UN entsenden Hilfskräfte nach Bergkarabach
New York (ParsToday/IRNA/ARD) – Die Vereinten Nationen werden nach eigenen Angaben zum ersten Mal seit 30 Jahren Hilfskräfte Nach Bergkarabach entsenden, um den humanitären Bedarf der Region nach ihrer Rückeroberung durch die Republik Aserbaidschan zu decken.
Der UNO-Sprecher Stéphane Dujarric teilte dazu am Freitag mit: „Die Regierung der Republik Aserbaidschan und die Vereinten Nationen haben eine Einigung über die Präsenz einer humanitären Delegation in der Region erzielt“. Das 10-köpfige Team unter der Leitung von Mitarbeitern des UN-Büros für humanitäre Angelegenheiten werde bereits ab dem Wochenende „versuchen, die Lage vor Ort zu bewerten und den humanitären Bedarf zu ermitteln, sowohl für die Menschen, die bleiben, als auch für die, die fliehen“.
Am Freitag beantragte Armenien beim Internationalen Gerichtshof (IGH), Aserbaidschan anzuweisen, sich aus zivilen Zentren in Berg-Karabach zurückzuziehen und den UN-Zugang zur Region zu erleichtern.
Im Februar wies der Internationale Gerichtshof die Republik Aserbaidschan an, die freie Durchfahrt über den Lachin-Grenzübergang zu gewährleisten. Dieses Urteil wurde zur Grundlage für Rechtsstreitigkeiten zwischen Armenien und der Republik Aserbaidschan.
Die Massenflucht der armenischen Bewohnerinnen und Bewohner von Bergkarabach hält indes unvermindert an: Wie die russische Nachrichtenagentur Interfax gestern Abend berichtete, kamen laut armenischer Regierung zuletzt 99.000 Menschen aus der Kaukasus-Region in Armenien an.
Am Donnerstag dann wurde die Auflösung der selbsternannten Republik Bergkarabach zum 1. Januar 2024 angekündigt. Bergkarabach, das überwiegend von Armeniern bewohnt war, werde damit „aufhören zu existieren“, hieß in einem Dekret.