Borrell stellt Waffenlieferungen an Israel infrage
Brüssel (ParsToday/Press TV) - Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell hat die USA indirekt zum Stopp ihrer Waffenlieferungen an Israel aufgefordert.
Er verwies gestern in Brüssel auf die Aussage von US-Präsident Joe Biden von vergangene Woche, die israelische Reaktion auf den Angriff der Hamas sei überzogen.
"Wenn man der Meinung ist, dass zu viele Menschen getötet werden, sollte man vielleicht weniger Waffen liefern, um zu verhindern, dass so viele Menschen getötet werden", sagte Borrell.
"Wenn die Staatengemeinschaft der Meinung ist, dass es sich um ein Gemetzel handelt, dass zu viele Menschen getötet werden, dann müssen wir vielleicht über die Bereitstellung von Waffen nachdenken", erklärte er.
Die USA stellen dem Regime jährlich 3,8 Milliarden US-Dollar an Militärhilfe zur Verfügung. Seit dem 7. Oktober 2023 hat Washington außerdem Tel Aviv mit mehr als 10.000 Tonnen Waffen bewaffnet.
Er kritisierte auch den Ministerpräsidenten des israelischen Regimes Benjamin Netanjahu dafür, nicht genug für den Schutz von Zivilisten zu tun.
"Jeder fährt nach Tel Aviv und fleht ... Zivilisten zu schonen und nicht so viele Menschen zu töten", sagte Borrell sichtlich verärgert. "Wie viele sind zu viel? Was ist die Messlatte? Netanjahu hört auf niemanden mehr", so der EU-Außenbeauftragte weiter.
Borrell verwies unterdessen auf einen Befehl Netanjahus vom Freitag an das Militär, Zivilisten aus der Stadt Rafah im Süden des Gazastreifens vor einer geplanten Bodenoperation gegen die Stadt zu evakuieren.
Rafah beherbergt mehr als 1,4 Millionen Palästinenser, die vor den Verwüstungen des israelischen Militärangriffs in anderen Teilen des Gazastreifens dorthin geflohen sind.