Ansprache vor den Absolventen der Militärakademie
Am 3. Oktober fand die gemeinsame Abschlusszeremonie für die Absolventen der Militärakademien der Armee, des Pasdaran-Heeres und der Ordnungskräfte der Islamischen Republik Iran statt. Revolutionsoberhaupt Ayatollah Khamenei und Oberbefehlshaber der Bewaffneten Kräfte hielt anlässlich dieser Zeremonie eine Ansprache, die als Videobotschaft übertragen wurde.
Ayatollah Khamenei gratulierte den Offizierskadetten zum bevorstehenden Beginn ihrer beruflichen Tätigkeit und ebenso den Befehlshabern der Bewaffneten Kräfte anlässlich der Ausbildung dieser jungen Kräfte. Gestützt auf ein Wort von Imam Ali (F), nämlich
«فَالجُنودُ بِاِذنِ اللَّهِ حُصونُ الرَّعیَّة»-
„Und die Heeresleute werden mit Gottes Erlaubnis feste Burgen des Volkes sein“ sagte er, dass die Bewaffneten Kräfte der Islamischen Republik einen Schutzwall und ein festes Verteidigungsschild gegenüber den großen Gefahren der externen und internen Feinde bilden. Sie würden für Stabilität und Sicherheit der iranischen Nation und ein starkes Iran sorgen.
Sicherheit ist in den Augen des Revolutionsführers ein wichtiger Faktor und Voraussetzung für andere wichtige Angelegenheiten wie die wirtschaftlichen und wissenschaftlichen Tätigkeiten und die Tätigkeiten im Gesundheitswesen, ebenso für die Regelung von politischen Angelegenheiten und für die Dienstleistungen an die Bevölkerung und gegenüber dem Land. Bei fehlender Sicherheit in einem Land tritt in allen diesen notwendigen Tätigkeiten eine Störung auf und werden Fortschritte verhindert. Die Bewaffneten Kräfte der Islamischen Republik Iran setzen sich jedoch mit Leib und Seele für die Herstellung dieser elementaren Voraussetzung ein. Mit den Worten des Revolutionsoberhauptes es ist allerdings von großer Bedeutung, dass die Sicherheit eines Landes nicht von den Fremden abhängig ist. Er sagte: „Es ist eine große Ehre, dass ein Land seine Sicherheit mit eigenen starken und fähigen Kräften gewährleisten kann,“ und fuhr fort, diejenigen die die Illusion hegen, man könne sich auf die Fremdmächte verlassen und sich auf diese bei der Herstellung der eigenen Sicherheit stützen, sollten wissen, dass diese Illusion ihnen schnell einen Schlag ins Gesicht verpassen werde.
Ayatollah Khamenei erklärte dazu:
„Sie sehen ja, dass es bei den jüngsten Diskussionen zwischen Europa und den USA, bei denen die Europäer sagten, dass die USA ihnen den Dolch in den Rücken gestoßen haben, darum ging, dass Europa seine eigene Sicherheit durch eigene Kräfte gewährleisten muss – unabhängig von der Nato, bei der die USA ja die Hauptrolle spielen. Selbst die modernen europäischen Länder spüren einen Mangel, wenn ihre Sicherheit in der Faust oder zumindest in Abhängigkeit von fremden Kräften ist, auch wenn nach außen hin diese fremden Kräfte nicht ihre Feinde sind und sie anscheinend alle einen gemeinsamen Verband bilden...Es ist tatsächlich so, dass sie damit einen Mangel aufweisen. Ganz zu schweigen von den nicht so weit entwickelten Staaten, deren Armeen in der Hand der bewaffneten Kräfte der USA und ähnlicher Länder liegen.“
Die Bewaffneten Kräfte der Islamischen Republik haben in den Krisen nach dem Verlust Imam Chomeinis, das Land gegenüber allen drohenden Gefahren, Komplotten, Repressalien und gegenüber den Sanktionen beschützt. Besonders in den 8 Jahren der Heiligen Verteidigung haben sie das Land tapfer verteidigt und die Besatzerkräfte vertrieben.
Ayatollah Khamenei lobte diese Stärke der iranischen Kräfte. Er sagte, dass diese - abgesehen von der Ausbildung, praktischen Schritten, wissenschaftlichen Errungenschaften, Ausrüstung und organisierter Disziplin - noch einem weiteren Faktor zu verdanken sei, nämlich der Motivation, Moral und Religiosität. Er sagte, wenn diese Dinge einer Armee fehlen, könne sie auch bei einer noch so großen Militärausrüstung und noch so vielen Möglichkeiten, nicht von sich behaupten mächtig zu sein.
Ayatollah führte zur Veranschaulichung von scheinbarer militärischer Stärke den Rückzug der voll ausgerüsteten aber moralisch schwachen und religionslosen US-Armee aus Afghanistan an und sagte:
„Die Amerikaner haben vor 20 Jahren eine Militärkampagne gegen Afghanistan gestartet, um die Taliban zu stürzen, und während dieser langen Besatzung haben sie viele Massaker und Gräueltaten begangen und großen Schaden angerichtet, aber nach all den materiellen und menschlichen Verlusten, die sie verursacht haben, haben sie letztendlich die Regierung an die Taliban übergeben und sich zurückgezogen. Das bedeutet, dass dieser Armee ein wichtiger vitaler Faktor fehlt und das sind die Spiritualität und ein moralischer Geist, die Zuwendung zu Gott und Religiosität. Diese Tatsache ist für alle Länder eine Lehre."
Ayatollah Khamenei bezeichnete das Hollywood-Bild von der US-Armee und den Armeen ähnlicher Länder als reine Schau und sagte, ihr wahres Wesen habe man in Afghanistan sehen können. Er sagte, dass die Menschen in Ostasien die US-Armee verabscheuen und dies sei überall in den Ländern, wo die US-Armee präsent ist, genauso der Fall. Er sagte: „Sollten die Regenten dieser Länder, angenommen, nicht genug Ehrgeiz und Ehrgefühl für ihr Land aufweisen, so sind die Amerikaner jedoch bei ihren Völkern verhasst.“
Die arroganten, nach Vormacht strebenden Mächte betrachten es als ihr Recht, sich in die Angelegenheiten anderer Länder einzumischen und durch Beeinflussung wichtiger Entscheidungszentralen in diesen Ländern Zwietracht und Misstrauen zu schüren und den nationalen Willen der Völker zu erschüttern, damit sie in diesen Staaten ihre eigenen Interessen verfolgen. Aus der Sicht des Revolutionsoberhauptes ist es das größte Dilemma für die Länder, dass sich Fremde in ihre Sicherheitsangelegenheiten einmischen und an ihrer Stelle über Krieg und Frieden entscheiden und ihnen etwas vorschreiben. Er sagte, dass sogar die europäischen Länder, die der Nato angehören, gerne unabhängig handeln möchten.
Der Oberbefehlshaber der Streitkräfte sagte, dass die Präsenz von fremden Militärtruppen in der Region zu Streit, Schäden und Zerstörung führen und betonte:
„Es liegt im besten Interesse der Region, dass alle Länder eine unabhängige Armee haben, die sich auf ihr Volk verlässt und mit benachbarten Armeen zusammenarbeitet. Wir und sie sollten nicht zulassen, dass fremde Armeen, zur Verfolgung ihrer nationalen Interessen– die nichts mit den Interessen unserer eigenen Völker zu tun haben - aus einer Entfernung von Tausenden Kilometern herbeikommen und sich in diese Länder einmischen und militärisch präsent sind und mit ihren Streitkräften intervenieren. Die Armeen der Völker in dieser Region können diese Region selber verwalten. Erlaubt nicht, dass die anderen eindringen.“
„Alle Probleme und Vorfälle müssen ohne ausländische Einmischung gelöst werden und die Länder der Region sollten dem Beispiel Irans und der Streitkräfte der Islamischen Republik hinsichtlich Macht und Rationalität folgen“, erklärte das Oberhaupt, und fuhr fort:
„Die Ereignisse, die sich in einigen Nachbarländern im Nordwesten Irans abspielen, sollten aufgrund der gleichen Denkweise, die eine Genehmigung für die Anwesenheit von Ausländern vermeidet, gelöst werden.“
"Die Streitkräfte unseres geliebten Landes handeln immer machtvoll kombiniert mit Rationalität, und diese Rationalität sollte Vorbild für andere Länder und ein Hauptfaktor bei der Lösung der bestehenden Probleme sein, und jeder sollte wissen, dass jeder, der seinen Brüdern eine Grube gräbt, selbst zuerst hineinfallen wird.“
مَن حَفَرَ لِاَخیهِ بِئراً وَقَعَ فیها
Zum Abschluss seiner Ansprache wünschte Revolutionsoberhaupt Ayatollah Khamenei den Befehlshabern der Bewaffneten Kräfte und den frischen Absolventen der Militärakademien viel Erfolg und sagte:
„Der iranischen Nation muss dazu gratuliert werden, dass sie euch gläubigen, willensstarken und mutigen jungen Menschen besitzt. Gott möge euch alle schützen und die werten Märtyrer am Jüngsten Tag zusammen mit ihren Imamen und dem Propheten auferstehen lassen.“