Riad (ParsToday/PressTV) - Der saudische Kronprinz und De-facto-Herrscher Mohammed bin Salman (MbS) sagt, er sehe Israel als potenziellen Verbündeten mit gemeinsamen Interessen, nicht als Feind, während Tel Aviv hinter den Kulissen an der Normalisierung der diplomatischen Beziehungen zum Königreich am Persischen Golf arbeitet.
„Für unseren Anteil hoffen wir, dass der Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern gelöst wird“, sagte der Prinz laut der offiziellen saudischen Presseagentur gegenüber dem US-Monatsmagazin The Atlantic.
„Wir betrachten Israel nicht als Feind, wir betrachten es als potenziellen Verbündeten mit vielen Interessen, die wir gemeinsam verfolgen können“, sagte der De-facto-Herrscher Saudi-Arabiens.
„Aber wir müssen einige Probleme lösen, bevor wir dazu kommen“, fügte er hinzu.
Anfang dieses Jahres sagte ein hochrangiger Amtsträger des israelischen Außenministeriums, Tel Aviv arbeite heimlich an der Normalisierung der diplomatischen Beziehungen zu Indonesien und Saudi-Arabien.
„Das sind die beiden Länder, mit denen wir eine Einigung erzielen wollen, aber es ist ein langsamer Prozess, der viel Zeit und Mühe kostet. Wir hoffen das Beste“, bemerkte der namentlich nicht genannte Verantwortliche Anfang Januar.
Obwohl Israel und Saudi-Arabien keine formellen diplomatischen Beziehungen unterhalten, hat Riad kürzlich eine Reihe von Schritten unternommen, um die Beziehungen zum Regime in Tel Aviv zu normalisieren.
Die saudischen Behörden sollen den Vereinigten Arabischen Emiraten VAE im Jahr 2020 hinter den Kulissen grünes Licht gegeben haben, um Beziehungen zu Israel zu knüpfen, und haben seitdem israelischen Flugzeugen erlaubt, den Luftraum des Königreichs für Direktflüge nach Dubai und Abu Dhabi zu nutzen.
Am 6. Januar sagte eine unabhängige Nichtregierungsorganisation, die sich für die Menschenrechte in Saudi-Arabien einsetzt, dass das Regime in Riad willkürliche Verhaftungen einsetzt, um lautstarke Gegner der Normalisierung der diplomatischen Beziehungen zwischen dem Königreich und Israel zum Schweigen zu bringen.
Die in London ansässige Menschenrechtsgruppe ALQST sagte, saudische Amtsträger hätten den Schriftsteller und Forscher Abdullah al-Yahya seit dem 24. Dezember letzten Jahres hinter Gittern gesetzt, nachdem er in einer Reihe von auf Twitter veröffentlichten Beiträgen die Normalisierung mit dem israelischen Regime kritisiert hatte.