Podcast: Porträt des Generalleutnants der Herzen (1 - Soldat der Wilayat)
Noch Tage nach dem der kühne Kämpfer des Islams, Generalleutnant Solaimani den Märtyrertod starb, war sein Name in aller Munde. Wir möchten sie in dieser Sendung ein wenig mehr mit dem Generalleutnant der Herzen und der Atmosphäre in Iran nach seiner Ermordung vertraut machen.
Die Bevölkerung trauert um Qasim Solaimani und ist schwarz gekleidet. Ich schalte das Radio ein und höre wie der Nachrichtensprecher eine ausländische Quelle zitiert gemäß der es heißt: Fast in allen Erklärungen, welche die höchsten Persönlichkeiten der Islamischen Republik und die verschiedenen Abteilungen des Sepahs (der Revolutionsgarden) anlässlich des Märtyrertodes von Generalleutnant Solaimani herausgegeben haben, wird er „Soldat der Wilayat “ genannt. Der Generalleutnant hat selber nach der Vernichtung der IS-Terrormiliz im Aban 1396 (Herbst 2017) einen Brief an das Oberhaupt der Islamischen Revolution unterschrieben mit: Eurer Sohn und Soldat.“
Nun ist der Schüler dieser Schule an der Reihe für eine Verabredung. Nun ist es Zeit für das Thema: Anerkennung der Wilayat und Orientierung nach der Wilayat –der Befolgung des Wali – des Befugten Rechtsgelehrten. Du magst der beste Befehlshaber sein: gegenüber deinem Meister bist du verlegen wie ein begeisterter Anhänger.
Wenn Hadsch Qasim vor seinem geliebten Oberhaupt stand, war er beschämt und respektvoll. Seine Augen leuchteten und er hatte ein Lächeln auf den Lippen. Manchmal sah man Tränen in seinen Augen glitzern – Tränen der Begeisterung - und ihm standen Freude und Entschlossenheit, Ehre und Tapferkeit im Gesicht geschrieben.
Ein Fotograf hat die Szene festgehalten, wo Hadsch Qasim vor dem Revolutionsoberhaupt eine Hand zum Militärgruß erhebt und die andere auf die linke Seite der Brust, dort wo das Herz liegt, legt – als Zeichen für seine aufrichtige Verehrung. Diese Geste mag zwar nicht den üblichen Militärsitten entsprechen, aber sie bezeugt die aufrichtigen Gefühle des Generalleutnants für den Oberbefehlshaber der Bewaffneten Kräfte, und seine Ergebenheit und Bescheidenheit gegenüber ihm. Viele haben dieses Bild gesehen, und weitergeleitet. Es ist berühmt geworden.
Seitdem Ayatollah Khameini, heutiges Oberhaupt der Islamischen Revolution nach dem Verlust des Begründers der Islamischen Republik Iran, Imam Chomeini (r.h.) das Amt des Wali Faqih – des führungsbefugten Rechtsgelehrten übernommen hat, ist er den Idealen Imam Chomeinis treu geblieben. Er gilt auch heute wegen seiner Unversöhnlichkeit gegenüber dem Unrecht und seiner Wachsamkeit gegenüber den Sabotagen der westlichen Mächte als eine entschlossene Führungsgröße, als jemand, der die Scheinmacht der Supermächte zerstört. Er ist der große Herold der Einheit und Einmütigkeit unter der Islamischen Weltgemeinde und Verteidiger der Interessen der Islamischen Welt gegenüber den Aggressoren. Der Revolutionsführer hat das Selbstvertrauen unter den muslimischen Völkern gestärkt. Er hat auf die Bewegung Islamischen Erwachens in der Region des Nahen Ostens und auf der Welt eingewirkt und die Bildung eines Neuen Nahostens, welcher dem Islam gehört, angekündigt. Nach Imam Chomeini liefert er gegenüber der materialistisch orientierten westlichen Denkweise ein erfolgreiches Beispiel für eine religiöse Führung und die Wilayat-i Faqih – die Verwaltung durch den Rechtsgelehrten.
Hadsch Qasem Solaimani kannte seinen Leader sehr gut und er wünschte, dass auch alle anderen ihn so kennen, wie es ihm gebührt. Auf dem Jahresgedenktag für den Märtyrer Hasan Asadi sagte er tief überzeugt: „Die Festigkeit des Islamischen Irans und seine Beständigkeit hängen von seiner Führung ab. Die Bevölkerung kann mir glauben, dass ich keiner Partei und keinem politischen Flügel angehöre. Ich bin keiner Seite zugeneigt außer dem, der dem Islam und der Revolution dient. Aber ihr sollt wissen, bei Gott, ich kenne alle schiitischen Gelehrten aus der Nähe. Seit 14 Jahren übe ich diesen Beruf aus. Ich kenne die Gelehrten des Libanons und Pakistans und die Gelehrten im Anrainergebiet des Persischen Golfes. Ob es Schiiten sind oder Sunniten ! Bei Gott, und ich nehme Ihn zum Zeugen: An der Spitze aller dieser Geistlichen, dieser Religionsgelehrten, von den iranischen bis zu den nicht-iranischen Vorbildern der religionsrechtlichen Nachahmung, steht dieser große Mann der Geschichte, steht Ayatollah Uzma Khamenei!“
Der Koran erklärt, dass die Herrschaft nur Gott zusteht, aber der Prophet Gottes und die Edlen Imame aus seinem Hause ebenso zur Wilayat – zur Herrschaft berechtigt sind. Jeder Muslim kann nur ein edles Leben führen, wenn er einen Wegweiser und Vorsteher - einen Wali hat. Zu Lebzeiten des Propheten (S) war dieser das Vorbild und Anführer der Muslime und nach ihm waren es die Edlen aus seinem Hause – die Ahl-i Bait. In der Zeit in der sich der zwölfte dieser Imame noch in der Verborgenheit befindet, sollen die kompetentesten Rechtsgelehrten das Amt des Verwalters der Muslime übernehmen. Die religiösen Rechtsgelehrten – die Fuqaha – sind in der Zeit, in der der Unfehlbare Imam sich im Verborgenen aufhält, der Beweis (Hudschat) für das Volk der Gläubigen. Imam Mahdi (F) hat gesagt: „Wendet euch für die Lösung von Problemen, bei Vorfällen, in politischen und gottesdienstlichen, wirtschaftlichen, militärischen, kulturellen und sozialen und weiteren Angelegenheiten an die Kenner der Überlieferung und an die Rechtsgelehrten. Denn sie sind in der Zeit der Verborgenheit, meine Statthalter und mein Beweis für euch und ich bin der Beweis Gottes für sie.“ (Al-Hurr Al-Amili, 1409 Q, Bd.18:101) .
Auch hat Imam Ridha (Friede sei mit ihm) gesagt: „Falls Gott keinen zuverlässigen Führer für die Verwaltung und Wahrung des Treuhandgutes Imamat festlegen würde, würde die Religion allmählich vernichtet werden. Die Tradition des Propheten und die göttlichen Gebote würden manipuliert werden. Die Ketzer würden der Religion etwas hinzufügen und die Gott-Ungehorsamen etwas von der Religion wegnehmen und sie würden dadurch die Wahrheit für die Muslime verzerren. (Ibn Babawayh Qummi, Dschim 1384, Dschim 1: 253)
Märtyrer Qasem Solaimani war Iraner und der Freund anderer Völker. Man sah ihn lächeln, obwohl er bekümmert über das Leid anderer Menschen und Unrecht war. Generalleutnant Solaimani betrachtete sich als einfaches Mitglied der Revolutionsgarden und des Freiwilligenheeres. Er lebte im Diesseits, aber sein Herz hatte er dem Jenseits verschrieben. Er wusste genau, dass das Diesseits eine große Gelegenheit ist für rechtschaffenes Handeln, während es den Menschen zugleich dazu versuchen kann sein Herz an das Vergängliche der Welt zu hängen. Er hatte von Imam Chomeini (r.h.) gelernt, dass starres engstirniges Denken und Takfir – die Exkommunikation von Muslimen, auf diesem Weg lauern und deshalb hat er viele Jahre seines Lebens dem Kampf gegen Fanatismus und die IS-Terroristen, welche Muslime aus dem Islam ausgrenzen und ihre Tötung gutheißen, gewidmet. Gleichzeitig hielt er sich fern von jeglichem Fanatismus. Erkenntnis und Weisheit waren Teil seiner Persönlichkeit.
Generalleutnant Solaimani wurde vom Revolutionsoberhaupt mit der Auszeichnung Dhul Faqar gewürdigt.
Militärische Ehrenabzeichen werden verliehen, um das Selbstvertrauen und die Kampfmoral der Mitglieder der Bewaffneten Kräfte zu steigern. Der Grad der Auszeichnung richtet sich nach der Qualität und der Wirkung ihrer Leistungen und ist verschieden. Als Ayatollah Khamenei während einer Zeremonie Solaimani mit dem Dhul Faqar Abzeichen auszeichnete, sagte er: „Die Anstrengungen für die Sache Gottes können durch diese Dinge nicht ausgeglichen werden. Gott der Höchsterhabene hat (im Vers 111 der Sure 9 (Tauba) gesagt:
«إِنَّ اللهَ اشْتَرَیٰ مِنَ الْمُؤْمِنِینَ أَنفُسَهُمْ وَ أَمْوَالَهُم بِأَنَّ لَهُمُ الْجَنَّةَ یُقَاتِلُونَ فِی سَبِیلِ اللهِ فَیَقْتُلُونَ وَ یُقْتَلُونَ»
Allah hat von den Gläubigen ihre eigene Person und ihren Besitz dafür erkauft, dass ihnen der (Paradies) garten gehört: Sie kämpfen auf Allahs Weg, und so töten sie und werden getötet.
Es ist das Paradies und das Wohlgefallen Gottes, welche als Lohn für die Anstrengungen auf Gottes Wege bereitstehen und mit denen Gott der Höchsterhabene es lohnt, dass jemand sein Leben und sein Hab und Gut für Gottes Sache in die Waagschale legt. Die Dinge, die uns zur Verfügung stehen, ob nun unser Dank mit Worten oder unser Dankeserweis durch Taten, ob nun unsere Auszeichnungen und unsere Gradverleihung – sind Dinge die sich als materielle weltliche Beurteilungen erwähnen lassen, aber die aufgrund der immateriellen und göttlichen Berechnungen nicht erwähnenswert sind … Gott sei Preis und Dank – Er hat auch diesem hochgeschätzten Bruder – Herrn Solaimani - zum Erfolg verholfen. Dieser hat immer wieder sein Leben gegenüber der Aggression des Feindes riskiert. Er hat den Dschihad geführt – auf dem Wege Gottes und für Gott – aufrichtig für Allah. Der Allmächtige möge ihn – so Er will – belohnen und Überfluss schenken und ihn im Leben mit Glück bedenken und ihm als Ausgang den Märtyrertod bescheren. Natürlich nicht jetzt. Die Islamische Republik braucht ihn noch viele Jahre. Aber am Ende wird – so Gott will - der Märtyrertod auf ihn warten. InschA herzlichen Glückwunsch.“
GeneralleutnantHadsch Qasem Solaimani war eine erstaunliche Persönlichkeit. Er war freundlich und zugleich entschlossen, eifrig und gewissenhaft, streng und großzügig, ein Mystiker und ein Dschihad-Kämpfer, Gelehrter und Schüler in einem. Er verstand etwas von der Politik aber er mied sie. Das Oberhaupt der Revolution liebte ihn und wenn sich die Gelegenheit anbot, küsste er sein Gesicht. Die Botschaft, die Ayatollah Khamenei anlässlich des Märtyrertodes des Generalleutnants herausgab, erinnert an die Botschaft Imam Alis (F), als dieser von dem Märtyrertod seines mutigen und treuen Helfers Malik Aschtar erfuhr und zutiefst bekümmert sagte: „Wisset, dass Malik ibn Harith, zu Ende gelebt hat und seinem Bündnis treu geblieben und zur Begegnung mit seinem Herrn geeilt ist. Gott möge Malik vergeben. Wäre er ein Berg gewesen, so wäre sein Gipfel hoch und unerreichbar erschienen und wäre er aus Stein beschaffen, wäre er ein fester Felsen gewesen.“
Ibn Al Hadid (12. Jahrhundert nach Christus) schreibt: „Ich schwöre, dass Aschtar dieses Lob verdient hatte. Er war mutig, stark und milde, Befehlshaber und ein geduldiger Mensch, redegewandt und Dichter und er vereinte Sanftmut und Strenge in sich. Wenn er zornig war, war er streng und wenn er Milde und Nachsicht übte zeigte er Großzügigkeit.“
Schahid Qasem erreichte am 3. Januar 2020 einen Wunsch, den er schon lange gehegt hat. Er hat gut seinen Weg erkannt und er hat gut seine Pflicht erfüllt. Er hatte begriffen, dass das Leben der Ort ist um fürs Jenseits zu säen. Die schwierigste Saat fürs Jenseits ist der Widerstand gegenüber dem Unrecht und der Märtyrertod ist dabei der höchste Gewinn. Wenn Gott dir deine Seele abkauft, wovor musst du dich dann noch fürchten?