Dez 04, 2021 20:20 Europe/Berlin
  • Algerien warnt vor

Algier (ParsToday/PressTV) - Der algerische Außenminister Ramtane Lamamra hat vor einer Verschlechterung der Beziehungen zwischen Algier und Rabat angesichts der zunehmenden militärischen Zusammenarbeit zwischen Marokko und Israel gewarnt.

„Das Marokko-israelische Militärbündnis wird sich auf die gesamte nordafrikanische Region auswirken“, sagte Lamamra am Freitag in einer Presseerklärung am Rande des 8.  hochrangigen Symposiums über Frieden und Sicherheit, das von der Afrikanischen Union in Oran organisiert wurde.

Lamamra sagte, die Normalisierung der Beziehungen zu Israel sei eine „unverantwortliche“ Entscheidung, die die Menschen in der nordafrikanischen Region aufopfere und sie ihrer unveräußerlichen Rechte beraube.

„Die marokkanischen Funktionsträger tragen in ihrer Allianz mit dem zionistischen Regime zu einer beispiellosen Eskalation der israelischen Hegemonie über die Region bei. Jeder Schritt, den die marokkanischen Behörden in diesem bösartigen Militärbündnis unternehmen, führt sie von Algerien und seiner Bevölkerung weg“, fügte er hinzu.

Algerien war einer der wenigen arabischen Staaten, der eine pro-palästinensische, antizionistische Haltung beibehielt, und Lamamra hat wiederholt gesagt, dass arabische Länder das palästinensische Volk unterstützen sollten, anstatt Israels Expansion in der Region zu unterstützen.

Zuvor hatte der algerische Außenminister den Chef der Afrikanischen Union, Moussa Faki Mahamat, kritisiert, der darauf bestand, Israel einen Beobachterstatus in der panafrikanischen Organisation zu gewähren.

Im Rahmen des sogenannten Abraham-Abkommens hat Marokko im Jahr 2020 nach den Vereinigten Arabischen Emiraten, Bahrain und dem Sudan als viertes arabisches Land ein Normalisierungsabkommen mit dem israelischen Regime geschlossen, was von Palästinensern scharf als „Verrat“ an ihrer Sache angeprangert wurde.

Marokkos Entscheidung, die Beziehungen zu Israel zu normalisieren, kam, nachdem der ehemalige US-Präsident Donald Trump die „Souveränität“ des nordafrikanischen Landes über die Westsahara anerkannte, die im Zentrum eines jahrzehntelangen territorialen Streits zwischen Marokko und der Polisario-Front steht.

Das algerische Außenministerium wies Trumps Haltung später zurück und sagte, die US-Entscheidung habe „keine Rechtswirkung, weil sie den UN-Resolutionen widerspricht, insbesondere den Resolutionen des UN-Sicherheitsrats zur Westsahara“.

Inmitten der zunehmenden Spannungen zwischen Algerien und Marokko stattete Israels Militärminister Benny Gantz am 24. November einen offiziellen Besuch in Rabat ab und die beiden Seiten unterzeichneten mehrere Sicherheits- und militärische Kooperationsabkommen, unter anderem über den Kauf des Raketensystems Iron Dome.

Laut Amnesty International und der in Paris ansässigen Organisation Forbidden Stories ist ein israelisches Produkt, die Pegasus-Spyware des NSO, bereits nach Marokko gelangt.

Algerien brach am 24. August die diplomatischen Beziehungen zu Marokko ab und beschuldigte es nach Monaten verschärfter Spannungen zwischen den beiden nordafrikanischen Ländern des „feindlichen Vorgehens“.

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