Selenskyj steht vor zwei schwierigen Optionen
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ParsToday – Das US-Nachrichtenportal Politico berichtet in einer Analyse über zwei äußerst schwierige Entscheidungen, vor denen der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj steht.
(last modified 2025-11-28T13:25:18+00:00 )
Nov 28, 2025 14:20 Europe/Berlin
  • Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj
    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj

ParsToday – Das US-Nachrichtenportal Politico berichtet in einer Analyse über zwei äußerst schwierige Entscheidungen, vor denen der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj steht.

Wie ParsToday meldet, befindet sich der Friedensprozess für die Ukraine in einer Sackgasse, während die militärische und finanzielle Unterstützung aus Europa zunehmend ins Stocken gerät und von Unsicherheit geprägt ist. In dieser Situation steht Selenskyj vor einer folgenschweren Wahl: den von Donald Trump und Wladimir Putin ausgearbeiteten Vorschlag anzunehmen – oder den Krieg fortzusetzen, in der Hoffnung auf eine Hilfe der Verbündeten, die bislang keine ausreichende Entschlossenheit gezeigt haben.

Politico: Ein historisches Dilemma für Kiew

In dem Bericht heißt es, der nach den jüngsten Genfer Gesprächen aufgekommene vorsichtige Optimismus europäischer Diplomaten habe nicht lange angehalten. Russland wies den überarbeiteten Text des Abkommens, in dem auch ukrainische und europäische Positionen berücksichtigt worden waren, umgehend zurück. Damit stehe Kiew vor einer ernsten Gefahr: der Rückkehr zu dem ursprünglichen, 28-Punkte-Plan Washingtons, der in Brüssel für erhebliche Verstimmung gesorgt hatte.

Dieser US-Plan fordert die Abtretung bestimmter ukrainischer Gebiete an Moskau, den Verzicht auf einen NATO-Beitritt sowie eine drastische Reduzierung der ukrainischen Streitkräfte.

Nun steht Selenskyj an einem historischen Scheideweg: entweder den von Trump und Putin vorbereiteten Vorschlag zu akzeptieren – oder die Zukunft seines Landes aufs Spiel zu setzen, in der Hoffnung auf europäische Hilfe, die nach fast vier Jahren Krieg weder ausreichend Waffen noch Soldaten bereitgestellt hat. Auch bei der Nutzung eingefrorener russischer Vermögenswerte für die finanzielle Unterstützung Kiews fehlt bislang der politische Wille.

Europa versagt bei seinen Zusagen

Die europäischen Schwächen verschärfen die Krise weiter. Der Plan, 140 Milliarden Euro aus eingefrorenen russischen Vermögenswerten als „Reparationskredit“ zu nutzen, droht zu scheitern – unter anderem wegen Widerstands aus Belgien. Auch militärisch sind entscheidende Initiativen ins Leere gelaufen: Selbst die von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron vorgeschlagene „Koalition der Willigen“ zur Entsendung von Truppen nach Ukraine ist aufgrund heftiger innenpolitischer Reaktionen praktisch begraben.

Kritik aus den USA: Europa täuscht sich selbst

Kritiker wie der US-Republikaner Greg Swenson werfen Europas Regierungen Selbsttäuschung vor. Nach ihrer Ansicht könne Putin nur durch Kampfbereitschaft besiegt werden – eine Bereitschaft, die keiner der westlichen Verbündeten tatsächlich zeigt. Diese Kritik wird laut, während Europa gleichzeitig versucht, die zurückgehende Unterstützung der USA zu kompensieren.

Ein ungewisser und kostspieliger Weg

In dieser instabilen und unsicheren Lage erscheinen beide Optionen für Selenskyj äußerst kostspielig: entweder ein erzwungener Frieden zu schweren Bedingungen – oder die Fortsetzung eines zermürbenden Krieges in der Hoffnung auf Verbündete, die womöglich nie wirklich „bereit“ zum Kämpfen sein werden.

Das Schicksal der Ukraine hängt nun von Selenskyjs Entscheidung ab – und davon, wie viel Druck der Westen tatsächlich bereit ist aufzubringen, um das Land zu retten.