EU büßt an Glaubwürdigkeit ein
ParsToday – Laut einer von der EU-Kommission in Auftrag gegebenen Umfrage ist die Glaubwürdigkeit der Europäischen Union in Deutschland zwischen Mai und November um 11 Prozent gesunken, und erstmals blickt die Mehrheit der Bundesbürger (48 Prozent) pessimistisch in die Zukunft der Europäischen Union.
Laut ParsToday ist der Glaubwürdigkeitsverlust der Europäischen Union bei den Bürgern in Estland größer als in Deutschland und um 13 Prozent zurückgegangen.
Herausforderung wegen billiger Arbeitskräfte und illegaler Einwanderung
Einer Ansicht zufolge ist der Rückgang der Glaubwürdigkeit der Europäischen Union bei den deutschen Bürgern darauf zurückzuführen, dass die Europäische Union und ihre Mitgliedstaaten keine gemeinsame europäische Migrationspolitik verfolgen; im vergangenen Jahr (2023) reisten rund 380.000 Menschen illegal in die EU ein, das ist die höchste Zahl seit 2016. Die Bemühungen der Europäischen Union, eine Formel zu finden, um einerseits die illegale Einwanderung zu bekämpfen und andererseits billige Arbeitskräfte anzuziehen, sind bislang aufgrund der unterschiedlichen Vorgehensweisen der Mitgliedstaaten erfolglos geblieben.
Ukraine-Krise
Ein weiterer Faktor, der das weltweite Vertrauen in die Europäische Union geschwächt hat, ist laut Analysten die Ukraine-Krise. Die Ukraine-Krise ereignete sich unter einem der schlimmsten Umstände für die Europäische Union. Als die Union gerade langsam aus der durch die Coronavirus-Pandemie verursachten Wirtschaftskrise herauskam, hat der Krieg zwischen Russland und der Ukraine die Union in einen neuen Schock gestürzt.
Doppelmoral für Westasien
In diesem Zusammenhang sagte Maria Zakharova, die Sprecherin des russischen Außenministeriums, laut der Nachrichtenagentur TASS, dass aufgrund der Doppelmoral der Europäischen Union hinsichtlich der Entwicklungen in der Ukraine und in Westasien der Großteil der Weltbevölkerung sein Vertrauen in die EU verloren habe.
Zakharova erklärte weiter: „Wenn die EU über den Krieg zwischen Palästina und Israel spricht, hat der EU-Außenbeauftragte Joseph Borrell keine Eile, klare Schlussfolgerungen zu ziehen, und beschuldigt keine Seite“.
Inkonsistenz
Die österreichische Zeitung Standard sieht den Nationalismus und die mangelnde Koordination zwischen Mitgliedsländer der europäischen Länder als Grund für den Rückgang der Glaubwürdigkeit und die Schwächung der Rolle dieser Union in globalen Fragen.
Schwache Wirtschaft
Ein weiterer Faktor für Rückgang der Glaubwürdigkeit der Europäischen Union ist nach Ansicht von Experten das geringer als erwartete Wachstum der Wirtschaft der Eurozone. Zuvor hatte die EU-Kommission prognostiziert, dass die Wirtschaft der Eurozone in diesem Jahr (2024) als erwartet weniger wachsen wird.
Laut Paolo Gentiloni, dem Leiter der EU-Wirtschaftskommission, ist die Wirtschaft der Europäischen Union im Jahr 2023 kaum gewachsen und die Aussichten für das erste Quartal 2024 bleiben düster.