Superprojekt: Iran beginnt mit Bau eines 15-Milliarden-Dollar-Atomkraftwerks
Teheran - Die Atomenergieorganisation Irans (AEOI) hat mit den Bauarbeiten für ein neues Kernkraftwerk in der südlichen Küstenprovinz Hormozgan des Landes mit einer Investition von 15 Milliarden US-Dollar begonnen.
Der iranische Präsident Ebrahim Raisi startete das Projekt mit dem Namen „Iran-Hormoz“ am Donnerstag per Videoanruf im Rahmen der Reise seiner Regierung in die Südprovinz. Mohammad Eslami, der Leiter der AEOI, und andere Beamte nahmen an der Zeremonie am Standort des Werks in der Stadt Sirik teil.
Das Kraftwerk sei ein „bedeutendes Unterfangen“ und diene als entscheidende Infrastruktur für die Wirtschaft und Entwicklung des Landes, so Raisi.
Er lobte die Bemühungen qualifizierter iranischer Experten und hoffte, dass das Projekt den Menschen Wohlstand bringt. Ihm zufolge sei das Projekt „viel größer“ als das Kernkraftwerk in Buschehr, ein 1.000-MW-Kraftwerk, das von Russland gebaut und nach jahrelanger Verzögerung im September 2013 übergeben wurde.
In seiner Ansprache anlässlich der Veranstaltung sagte Eslami, das Projekt sei Teil der nationalen Pläne zur Entwicklung der iranischen Atomindustrie in den nächsten zwei Jahrzehnten. Er wies darauf hin, dass das Iran-Hormoz-Werk auf eine Stromerzeugungskapazität von 5.000 MW ausgelegt ist und aus vier 1.250-MW-Blöcken bestehen wird. Das Großkraftwerk stehe im Einklang mit der Umsetzung des Küstenentwicklungsplans von Makran, hieß es.
„Bis zum Jahr 2041 sollten wir die Erzeugungskapazität von 20.000 Megawatt Kernstrom im Land erreichen, und die Verwirklichung dieses Ziels wurde an der Küste von Makran in der Provinz Hormozgan in Betracht gezogen“, so der iranische Nuklearchef.
„Es besteht die Hoffnung, dass es wie geplant und koordiniert sowie im geplanten Zeitplan abgeschlossen wird. “
Eslami lobte auch das Kraftwerk Iran-Hormoz als „Superprojekt“ und sagte, der Bau des Kernkraftwerks werde mit einer Investition von 15 Milliarden US-Dollar erfolgen.
In den letzten Jahren hat Iran trotz der US-Sanktionen und der vom Westen geschaffenen Hürden zahlreiche Erfolge im Rahmen seines friedlichen Atomenergieprogramms erzielt. Als Unterzeichner des Atomwaffensperrvertrags (NVV) arbeitet das Land außerdem eng mit der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) zusammen.
Unterdessen hat Iran Schritte unternommen, um seinen steigenden Energiebedarf durch die Nutzung erneuerbarer Energiequellen zu decken.
Ende Dezember ordnete Raisi die Umsetzung des größten Plans in der Region Westasien zum Bau eines Kraftwerks für erneuerbare Energien im Land an.
Das 4.000-Megawatt-Kraftwerk für erneuerbare Energien soll voraussichtlich noch vor dem Sommer in Betrieb genommen werden, um das Energieungleichgewicht auszugleichen, wenn der Stromverbrauch seinen Höhepunkt erreicht.
Das iranische Energieministerium plant, die Energieproduktionskapazität aus erneuerbaren Quellen um 10.900 MW zu steigern. In ganz Iran gibt es 381 Kraftwerke für erneuerbare Energien mit einer Leistung von rund 11.000 Megawatt.
