Zum Internationalen Tag der Solidarität mit dem palästinensischen Volke
Der 29. November ist der internationale Tag der Solidarität mit dem unterdrückten palästinensischen Volke. Wir bringen einen Sonderbeitrag aus diesem Anlass.
Die Geschichte Palästinas ist die Geschichte von dem längsten Konflikt im Nahen Osten. Dieser Konflikt ist wie die meisten jetzigen Probleme und Krisen der Region ein Produkt des englischen Kolonialismus und hat in der zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts sich wegen der Unterstützungen der USA für das zionistische Regime verschlimmert. Es lassen sich drei Wendepunkte für diesen Konflikt feststellen.
Der erste Wendepunkt war der 2. November 1917. An diesem Tag erfolgte die Herausgabe der Balfour-Erklärung durch den damaligen britischen Außenminister Arthur James Balfour. Diese Erklärung gilt als Ausgangspunkt für die Bestrebungen einiger Großmächte zur Gründung des zionistischen Regimes. Britannien entfachte damit den ersten Funken zur Bildung dieses Besatzerregimes.
Der zweite Wendepunkt im Gefolge der Balfour-Erklärung war die Resolution 181 der UNO-Vollversammlung im Jahre 1947. Am 29. November 1947 verabschiedete diese Versammlung mit 33 Ja- und 31 Nein-Stimmen und 10 Enthaltungen diese Resolution, die auch als Resolution der Teilung Palästinas bekannt wurde. Gemäß der Resolution 181 wurden 54 Prozent der furchtbarsten Teile Palästinas der Minderheit der eingewanderten Zionisten zur Bildung des zionistischen Regimes übergeben. Die Resolution legitimierte die Besatzung Palästinas, d.h. einen Gewaltakt. Es vergingen keine 6 und das zionistische Regime proklamierte am 14. Mai 1948 offiziell die Gründung Israels in den besetzten Gebieten. Die Gründung des zionistischen Regimes war die direkte Folge der Resolution 181 der UNO . Nur einen Tag nach der Bekanntmachung begannen die arabischen Länder einen Krieg gegen das Besatzerregime, den sie jedoch verloren.

Der dritte Wendepunkt in der Geschichte Palästinas war die Madrider Friedenskonferenz von 1991. Diese Konferenz ließ in gewisser Weise die Ablehnung des zionistischen Regimes seitens der arabischen Ländern abklingen und nach ihr gingen die Konflikte dieser Länder mit dem zionistischen Regime zurück. Das Regime eröffnete sogar in den Ländern Oman und Katar ein Handelsbüro und die arabischen Staaten nahmen geheime diplomatische Beziehungen mit ihm auf.
Alle drei Wendepunkte in der Palästinafrage, die zugunsten des zionistischen Regimes und zum Nachteil der Palästinenser waren, wurden von London aus in die Wege geleitet, wobei Washington nach der Gründung des illegalen Staates Israel ebenso mitwirkte. Die UNO-Vollversammlung , die die Resolution 181 über die Teilung Palästinas herausgegeben hatte und damit einen entscheidenden Schritt zur Gründung Israels tat, hat jedoch am 29.November 1977 , um das palästinensische Volk zu trösten den 29. November zum Internationalen Tag der Solidarität mit dem palästinensischen Volke erklärt.

Die Wahl eines Tages der Solidarität mit den Palästinensern hat u.a. dreierlei Aspekte.
Erstens stellt es eine Art Bekenntnis dar, dass die UNO-Vollversammlung zu der Gründung des illegalen Regimes auf dem Territorium der Palästinenser beigetragen hat. Zweitens: Dieser Schritt der UN-Vollversammlung nützt der palästinensischen Bevölkerung in der Praxis nichts mehr sondern hat nur einen symbolischen Wert. Die Palästinafrage wird an diesem Tag zwar betont ,aber das zionistische Regime setzt, ohne auf internationalen Reaktionen zu achten, seine Verbrechen an den Palästinensern fort, und steigert sie sogar noch.
Palästina war nach der ersten Intifada, 1987 bis 1993 in den letzten 20 Jahren Zeuge von zwei weiteren Aufständen-, nämlich die Al Aqsa-Intifada von 2000 bis 2005 und die Al- Quds-Intifada von Oktober 2015 bis heute. Das zionistische Regime führte 2008 und 2014 zwei Gaza-Kriege und blockiert den Gazastreifen seit 2007. Die Statistiken über die menschlichen Verluste und Schäden, von den Märtyrern und Verletzten bis zu den Flüchtlingen und Erkrankten dokumentieren, dass das zionistische Regime Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschheit und gegen den Frieden begangen hat, was von den Statuten des Internationalen Strafgericht bestätigt wird und die diplomatische Immunität für israelische Verantwortliche aufhebt.

Während der zweiten Intifada - der Al-Alqsa Intifada wurden ungefähr 33 Tausend Palästinenser verletzt und mehr als 5 Tausend getötet. Von den Verletzten sind 16 Tausend minderjährig gewesen und die Zahl der Kinder die starben, beträgt 1200. Mehr als 6 Tausend Kinder wurden zu Behinderten oder gelähmt. 11 Tausend Palästinenser, darunter 1000 Kinder, wurde ins Gefängnis gebracht. In einem Bericht aus dem Jahre 2005 heißt es , dass während der zweiten Intifada circa 12 Prozent der palästinensischen Kinder Verletzungen oder eine chronische Behinderung erlitten.
Im Krieg von 2008 tötete das zionistische Regime 1440 Palästinenser , davon die Hälfte Zivilisten, Frauen und Kinder, und verletzte 5380 Menschen. Im Krieg von 2014 gegen den Gazastreifen kamen 551 palästinensische Kinder ums Leben und 3370 wurden verletzt. Circa ein Drittel der verletzten Kinder leiden unter einer ständigen Behinderung.
Während der Al-Quds Intifada, die am 1.Oktober 2015 begann sind innerhalb eines Jahres 249 Palästinenser getötet worden, 18 Tausend 300 wurden verletzt. Unter den Märtyrern der Al-Quds Intifada befinden sich 68 Kinder unter 18 Jahren, darunter auch ein dreimonatiges Kind.
Seit Beginn der Al Aqsa-Intifada am 28. September 2000 bis zum Mai des laufenden Jahres 2016 gab es 90 Tausend Fälle der Festnahme von Palästinensern. 11 Tausend der Inhaftierten waren unter 18 Jahren. in den ersten drei Monaten des Jahres 2016 sind circa 1400 Palästinenser unter 18 Jahren von den Israelis festgenommen worden.
In Folge der Blockade des Gazastreifens haben die Arbeitslosenrate, der Mangel an Nahrungssicherheit und die Unterernährung extrem zugenommen. Die Arbeitslosenrate im Gazastreifen beträgt 43 Prozent. Der Anteil der jungen Arbeitslosen 60 Prozent. Nirgendwo auf der Welt gibt es eine solche hohe Ziffer. Die große Arbeitslosigkeit hatte Armut und Nahrungsmittelknappheit in Gaza zur Folge. Im Jahre 2000 lebten 30 Prozent der Menschen unter der Armutsgrenze, aber dieses Jahr sind es 80 Prozent. 80 Prozent der Bevölkerung von Gaza braucht also internationale Hilfe. 73 Prozent haben keine Nahrungssicherheit.
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Die palästinensischen Obdachlosen bilden mit 7 Millionen die größte Flüchtlingsgegruppe auf der Welt. Der Anteil der Obdachlosen in Gaza ist am größten. Im Gazastreifen mit einer Fläche von 360 Quadratkilometern leben circa eine Millionen 800 Menschen , 74 Prozent davon sind obdachlos. Es gibt 8 Obdachlosenlager , 4 davon in der Stadt und 4 davon auf dem Dorf. Der Krieg ist der Hauptgrund für die Obdachlosigkeit der Menschen in Gaza. Bei dem Krieg 2014, den Israel gegen Gaza führten, verloren 65 Tausend Menschen in Gaza ihr Zuhause. Seit Oktober 2000 bis 2005 sind 73 Tausend 576 Gebäude von der zionistischen Besatzerarmee völlig oder teilweise zerstört worden. 28709 von diesen Gebäuden liegen im Gazastreifen und 4778 davon sind nur noch Ruinen. Die UNICEF-Gesandte Pernille Ironside in Gaza sagt, dass während der Militäragression des zionistischen Regimes auf Gaza im Jahre 2014, mehr als 17 Tausend Wohnungen zerstört wurden, was die Obdachlosigkeit von 100 Tausend Bürgern von Gaza zur Folge hatte, von denen die Hälfte Kinder sind.

Die Sterberate von palästinensischen Kindern unter sieben beträgt das Siebenfache von der Israels. 30 Prozent der Palästinenserkinder sterben vor dem 5. Lebensjahr. Von je 1000 Kindern , die im Westjordanland geboren werden, sterben 21 noch vor Erreichung des 1. Lebensjahres und bei je 1000 Kindern im Gazastreifen sind es 31. Blutarmut, Fehl- und Unterernährung sind die wichtigsten Ursachen . Zum Beispiel weisen 50 Prozent der Kinder unter 2 Jahren im Westjordanland und in Gaza Blutarmut auf. 39.1 Prozent der Schwangeren im Gazastreifen und 15.4 Prozent der im Westjordanland haben Blutarmut. Der große Mangel an Wasser und unhygienisches Trinkwasser verursachen zudem Krankheiten wie Hepatitis und schweren Durchfall.
2013 mussten mehr als eine Millionen Palästinenser im Westjordanland pro Person täglich mit 60 l Wasser auskommen,während die UNO 100 täglich pro Person empfiehlt. In Gaza ist sogar das Wasser zu 95 Prozent ungeeignet und enthält viel Nitrate. Die Schäden, die die Israelis während ihrer Kriege gegen Gaza dort den Gesundheitseinrichtungen zufügten, haben die medizinischen Lage weitr verschlechtert. Im Gazakrieg 2014 wurden 7 medizinische Zentren und 67 Krankenhäuser und Kliniken beschädigt. Wegen der Blockade gegen Gaza, die seit Jahren anhält, mangelt es ohnehin an Strom, medizinischer Ausrüstung und Arznei.
Es ist wichtig zu wissen, dass die Verbrechen des zionistischen Regimes aufgrund der Unterstützung der westlichen Mächte, welche angeblich die Menschenrechte verteidigen, erfolgen. Die Untersuchung der Verbrechen und Menschenrechtsverstöße des zionistischen Regime wird seitens der westlichen Mächte ausgeklammert. Der Grund ist offensichtlich: Die westlichen Mächte, insbesondere England und die USA, haben mit ihrer Politik zur Entstehung dieses Regimes beigetragen. Der 29. November ist zwar zum internationalen Tag der Solidarität mit dem palästinensischen Volk ernannt wurde, aber was die Palästinenser brauchen sind tatkräftige Schritte.
