Ein Hauch von Aschura (2) (anlässlich der Woche der Heiligen Verteidigung)
(last modified Mon, 27 Sep 2021 07:39:25 GMT )
Sep 27, 2021 09:39 Europe/Berlin

Die Heilige Verteidigung Irans ging mit zahlreichen tapferen und heroischen Taten einher.  Zwar waren Tag und Nacht von Krieg und Zerstörung überschattet, aber dennoch  hättest du jeden Augenblick den Einsatz der Bevölkerung, ihre Solidarität und ihren festen  Glauben spüren können. Auch seitens der Frauen!

 

 

                 

 

                 

In diesen 8 Jahren der Heiligen Verteidigung hat die Standhaftigkeit der Iraner beeindruckende epische Szenen geschaffen, und dies nicht nur  seitens der Männer. Die Frauen haben sich  Schulter an Schulter mit ihnen und manchmal noch mehr als sie für den Sieg eingesetzt.  Sie haben durch ihre Standhaftigkeit und ihre Zusammenarbeit und ihren Trost dem iranischen Volk den Sieg beschert.  Es lässt sich ohne Weiteres sagen, dass der Erfolg vieler großer Männer, die einen wichtigen Einfluss auf die Geschichte genommen haben,  der Opferbereitschaft und Selbstlosigkeit von zwei Gruppen von Frauen zu verdanken ist: Die gläubigen und opferbereiten Mütter, denen es gelang, solche Kinder zu erziehen und die opferbereiten Ehefrauen, die an der Seite ihrer Männer in schwierigen Zeiten  tapfer blieben. Es kann und  darf also nicht die Rolle der Frauen im Hintergrund der Ereignisse oder ihre direkte Anwesenheit auf verschiedenen Schauplätzen übersehen werden.   

In der Geschichte des Islams und der Weltgeschichte, ebenso wie in der zeitgenössischen Geschichte Irans haben wir viele Beispiele für den Einsatz der Frauen in Kriegszeiten vor uns. Die Frauen haben bewiesen, dass die Gesellschaft als Ganzes die Kräfte und Fähigkeiten aller ihrer Mitglieder benötigt. Die Zahl der Frauen, die sich in der Geschichte an einem bewaffneten Kampf  beteiligt haben, ist zwar erheblich geringer als die der männlichen Kämpfer. Es ist jedoch zu bedenken, dass bei einem Krieg und dem Verteidigungskampf eines Volkes gegenüber den Offensiven des Feindes, deren Besiegung noch nicht dadurch gewährleistet ist, dass die Männer in den Kampf ziehen. Vielmehr hängt der Ausgang eines Krieges auch von der Moral der Kämpfer ab und diese wird durch die Unterstützung der Kämpfer und den Ansporn der Männer zur Fortsetzung des Kampfes , sowie die Versorgung der Verletzten und durch die Fortsetzung der Hilfen hinter der Front gestärkt.

 Im Rahmen der Islamischen Revolution haben viele Iranerinnen als Mutter oder als Ehefrau, ihre Lieben dazu ermutigt, auf dem schwierigen Schauplatz des Kampfes zu bleiben und ihn nicht zu verlassen. Während der Heiligen Verteidigung war eine Gruppe von Frauen an der Seite der Männer als Ärztinnen, Krankenschwester und Sanitäterinnen an den gefährlichsten Grenzorten des Landes zugegen. Sie sind Wahrzeichen für Standhaftigkeit und Opferbereitschaft und gereichen ihrem Vaterland und ihrer Religion zur Ehre.

                                   

Die Frauen im Iran folgen großen Beispielen in der Geschichte des Islam: Wie Hadhrat-e Zeynab (F), der Schwester Imam Husains (F). Sie haben sich – ihrem Beispiel folgend – am Kampf mitbeteiligt und den Männern bei der Verteidigung der Heimat geholfen.   Die Iranerinnen  kennen aus den einmaligen historischen Ereignissen in Karbala  die großartige Rolle von Frauen, die auf dem Höhepunkt der Sittsamkeit, der Liebe und Opferbereitschaft, ein Epos schufen, und sie nehmen sich diese Heldinnen zum Vorbild. Zeynab (F) ist das leuchtende Licht in der Gefangenenkarawane der Hinterbliebenen Imam Husains. Ihr obliegt die Fürsorge für die hinterbliebenen Frauen und Kinder. Am Aschura-Tag hatte sie die Verletzten versorgt und die Gottliebenden, die den Märtyrertod auf sich nahmen, gelobt und die Hinterbliebenen, die Leid erfahren hatten, getröstet.  Als Ali Akbar, der Sohn Imam Husains (F) im Gefecht fiel, eilte Zeynab zu ihm und nahm Gott zum Zeugen für das Unrecht, das ihm angetan worden war. Als der noch ganz junge Sohn Imam Hasans (F) fiel kam sie auch zu ihm herbeigeeilt. Aber als ihre beiden Söhne Aun und Mohammad  auf dem Schauplatz des Kampfes den Märtyrertod finden, verhüllt sie ihr Gesicht und sagt:  „Dies sind zwei geringfügige Geschenke vor Gottes Schwelle. Es gebührt sich nicht, dass  ich zu meinen Söhnen eile und mit Tränen und Jammern, das Herz Huseins (F) mit Schmerz erfülle.“ Als Zeynab jedoch  durch den Zeltschlitz schaut, sieht sie Husain (F), der aufgeregt vom Pferd absteigt  und die gefallenen Söhne seiner Schwester in die Arme nimmt.

 

Es ist für jede Mutter sehr schwer, den Verlust eines Kindes zu ertragen. Ihren Kummer kann sich keiner vorstellen. Aber die Mütter der Märtyrer sind  dem Beispiel von Hadhrat-e Zeynab (F) gefolgt und haben in fester Überzeugung von der Richtigkeit des Weges, den ihre Kinder beschritten haben, jahrelang Geduld und Ausdauer bewiesen.  Die Mütter der Märtyrer im Iran haben , in Kenntnis von der Rolle, die die Märtyrer für das Leben und das Bestehenbleiben der islamischen Gesellschaft spielen, mit einem Herzen voller Gottesliebe, den Weg gewählt, der das Wohlgefallen Gottes  findet.  Sie besaßen einen heroischen Geist und wenn sie die Nachricht von dem Märtyrertod eines ihrer Lieben erreichte, haben sie reinen Herzens Gott gebeten, deren Selbstopfer für Seinen Weg zu akzeptieren. Einige haben mit eigenen Händen ihre Kinder nach dem Märtyrertod beigesetzt.  Einige Mütter, die bereits  zwei Söhne durch den Märtyrertod verloren hatten, ermutigten  auch ihren dritten Sohn dazu an der Front das Vaterland zu verteidigen. Robabeh Falazadeh ist eine von ihnen. Sie gab drei ihrer Söhne für die Heimat, den Islam und den Koran her und ließ sich nicht durch deren Märtyrertod entmutigen. Ihre einzige Bitte an die  jungen Menschen und die Bevölkerung lautet dass sie den Weg der Märtyrer fortsetzen; nicht in dem Sinne dass sie auch Märtyrer werden sollen sondern in dem Sinne „dass sie keine Dinge tun, mit denen Gott nicht zufrieden ist und die nicht würdig sind.“

Robabeh Falahzadeh, Mutter von drei Märtyrern 

 

 

Umm Banin , die Gemahlin von Imam Ali (F) bat ihre vier Söhne, dass sie Imam Husain (F) im Kampf um das Recht unterstützen und nicht alleine lassen. Sie war selber nicht in Karbala zugegen, denn sie war in Medina geblieben. Als sie besorgt auf dem Weg zum Stadttor war, traf sie  Baschir. Sie fragte ihn: „Was ist passiert?“ Baschir sagte ihr: „Mutter! Dein Abbas ist Märtyrer geworden!“ Umm Banin schien ihn nicht verstanden zu haben, denn sie fragte wieder: „Was ist passiert?“   Baschir sagte: „Was soll ich dir sagen, Mutter, deine anderen Söhne Abdullah, Uthman und Dschafar sind auch Märtyrer geworden.“ Umm Banin rief besorgt: „Sag mir was ist mit Husain! Ihm seien alle meine Söhne und was es unter dem Himmel gibt geopfert. Berichte mir von ihm!“ Als Baschir ihr sagte, dass auch Husain (F) Märtyrer geworden war, sank Umm Banin vor Kummer auf die Knie. 

Die Frauen hatten während der Islamischen Revolution Iran solche Vorbilder von Aschura vor Augen und sie eilten den Kämpfern voraus.  Dem Vorbild  von Umm Banin folgend und im Bewusstsein um die Bedeutung der Märtyrer für den Erhalt der islamischen Gemeinde, haben sie Gottes Zufriedenheit gesucht. Sie besaßen eine heroische Moral  und wenn ihnen die Nachricht vom Märtyrertod ihrer Lieben mitgeteilt wurde, haben sie Gott gebeten, dass er deren Selbstopfer für Gottes Sache anerkennt.   

 

Die Rolle der Frauen in den verschiedenen Abschnitten der Islamischen Revolution und bei der Verteidigung deren Errungenschaften, insbesondere während des Krieges, den das Saddam-Regime dem Iran auferlegt hat, ist beispielhaft.  Alle bezeugen, dass die Frauen wesentlich zum Sieg der Revolution und zur Stabilisierung der Islamischen Staatsordnung beigetragen haben. Imam Chomeini (rh.)  hat deren Einsatz sogar noch höher als den der Männer eingestuft.

Die Frauen haben  mit ihrer  Standhaftigkeit gegenüber den Verschwörungen der ausländischen Feinde und ihrer inländischen Handlanger  eine hohe Stufe der Willenskraft und des Glaubens und des Pflichtbewusstseins erreicht und überall wo sie eine Verantwortung übernehmen konnten, sind sie dieser ernsthaft nachgekommen.  Ayatollah Khamenei sagt über die Rolle der Märtyrermütter: „Mutter eines Märtyrers ,Mutter von zwei, Märtyrern, von drei oder sogar von vier.  Das ist wirklich keine Kleinigkeit! Es lässt sich so einfach mit der Zunge sagen. Wie besorgt werden wir schon, wenn sich unser Kind erkältet und ein paar Mal hustet.  Und wenn eines unserer Kinder hingeht und getötet wird, das zweite geht und getötet wird und das dritte geht und getötet wird, ist das etwa nicht schwer?  Und eine solche Mutter mit diesen gesunden mütterlichen natürlichen und vitalen Gefühlen spielt eine derartige Rolle, dass hunderte andere Mütter angeregt werden auch ihre Kinder auf den Schauplatz des Krieges zu schicken.  Wenn diese Mütter gejammert hätten ,wenn die Leichen ihrer Kinder gebracht wurden oder ihre Leichen nicht von der Front zurückkehrten,  wenn sie sich beschwert und gegen den Imam und gegen den Krieg protestiert hätten,  dann wäre der Krieg gleich in den ersten Jahren und gleich in den ersten Phasen gescheitert. Diese Rolle haben die Mütter der Märtyrer gespielt.“