Dez 05, 2023 11:44 Europe/Berlin
  • COP28-Demonstranten fordern Waffenstillstand im Gazastreifen im ersten Pro-Palästina-Protest der VAE

Abu Dhabi - Demonstranten haben sich am Rande des UN-Klimagipfels COP28 in den Vereinigten Arabischen Emiraten versammelt, um bei der ersten Pro-Palästina-Demonstration der VAE ihre Solidarität mit den Menschen im blockierten Gazastreifen zu zeigen.

Am Sonntag hielten mehr als 100 Demonstranten und Aktivisten in der Dubai Expo City Transparente hoch, auf denen sie zu einem „Waffenstillstand“ und einer „Klima-Entkolonialisierung“ aufriefen, und „Befreit Palästina“ skandierten.

„Wir fordern ein Ende der Blockiade, ein Ende der Besatzung“, sagte der palästinensisch-amerikanische Tariq Luthun gegenüber Reuters, nachdem er an einer früheren, kleineren Demonstration teilgenommen hatte, die einen Waffenstillstand forderte.

Jacob Maurice Johns, ein indigener Aktivist aus Nordamerika, sagte, die palästinensischen Stimmen würden zum Schweigen gebracht und es sei notwendig, dass die Welt mit ihnen solidarisch ist.

Generell sind Demonstrationen in den Vereinigten Arabischen Emiraten ein ungewöhnlicher Anblick, da die politische Meinungsfreiheit eingeschränkt ist. Als Gastgeber der jährlichen Klimakonferenz lässt es jedoch Proteste auf der COP28 zu.

Laut Reuters gab es bisher keine Demonstrationen außerhalb des COP28-Geländes.

Darüber hinaus hindern UN-Beschränkungen Demonstranten daran, palästinensische Flaggen zu hissen oder bestimmte Parolen zu skandieren. UN-Richtlinien verbieten die Namensnennung von Staaten, Führern oder Unternehmen bei Aktivistenaktionen innerhalb des COP-Veranstaltungsorts.

Während sich Delegierte aus fast 200 Ländern auf der COP28 darum bemühen, die globale Erwärmung zu begrenzen, schwappte der israelische Krieg gegen Gaza, der nun schon in der achten Woche ist, auf die Klimaverhandlungen der UN-Klimakonferenz COP28 über.

Am Donnerstag kündigte der iranische Präsident Ebrahim Raisi an, dass er nicht an der COP28 teilnehmen werde und stattdessen Energieminister Ali Akbar Mehrabian ihn vertreten werde.

Später am Freitag verließ der iranische Delegierte jedoch auch die UN-Klimaverhandlungen aus Protest gegen die Anwesenheit israelischer Vertreter, was Mehrabian als „im Widerspruch zu den Zielen und Richtlinien der Konferenz“ erklärte.

Auch der Präsident der Palästinensischen Autonomiebehörde, Mahmoud Abbas, sagte seinen geplanten Besuch bei der COP28 ab.

Saudi-Arabiens De-facto-Herrscher Kronprinz Mohammed bin Salman nahm nicht an dem Treffen teil, obwohl er die erste Rede halten sollte.

Für die kurzfristige Absage wurde kein Grund angegeben.

Mehrere andere Staats- und Regierungschefs der Welt nutzten die Gelegenheit, um den israelischen Krieg gegen Gaza zu beklagen, der Tausende Todesopfer gefordert hat.

„Es ist unmöglich, die humanitäre Krise in den palästinensischen Gebieten in unserer Nähe nicht anzusprechen“, sagte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan auf dem Umwelttreffen.

Erdogan bezeichnete die Vorfälle in Gaza auch als „Kriegsverbrechen“, während seine kolumbianischen und kubanischen Amtskollegen beide den Krieg als „Völkermord“ bezeichneten.

Auch der irakische Präsident Abdel Latif Rashid nutzte seine Rede, um „den aggressiven Angriff auf Gaza zu verurteilen“.

„Wir rufen die internationale Gemeinschaft auf, sich diesem Angriff standhaft zu stellen“, fügte er hinzu.

Die Streitkräfte des israelischen Regimes begannen am 7. Oktober den Krieg gegen Gaza, nachdem die palästinensischen Befreiungsbewegungen des Gebiets mit die Operation „Sturm al-Aqsa“ gegen das Besatzungsgebiet, als Reaktion auf die jahrzehntelange Einschüchterungs- und Massakerkampagne der Besatzungstruppen an Palästinensern und der Ansiedelung ihres Landes, durchgeführt hatten.

Rund 16.000 Palästinenser, hauptsächlich Frauen und Kinder, wurden bei den unerbittlichen Luftangriffen der Streitkräfte des israelischen Regimes getötet, tausende weitere werden immer noch vermisst und liegen wahrscheinlich tot unter den Trümmern.

Über 40.000 Palästinenser wurden seit Beginn des völkermörderischen Krieges Israels gegen das Küstengebiet verletzt.

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