iranischen Volkes zu erfüllen. Wenn die Sanktionen aufgehoben worden sind, gut, dann wird die Rückkehr der USA zum Gemeinsamen Umfassenden Aktionsplan auch einen Sinn ergeben... Der Beschluss des (Islamischen) Parlamentes und der Regierung hinsichtlich der Aufhebung der Verpflichtungen aus dem Gemeinsamen Aktionsplan  ist vollkommen logisch, rational und geeignet. Wenn die andere Seite fast keine ihrer Verpflichtungen aus dem Aktionsplan einhält, dann ist es unsinnig dass die Islamische Republik alle ihre Verpflichtungen aus diesem Vertrag einhalten soll... Aber wir werden wieder unsere Verpflichtungen erfüllen, falls sie zu ihren Verpflichtungen zurückkehren.“

 

Zum Schluss sprach Ayatollah Khamenei natürlich auch über die  Corona-Epidemie  und die Anstrengungen für deren  erfolgreichen Bekämpfung. Er sagte, die Herstellung eines iranischen Impfstoffes sei eine Ehre für das Land und bedankte sich beim Gesundheitsministerium und den an der Herstellung des Impfstoffes Mitbeteiligten. Zugleich beklagte er, dass einige die großen Leistungen im Lande leugnen und sagte:  „Vor Jahren haben einige, nachdem junge Fachleute im Inland Zentrifugen gebaut haben, einen Brief geschrieben in dem stand: `Fallt bloß nicht auf diese Behauptungen herein`. Ähnliche Botschaften wurden verschickt,  nachdem der inzwischen verstorbene Kazimi und seine jungen Mitarbeiter Erfolg auf dem Gebiet der Stammzellenforschung erzielten, was ein großer Schritt in der Humanbiologie war. Diese Fortschritte waren in  Wirklichkeit völlig glaubwürdig und danach haben sich außerdem die Fortschritte verzehnfacht. Jetzt ist es auch nicht anders. Was diesen Impfstoff, den sie entwickelt haben und der an Menschen getestet wird, betrifft, so werden sie – so Gott will – einen noch besseren und perfekteren herstellen.“

Ayatollah Khamenei erklärte außerdem die Einfuhr des Impfstoffes aus den USA und England für verboten und sagte:  Hätten die Amerikaner einen Impfstoff herstellen können, dann wäre in ihrem Land nicht dieses Corona-Drama aufgekommen, dass alle 24 Stunden ungefähr viertausend Menschen sterben. Überhaupt kann ihnen nicht vertraut werden und manchmal probieren sie Impfstoffe an anderen Völkern aus.“ Er fügte hinzu: Allerdings vertrauen wir auch den Franzosen, wegen der damaligen Geschichte mit  (HIV)verschmutztem Blut  nicht. Der Besorgung von Impfstoffen aus anderen Ländern steht jedoch nichts im Wege.“  

 

 

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