Maduro fordert ein Ende aller US-Sanktionen gegen Venezuela
(last modified Thu, 23 Sep 2021 08:34:14 GMT )
Sep 23, 2021 10:34 Europe/Berlin
  • Maduro fordert ein Ende aller US-Sanktionen gegen Venezuela

New-York/Caracas (ParsToday/PressTV) – Venezuelas Präsident Nicolas Maduro hat die vollständige Aufhebung aller Wirtschafts- und Finanzsanktionen der USA gegen das südamerikanische Land gefordert.

Die USA und ihre Verbündeten haben Venezuela mit einer „heftigen Kampagne“ permanenter und systematischer Aggression durch Wirtschafts- und Finanzsanktionen zum Ziel genommen, sagte Maduro am Mittwoch in einer aufgezeichneten Ansprache für die 76. Sitzung der Generalversammlung der Vereinten Nationen in New York.

„Finanzkonten werden verfolgt, Gold wurde beschlagnahmt und in den gesetzlichen internationalen Reserven der Zentralbank von Venezuela in London gesperrt, Bankkonten in Milliardenhöhe wurden in den Vereinigten Staaten, Europa und weiteren Ländern beschlagnahmt und gesperrt“, fügte er hinzu.

Die USA haben mehrere Runden harter Sanktionen gegen Venezuela verhängt, um Maduro zu verdrängen und ihn durch den von ihnen bevorzugten Oppositionsführer Juan Guaido zu ersetzen. Die Sanktionen, zu denen die illegale Beschlagnahme venezolanischen Vermögens im Ausland und eine Wirtschaftsblockade gehören, haben Millionen Menschen in dem lateinamerikanischen Land enormes Leid zugefügt.

„Wir ratifizieren unseren Antrag und unsere Forderung, dass alle strafrechtlichen Sanktionen gegen die venezolanische Wirtschaft und gegen die venezolanische Gesellschaft durch die Vereinigten Staaten und den Regierungen der Europäischen Union aufgehoben werden“, sagte Maduro.

Caracas führt Gespräche mit Vertretern der venezolanischen Opposition in Mexiko, um die Aufhebung der Sanktionen zu erreichen. Die Verhandlungen begannen, nachdem die beiden Seiten ein Dokument unterzeichnet hatten, um eine Reihe von Vereinbarungen zu erzielen, die zur Abhaltung von Wahlen führten.

Unabhängig davon sagte Caracas am Mittwoch, es habe dem Internationalen Strafgerichtshof (IStGH) Beweise vorgelegt und den in Den Haag ansässigen Tribunal gebeten, die US-Sanktionen als Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu untersuchen.

Die venezolanische Vizepräsidentin Delcy Rodriguez sagte, die Regierung habe dem Chefankläger des IStGH zwei Tage zuvor ein Dossier übergeben, das enthüllt, wie sich die US-Sanktionen gegen Venezuela auf die Rechte der Menschen auf Gesundheit, Nahrung und wirtschaftliche Entwicklung ausgewirkt haben.

Sie fügte hinzu, dass Venezuela unter den Ländern, die von den US-Sanktionen „illegal“ betroffen sind, den fünften Platz in der Zahl der „unilateralen Zwangsmaßnahmen“ einnimmt.

An anderer Stelle in seinen Ausführungen bei der UN-Vollversammlung am Mittwoch forderte Maduro auch eine „neue menschliche Gemeinschaft … frei von hegemonialen Imperien“.

Die Welt „muss von allen Hegemonien oder den Versuchen eines Imperiums, wirtschaftliche, finanzielle, militärische oder politische Vorherrschaft zu erlangen, befreit werden; befreit von denen, die mit ihrem alten, raubgierigen Kolonialismus über Jahrhunderte hinweg Menschen auf der ganzen Welt geplündert, beherrscht, ausgebeutet und unterdrückt haben“, sagte er.

„Es gibt einige, die heute versuchen, unserem Volk neue Formen des Kolonialismus aufzuzwingen, und neue Formen der Herrschaft, Plünderung, Unterdrückung und Ausbeutung von Menschen auf der ganzen Welt“, fügte Maduro hinzu.

Mit der Unterstützung des mexikanischen Präsidenten Andrés Manuel Lopez Obrador und der besonderen diplomatischen Hilfe Norwegens, Russlands und der Niederlande befasse sich Venezuela mit einer umfassenden Agenda, um den sozialen und wirtschaftlichen Aufschwung voranzutreiben, sagte er.

Abschließend stellte Maduro fest, dass es notwendig sei, „eine neue Welt“ aufzubauen, die frei von Hegemonie ist und auf den Prinzipien des Multilateralismus und des Völkerrechts beruhe.

„Eine neue Welt, die aus Afrika, Asien, Lateinamerika und der Karibik und aus den Ureinwohnern der Vereinigten Staaten von Amerika besteht. Eine neue Welt, die wiedergeboren wird, um die alten Hegemonien zu beenden, und dem Vorwand von einigen ein Ende zu setzen, die als Polizisten und Richter aller Völker der Welt fungieren wollen“, sagte er und merkte an, dass eine solche neue Welt auch eine neue UNO bräuchte.

„Venezuela steht mit seiner eigenen Stimme für diese neue Welt“, fügte Maduro hinzu.