Fidan: Wenn Syrien in Richtung Zerfall driftet, greifen wir ein / Massaker an 1.426 Alawiten im März in Syrien
ParsToday – Außenminister der Türkei: „Wenn Syrien auf Zerfall und Instabilität zusteuert, werden wir intervenieren. “
Die Spannungen im Süden Syriens eskalierten am 13. Juli nach Auseinandersetzungen zwischen bewaffneten Stammesmilizen und Drusen im Gouvernement Suwayda. Das zionistische Regime begann, angeblich zum Schutz der Drusen, Angriffe auf syrische Militärfahrzeuge, die nach Suwayda unterwegs waren.
Am 16. Juli bombardierte Israel mehrere strategische Ziele in Damaskus – darunter das syrische Militärhauptquartier – mit der Begründung, es handele sich um eine direkte Botschaft an Damaskus. Infolgedessen verkündete das syrische Verteidigungsministerium am selben Tag, es werde sämtliche Streitkräfte aus Suwayda zurückziehen, gemäß eines angekündigten Waffenstillstands.
Politische Analysten sehen in diesen israelischen Angriffen einen Versuch Tel Avivs, Syrien zu zersplittern. Die iranische Agentur Mehr zitierte den türkischen Außenminister Hakan Fidan in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit seiner salvadorianischen Amtskollegin Alexandra Hill in Ankara: Wenn Gruppen in Syrien Zerfall und Instabilität befördern, werde die Türkei dies als direkte Bedrohung ihrer nationalen Sicherheit ansehen und eingreifen. Er fügte hinzu, Israel verfolge eine Politik zur Schwächung der Region und wolle in Syrien Chaos auslösen – denn das zionistische Regime wolle keine stabilen Nachbarstaaten und plane eine zivile Zerstückelung Syriens.
Demonstrationen in den besetzten Golanhöhen: „Golani darf nicht weitermachen“
Am Montag kam es in den besetzten Golanhöhen zu Protesten gegen die jüngsten Angriffe auf Drusen im Gouvernement Suwayda. Aktivisten aus Majdal Schams, Mas’ade und Ain Quneitra forderten ein sofortiges Ende der Angriffe und erklärten öffentlich: «Abu Mohammad al Golani, Herrscher in Syrien, soll zurücktreten» (als Übergangs -Staatschef).
Israelischer Drohnenangriff auf Stammeskarawane in Suwayda
Zeitgleich meldeten Medien einen israelischen Drohnenangriff auf eine Karawane bewaffneter Stammesangehöriger im Gouvernement Suwayda. Es wurde berichtet, mehrere Stammesangehörige seien getötet oder verletzt worden – genaue Details blieben unklar.
SDF: Nach Vorfällen in Suwayda keine Waffenübergabe an Damaskus
Während die Spannungen zwischen Golanis Regierung und den Drusen wachsen, erklärte Abdul Dhahab, Sprecher der Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF): „Unter den aktuellen Umständen – angesichts der Gewaltausbrüche in Suwayda und der anhaltenden Instabilität – ist eine Waffenübergabe an die Übergangsregierung in Syrien nicht möglich. “ Er fügte hinzu, es sei nur denkbar, Waffen zu übergeben, wenn ein „Verfassungsabkommen“ die speziellen Rechte der Kurden ausdrücklich sichere.
Baku bestätigt Gespräche zwischen Syrien und Israel
Hikmat Hadschijew, Berater von İlham Aliyev (Präsident Aserbaidschans), bestätigte in einem Interview mit dem zionistischen Portal JNS, dass in Baku direkte Gespräche zwischen Vertretern Syriens und Israels stattgefunden hätten. Weitere Details wurden nicht bekannt, doch es wird spekuliert, dass auch die Vereinigten Arabischen Emirate und die USA eine indirekte Rolle spielten.
Massaker an 1.426 Alawiten – Märzereignisse an Syriens Küste
Ein unabhängiges Untersuchungskomitee zur Aufarbeitung der Vorfälle vom März an der syrischen Küste bestätigte, dass dort 1.426 Alawiten von Kräften im Dienst von Golani getötet wurden. Das Komitee, dem zufolge es sich um ein ideologisch motiviertes und organisiert geplantes Massaker handelte, berief sich jedoch nicht auf materialgestützte Gerichtswürdigungen, sondern auf Indizien. Yassir al-Farhan, Mitglied des Gremiums, sagte in Damaskus, die Untersuchungen seien zwar rechtzeitig abgeschlossen worden, ihre Veröffentlichung jedoch durch die Ereignisse in Suwayda verzögert gewesen.