Was sucht Trump in Zentralasien?
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Trumps Plan für Zentralasien
ParsToday – Das Treffen von US-Präsident Donald Trump mit den Staatschefs von 5 zentralasiatischen Ländern findet in Washington zu einem Zeitpunkt statt, an dem sich der Wettbewerb zwischen den Weltmächten um die natürlichen Ressourcen und die strategische Position der Region verschärft und die USA bestrebt sind, ihren Einfluss in ihrer Nachbarschaft zu Russland und China zu stärken und sich wichtige Mineralien zu sichern.
Der Zentralasien-USA-Gipfel findet am 6. November 2025 in Washington statt. Zentralasien mit den 5 Ländern Kasachstan, Kirgisistan, Tadschikistan, Turkmenistan und Usbekistan ist aufgrund seiner geopolitischen Lage und seiner reichen Bodenschätze zu einem Brennpunkt im globalen Wettbewerb geworden.
Die Region liegt in der Nähe von China, Russland und Afghanistan und ist von großer Bedeutung für Energie, Seltene Erden und Transitrouten. Gleichzeitig versucht die Trump-Administration den amerikanischen Einfluss in der Region durch verstärkte politische und wirtschaftliche Kooperationen auszubauen.
Die USA verfolgen in Zentralasien folgende Ziele:
1. Ziel: Einfluss Chinas und Russlands eindämmen
Eines der Hauptziele Trumps in Zentralasien ist die Verringerung der regionalen Abhängigkeit von China und Russland.
China hat seinen wirtschaftlichen Einfluss durch die „Neue Seidenstraße“ und massive Investitionen ausgebaut, während Russland seinen Einfluss durch Organisationen wie die Organisation des Vertrags über kollektive Sicherheit, OVKS, ebenfalls erweitert hat. Und die Eurasische Wirtschaftsunion, EAWU, behauptet ihren politischen und sicherheitspolitischen Einfluss. Trump versucht, diesen Ländern durch Treffen, wie den 5+1- Gipfel in Washington, eine Alternative zu bieten. Geopolitisch gesehen ist die Stärkung der US-Position im Einflussbereich Russlands und Chinas für Washington von Vorteil. Da diese Länder am „Mittleren Korridor“ beteiligt sind, könnte eine verstärkte US-Präsenz in Zentralasien dazu genutzt werden, Druck auf Chinas „Neue Seidenstraße“ auszuüben.
2. Ziel: Zugang zu lebenswichtigen Bodenschätzen
Die Trump-Regierung konzentriert sich insbesondere auf Seltene Erden, Materialien, die in Spitzentechnologien wie Batterien, Militärausrüstung und Halbleitern verwendet werden. China kontrolliert derzeit den Großteil der Lieferkette für dieses Material. Indem Trump zentralasiatische Staatschefs nach Washington einlädt, versucht er, diese Ressourcen direkt von den Ländern der Region zu sichern und die Abhängigkeit der USA von China zu verringern.
3. Ziel: Stärkung der Sicherheits- und Militärkooperationen
Angesichts der terroristischen Bedrohungen in der Region, insbesondere an der afghanischen Grenze, strebt Trump eine verstärkte Sicherheitskooperation mit den zentralasiatischen Staaten an. Diese Kooperation umfasst die Ausbildung von Sicherheitskräften, den Informationsaustausch und sogar die Einrichtung temporärer Militärbasen. Ziel dieser Maßnahmen ist es, dem Einfluss extremistischer Gruppen entgegenzuwirken und eine militärische Präsenz nahe der Grenze zu China und Russland zu etablieren. Da Trump die Rückkehr der USA zum Stützpunkt Bagram anstrebt, könnten enge Kontakte zu den an Afghanistan angrenzenden Ländern Tadschikistan und Turkmenistan von entscheidender Bedeutung sein.
4. Ziel: Investitionen und sanften Einfluss gewinnen
Trump versucht außerdem, die Softpower der USA in der Region durch Investitionen, Technologietransfer und kulturelle Zusammenarbeit zu stärken. Zu diesen Maßnahmen gehören die Vergabe von Stipendien, die Unterstützung von Bildungsprojekten und die Erleichterung des Markteintritts amerikanischer Unternehmen in der Region.