The New York Times: Trumps Äußerungen zum Persischen Golf vereinen die Iraner mehr
ParsToday- Laut der New York Times haben Donald Trumps unangemessene Äußerungen über die Umbenennung des Persischen Golfs zu einer größeren Einheit unter der iranischen Bevölkerung geführt.
Die New York Times schrieb: "Trump hat im Vorfeld einer Nahostreise in der kommenden Woche die Umbenennung des Persischen Golfs in Arabischen Golf in Erwägung gezogen, ein Schritt, der Iran und seine Bevölkerung verärgert hat".
Letzte Woche berichtete The Associated Press, dass Trump die Umbenennung während seiner Reise durch mehrere arabische Länder ankündigen wolle, die sich seit Jahren für die Umbenennung einsetzen.
"Das Gewässer wird seit mindestens 550 v. Chr. Persischer Golf genannt, als die persische Dynastie unter Kyros dem Großen über ein Reich herrschte, das sich von Indien bis an die Grenzen Westeuropas erstreckte. Das alte Persien ist heute Iran, dessen gesamte Südküste sich entlang des Persischen Golfs erstreckt", wie die New York Times berichtete.
Dem Zeitungsbericht zufolge haben die iranischen Regierungen seit der Zeit vor der Revolution den Persischen Golf als einzig legitimen Namen vehement verteidigt. Dies gelte auch für Iraner im In- und Ausland, die den Namen als zentralen Bestandteil ihrer nationalen und kulturellen Identität betrachteten.
Die New York Times schrieb weiter: "Mit dem Vorschlag der Namensänderung hat Trump scheinbar das Unmögliche geschafft: Er hat Iraner aller politischen, ideologischen und religiösen Gruppierungen vereint. Sie haben sich in Erklärungen und in sozialen Medien klar gegen Trumps Idee ausgesprochen".
Wie reagierten die Iraner?
Trumps Idee stieß bei einem breiten Spektrum der in vielen Fragen oft gespaltenen Iraner auf Ablehnung.
"Es geht um mehr als Politik, es geht um religiöse Spaltungen und Ideologien - es geht um die Nation und ihre Geschichte, und das hat einen Nerv getroffen", sagte der Historiker Touraj Daryaee, Direktor des Zentrums für Persische Studien an der UC Irvine. "Will Trump mit Iran verhandeln oder will er ihm seine nationale Identität nehmen? "
Daryaee sagte, die Iraner hätten ihre Nation immer als "Ab o Khak" bezeichnet, was "Wasser und Land" bedeute. Zwei Gewässer - der Persische Golf im Süden und das Kaspische Meer im Norden - seien als Symbole der Nationalität tief in der iranischen Psyche verwurzelt.
Ahmad Zeidabadi, ein bekannter Analyst in Teheran, schrieb auf X: "Nur wegen Trumps Wünschen wird der Golf von Mexiko nicht zum Golf von Amerika, wird Kanada nicht den Vereinigten Staaten beitreten, wird Grönland nicht in den Besitz der Vereinigten Staaten übergehen und wird der Persische Golf keinen falschen Namen annehmen".
Die iranische Fußballnationalmannschaft beteiligte auch sich mit einer Karte des Persischen Golfs und dem trendigen Hashtag #ForeverPersianGulf auf ihrer offiziellen Instagram-Seite.
Selbst iranische Oppositionelle äußerten ihren Unmut.
Welche Geschichte hat der Persische Golf?
Der Name "Persischer Golf" wurde im Laufe der Geschichte immer wieder auf Karten, in Dokumenten und in der Diplomatie verwendet, von den alten Persern, deren Reich die Region beherrschte, bis zu den Griechen und Briten.

Wird dies Auswirkungen auf die Atomgespräche zwischen Iran und den USA haben?
Iran und die USA haben unter der Vermittlung Omans vier Verhandlungsrunden über das iranische Atomprogramm abgehalten.
Die USA wollen verhindern, dass Iran sein Atomprogramm in eine Waffe umwandelt, und Iran will die Sanktionen aufheben, die seine Wirtschaft schwächen.
Hossein Mousavian, ein ehemaliger hochrangiger iranischer Diplomat und Mitglied des iranischen Atomverhandlungsteams 2015, sagte, wenn Trump den Persischen Golf umbenennen würde, wäre das ein Schlag für die Verhandlungen.
"Das schafft nur Misstrauen", so Mousavian.