Pakistan: Indiens Schießereien in Kaschmir nehmen zu
Islamabad (ParsToday/Reuters) – Laut dem pakistanischen Militär habe es in einer Zeit zunehmender diplomatischer Spannungen zwischen den beiden atomar bewaffneten Nachbarn einen Anstieg von Schießereien über die Kontrolllinie (LoC) - die informelle Grenze zwischen Pakistan und dem von Indien kontrollierten Kaschmir - gegeben.
Malik Mohammad Ayub Awan, stellvertretender Kommissar für einen Bezirk in der Nähe der LoC mit rund 200.000 Einwohnern, sagte, in den letzten Wochen seien an der Grenze sechs Zivilisten gestorben und 13 schwer verletzt worden, und es habe etwa 45 Fälle von Beschießungen gegeben.
"Sie nehmen immer die Zivilbevölkerung zum Ziel, und aus diesem Grund können wir weder an Hochzeitsfeiern noch an Beerdigungen teilnehmen. Wir können keine landwirtschaftlichen Aktivitäten durchführen, keine Moscheen besuchen oder normale tägliche Aktivitäten durchführen", sagte der 18-Jährige Mohammad Shahid, der vor einigen Monaten von einem Splitter getroffen worden war und sich an der Schulter verletzt hatte.
Reuters-Journalisten trafen sich mit Einheimischen, die durch Geschieße seitens der Inder verletzt worden waren und Familienmitglieder verloren hatten. Die meisten sagten, sie seien von den indischen Aggressionen nicht eingeschüchtert und bereit, die Grenze zu überschreiten und sich zu rächen, wenn die pakistanische Regierung dies zulasse.
Kaschmir, die Himalaya-Region mit muslimischer Mehrheit ist seit der Teilung der britischen Kolonie Indien in die getrennten Länder Pakistan (mehrheitlich muslimisch) und Indien (mehrheitlich hinduistisch) das Herzstück von mehr als 70 Jahren Feindseligkeit.