Extrablatt 1397 – Rolle Teherans in der Region
Im vergangenen Sonnenjahr 1397 hat Iran mehrere Rollen in der Region übernommen. Der Beitrag zur Wahrung der regionalen Sicherheit gehört fest zu der Politik der Islamischen Republik. Die Strategie Irans in den umliegenden Gebieten basiert auf Zusammenarbeit, Übereinstimmung und Unterstützung des Willens der Völker.
Die Islamische Republik Iran ist davon überzeugt, dass die Region bei gemeinsamer Zusammenarbeit ohne irgendeinen fremden Akteur regionale Sicherheit und Weiterentwicklung erzielen kann, und dass eventuelle Probleme sich überwinden lassen. Dieser Standpunkt ist gewiss nicht zum Vorteil der USA und der aggressiven Regierungen, die sich in der Region einmischen. Daher haben die USA bereits auf verschiedenen Wegen versucht zu verhindern, dass Iran eine Rolle bei der Herstellung von regionaler Sicherheit übernimmt.
Dr. Sadschad Abedi schreibt in einer Analyse über die regionale Bedeutung Irans: Die militärischen Entwicklungen auf dem Schauplatz in Syrien haben praktisch die regionalen Kräftegleichgewichte verändert , und zwar auf eine Weise, dass heute die Analysten von der Herrschaft einer neuen regionalen Ordnung in Westasien sprechen. Dieser Analyst sieht in der Abhaltung der Syrien-Sitzung in Astana, ohne Teilnahme der Länder, die den Terrorismus unterstützen und unter begrenzter Beeinflussung durch die Amerikaner, eine Folge dieser Situation. Auch wenn die Besprechungen in Genf weitergeführt werden und vielleicht in den zukünftigten Runden der Syrien-Friedensgespräche die Europäer einer größere Rolle übernehmen werden, so hat doch die jetzige militärische Situation in Syrien verursacht, dass die außerregionalen Akteure allmählich aus Westasien abziehen und ihre Verbündeten im Nahen Osten alleine lassen.
In den letzten 50 Jahren ist die Region Westasien Zeuge von zwei unterschiedlichen Situationen gewesen. Die erste davon war von dem Streit zwischen den Regionalregierungen und von der Rolle der überregionalen Mächte in Form der Bestimmung eines Gendarms für die Region gezeichnet. Die USA haben, nachdem Britannien immer mehr aus der Region verschwand, dem Schah von Iran die Rolle eines Gendarms und ihres Vertreters in der Region anvertraut. Aber als Bush junior an die Macht kam, gaben sie das Gendarm- Modell auf und entschieden sich stattdessen, zusammen mit den Engländern, für eine direkte militärische Präsenz. Sie versuchten unmittelbar selber die regionale Ordnung festzulegen und haben keine Vertreter bestimmt, die an ihrer Stelle Krieg führen. Ihr Vorwand für die direkte Militärpräsenz waren nicht nur interne Konflikte in der Region, sondern das Auftreten eines Phänomens namens Terrorismus. Die Niederlagen, die sie einstecken mussten, hatten sie danach zu einer neuen Form der Einmischung veranlasst und zwar den Vertreterkriegen und sie instrumentalisierten den Terrorismus zur Vorantreibung ihrer eigenen Ziele in Westasien.
Politische Beobachter sind davon überzeugt, dass durch die wichtige Rolle der Militärberatung, welche das Pasdaran-Heer der Islamische Revolution in Syrien und Irak gespielt hat, ein drittes Modell für die regionale Ordnung zustande gekommen ist. In diesem Modell ist eine Regionalmacht wie Iran imstande gewesen, andere Regionalstaaten, die in einen Krieg in ihrem Land verwickelt waren, zu restabilisieren und konnte diplomatisch auch weitere Akteure in der Region und außerhalb von ihr, wie Türkei und oder Russland, für eine Zusammenarbeit in diesem Bereich gewinnen.
Ein Blick in die Vergangenheit macht deutlich, dass in den letzten Jahrzehnten verschiedene Verschwörungen seitens des Westens unter dem Direkteinfluss der USA in der Region stattgefunden haben. Die militärische Einmischungen der USA in der Region haben einerseits den Einfluss dieses Imperialisten auf die Region verstärkt und auf der anderen Seite die Sicherheit der Region durch überregionale Beziehungen und einen ungesunden Wettbewerb im Militärbereich und im Bereich der Sicherheit beeinträchtigt.
Ajatollah Khamenei, das Oberhaupt der Islamischen Republik Iran hat in einer Ansprache auf die Ziele, welche die USA mit der Einmischung in der Region verfolgt, hingewiesen. Er sagte: „Die USA wollen keine gute Lage in dieser Region. Sie wollen die regionalen Regierungen und Völker so sehr in Konflikte miteinander verwickeln, dass sie nicht auf den Gedanken kommen, etwas gegen den üblen Urheber der imperialistischen Arroganz nämlich den Zionismus zu unternehmen.“
Die Strategie, welche die USA gegenüber Iran in der Region verfolgt, besteht darin, Iran Schranken aufzuerlegen und es zu isolieren und es insgesamt gesehen aus den regionalen Machtgleichungen auszuschalten. Um dieses Ziel zu erreichen und ebenso um die Kontrolle über die Wirtschaftsressourcen und die strategische Position der Region in die Hand zu bekommen, setzen sie weitgehend alle Instrumente ein: von der Diplomatie bis zum Militärangriff. Aber der Iran wehrt sich machtvoll gegen diese Vorgänge. Die Islamische Republik betrachtet die Sicherheit in den Nachbarländern als Teil der eigenen Sicherheit. Dank dieser Sichtweise ist die Islamische Republik Iran der erste Staat gewesen, der den Ruf der syrischen Bevölkerung und Regierung erwiderte und die Bitte um Unterstützung bei der Bekämpfung der Terroristen erfüllte.
Im Zusammenhang mit dieser Unterstützung und dem friedliebenden Austausch, war Teheran Ende des letzten iranischen Sonnenjahres 1397 Gastgeber des syrischen Staatspräsidenten Baschar Asad. Baschar Asad kam nach Teheran, um sich persönlich für die bedingungslosen Unterstützungen, die Iran der syrischen Nation gegenüber den erbarmungslosen Angriffen der Terroristen geleistet hat, zu bedanken.
Revolutionsoberhaupt Ajatollah Khamenei hat bei seinem Treffen mit dem syrischen Staatspräsidenten gesagt, das Geheimnis des Sieges Syriens und der Niederlagen, die Syrien den USA und ihren Lakaien in der Region bereitet habe, sei die Standhaftigkeit des syrischen Staatspräsidenten und des syrischen Volkes und ihr beharrlicher Widerstand gewesen. Er sagte auch, man müsse unbedingt hinsichtlich zukünftiger Komplotte wachsam bleiben, und fügte hinzu, Iran und Syrien seien strategische Stützen füreinander und die Identität und Macht der Bewegung des Widerstandes hänge von dieser andauernden strategischen Beziehung ab. Wenn das so bleibe, würden die Feinde nicht ihre Pläne umsetzen können.
Baschar Asad ist nach mehr als 8 Jahren Widerstand gegen die feindlichen Offensiven nach Teheran gekommen, und diese Reise beinhaltet eine klare Botschaft an alle Länder. Viele Medien haben die Teheranreise von Baschar Asad als ein Zeichen für den Sieg Irans im Syrienkrieg bezeichnet.
Die USA sind zusammen mit ihren Bündnisstaaten seit Jahren unter verschiedenen Vorwänden danach bestrebt, die Situation in der Region im Sinne der Gewährleistung ihrer Wünsche voranzutreiben, d.h. im Sinne der Kontrolle der Energieressourcen und der Gewährleistung der Sicherheit des illegalen zionistischen Regimes. Sowohl die militärische Einmischung als auch die Bildung und Unterstützung von Terrorgruppen und das Schüren von Vertreterkriegen waren alles Projekte, die der Beeinflussung der Entwicklungen in Westasien dienen sollten. Inmitten dieser Entwicklungen hat die Islamische Republik Iran, unter Betonung von Grundsätzen wie dem der Ablehnung der Präsenz und Einmischung fremder Staaten in der Region, machtvoll Frieden, Stabilität und Sicherheit in der Region unterstützt. Ohne sich in die inneren Angelegenheien anderer Länder einzumischen, hat sie sich gegen die kriegsschürende Politik in der Region gestellt.
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Diese Grundsatzpolitik bestätigte auch Nikol Pashinyan, Ministerpräsident von Armenien , bei seinem Teheranbesuch im vergangenen Jahr.
Revolutionsoberhaupt Ajatollah Khamenei hat bei der Begegnung mit dem armenischen Ministerpräsidenten die Freundschaft und eine zunehmende Zusammenarbeit als Pflicht bezeichnet und gesagt, dass sie den gemeinsamen Interessen Irans und Armenien dienen. Er betonte: „Allerdings sind die Amerikaner absolut nicht vertrauenswürdig und streben allerorts nach Zwiespalt und Unheil, Konflikten und Krieg. Sie sind gegen die Beziehungen zwischen Iran und Armenien und gegen die Interessen der Völker. Demgegenüber haben wir die Aufgabe, unsere Kooperationen und Beziehungen zu stärken.“
In Bezug auf die Karabach-Frage sagte Ajatollah Khamenei, dass diese bei Fortführung der Verhandlungen zwischen den hohen Amtsträgern Armeniens und der Republik Aserbaidschan lösbar sein wird und erklärte die Bereitschaft Irans diesbezüglich Beistand zu leisten.
Die Islamische Republik hat im vergangenen iranischen Sonnenjahr durch Ausübung einer effektiven Rolle und durch Präventivmacht die Szenen der regionalen Entwicklungen klug gemanagt und überall wo es notwendig war eine entsprechende Reaktion gezeigt. Unser Land leistet heute mit seiner strategischen Macht einen positiven Beitrag in der Region.