Umfrage: Junge Amerikaner befürworten Palästinenser trotz voreingenommener Gaza-Berichterstattung
Eine neue Meinungsumfrage hat ergeben, dass angesichts des völkermörderischen Krieges Tel Avivs im Gazastreifen eine größere Anzahl junger Amerikaner eine positive Einstellung zu den Palästinensern haben als zu den Israelis.
Laut einer Umfrage des Pew Research Center, einer in Washington ansässigen Denkfabrik, hatten 60 Prozent der Amerikaner im Alter zwischen 18 und 29 Jahren eine positive Einstellung zum palästinensischen Volk, während 46 Prozent die Israelis bevorzugten.
Die Umfrage ergab außerdem, dass 46 Prozent der jungen amerikanischen Erwachsenen die Art und Weise, wie Israel seinen Gaza-Angriff durchführt, für inakzeptabel halten, während 21 Prozent das Gegenteil meinen.
Jahrzehntelang genoss Israel die starke parteiübergreifende Unterstützung der Amerikaner. In den letzten Jahren kam es jedoch zu einer spürbaren Verschiebung der öffentlichen Meinung, insbesondere unter jungen Menschen, weg von der traditionellen Position.
Seit Beginn des von den USA unterstützten israelischen Krieges gegen den belagerten Gazastreifen im Oktober stehen junge Amerikaner an der Spitze einer wachsenden palästinensischen Solidaritätsbewegung.
Sie haben Massenproteste in den gesamten USA angeführt, um ihrer Empörung über die Unterstützung von Präsident Joe Biden für die israelische Offensive Luft zu machen, bei der bisher über 32.000 Palästinenser, hauptsächlich Frauen und Kinder, getötet und mehr als 74.000 weitere verletzt wurden.
Eine im Dezember von der New York Times/Siena College durchgeführte Umfrage ergab, dass die Hälfte der jungen Amerikaner glaubt, dass Israel in Gaza absichtlich Zivilisten tötet.
Im ganzen Land finden in Großstädten regelmäßig pro-palästinensische Massenkundgebungen statt. Seit dem 7. Oktober gab es in den gesamten USA 6.304 Pro-Palästina-Proteste und andere Aktionen.
Die Pew-Umfrage ergab jedoch, dass 48 Prozent der Amerikaner die Zahl der palästinensischen oder israelischen Todesopfer nicht kannten.
Die Zahl der Todesopfer für Israel bei der von der Hamas angeführten Operation am 7. Oktober beträgt rund 1.200 Menschen, während mehr als 32.000 Palästinenser von israelischen Streitkräften in Gaza getötet wurden.
Viele Journalisten machen die Berichterstattung der US-Medien für das mangelnde Bewusstsein über die Zahl der Todesopfer verantwortlich, die von palästinensischen Amerikanern als weitgehend zugunsten Israels verzerrt kritisiert wurde.
Die jungen Erwachsenen nutzen soziale Medien, um direkt von Palästinensern und Journalisten über die anhaltenden israelischen Kriegsverbrechen in Gaza zu hören.
Große US-Zeitungen und Fernsehsender haben in ihrer Berichterstattung über den Gaza-Krieg eine pro-israelische Voreingenommenheit gezeigt, was dazu geführt hat, dass einige Menschen sich der Realität vor Ort nicht bewusst sind.
Die im Februar durchgeführte Umfrage befragte 12.693 Erwachsene in den Vereinigten Staaten mit einer Fehlerquote von 1,5 Prozentpunkten.
