Pars Today

Heute geht es um eine weitere natürliche Gefühlserregung des Menschen, nämlich die Angst. Angst ist ein seelischer Zustand, der den Menschen durchs Leben begleitet und besondere Verhaltensweisen bei ihm verursacht.

Angst ist ein seelischer Zustand, der den Menschen durchs Leben begleitet und ihn zu besonderen Verhaltensweisen veranlasst.  Dieses unangenehme wenn auch natürliche Gefühl ist eine Reaktion auf reale Gefahren. Angst kommt aufgrund einer Störung zustande . Es  behindert das normale Verhalten des Menschen und hemmt seine Handlungsfähigkeit.  Angst und Unruhe  rauben dem Menschen seine Stabilität  und rufen Stress hervor.

Angst und Unruhe muss man jedoch voneinander unterscheiden. Bei der Angst gibt es einen klaren oder verborgenen realen Anlass, aber bei der Unruhe kennt man die konkrete Ursache nicht. Zum Beispiel hat jemand Angst davor, dass der Hund, der vor ihm steht, ihn beißen könnte.   Aber Unruhe besteht zum Beispiel darin, dass wir befürchten, morgen könne unserem Kind etwas Schreckliches zustoßen. In diesem Fall wird unser Morgen von  einer  imaginärer unklaren Gefahr überschattet, die uns beunruhigt. Angst ist in gewissem Umfange für die Persönlichkeitsentwicklung des Menschen wichtig und notwendig. Deshalb unterscheidet man nach erwünschten und unerwünschten Ängsten.

Die Furcht vor Gott ist eine Angst, die zu begrüßen ist. Sie hat zur Folge, dass der Mensch seine Sünden reduziert. Er fürchtet sich wegen der Versäumnisse hinsichtlich seiner Pflichten. Diese Angst gehört zu den Dingen, die zu einem besseren Leben  beitragen.  Der Koran spricht im Vers 28 der Sure 35 (Fatir) Gewiss! Allah fürchten von Seinen Dienern eben nur die Gelehrten.

«إِنَّما یَخْشَى اللَّهَ مِنْ عِبادِهِ الْعُلَماء

Diese Furcht veranlasst den Gläubigen, Gottes Gebote zu befolgen und führt den Menschen auf den Weg zur Vervollkommnung und er wird rechtgeleitet. 

Der Koran macht Vorschläge zur Überwindung von negativen Ängsten vor. Ein wichtiger Weg besteht darin, ergeben zu sein in Gottes Willen und aufrichtig nur für Gott zu handeln.  Angst tritt normalerweise wegen  Verlust einer Sache oder wegen Gefahren, denen sich der Mensch gegenüber sieht, ein. Aber ein gläubiger Mensch, der bei Gott Beistand sucht und in Ihn vertraut und weiß, dass die stärkste und höchste Macht auf ihn Acht gibt. Wenn er alle Dinge  für Gott tut, dann wird es so sein. Wir lesen nämlich im Heiligen Koran im Vers 112 der Sure 2 (Baqara) hierzu: 

بَلى‏ مَنْ أَسْلَمَ وَجْهَهُ لِلَّهِ وَ هُوَ مُحْسِنٌ فَلَهُ أَجْرُهُ عِنْدَ رَبِّهِ وَ لا خَوْفٌ عَلَیْهِمْ وَ لا هُمْ یَحْزَنُون»؛

Ja! Wer sich Allah völlig hingibt und dabei Gutes tut, dessen Lohn steht für ihn bei seinem Herrn. Und sie soll keine Furcht überkommen, noch sollen sie traurig sein.

In Stresssituationen spielt es eine wichtige Rolle, sich auf die religiöse Überzeugung zu stützen. Viele sind davon überzeugt, dass der religiöse Glaube ihnen hilft mit den Problemen des Lebens fertig zu werden.  Unglück ist unweigerlich ein Teil des Lebens  und bereitet dem Menschen Niedergeschlagenheit.  Aber der gläubige Mensch ist von dem Regelwerk der Schöpfung überzeugt. Er stellt ein Gleichgewicht zwischen den seelischen und körperlichen Kräften gestützt auf seinen Glauben her und ist um die innere Ruhe bemüht. Dank seines Glaubens akzeptiert er die Tatsachen. Aufgrund innerer Erleuchtung  verspürt er keine Disharmonie in sich. 

In Wahrheit ist es der Glaube an Gott welcher dem Menschen verloren gegangen ist , obwohl er doch  das wichtigste Mittel im Leben zur Bekämpfung von negativen Gefühlserregungen bietet. Im Gefolge des Identitäts- und Glaubensverlustes  bringt der moderne Mensch in Angst und Unruhe zu. Aber durch den Glauben  an Gott und rechtschaffenes Handeln kann er  in Verbindung treten mit dem unendlichen Wesen Gottes und wenn er sich auf diese absolute Macht stützt, hat er keinen Grund mehr für Angst. Denn seine Stütze ist jemand,der eine unendliche Macht besitzt:  Im Vers 69 der Sure 5 (Maida) lesen wir: 

مَنْ آمَنَ بِاللَّهِ وَ الْیَوْمِ الْآخِرِ وَ عَمِلَ صالِحاً فَلا خَوْفٌ عَلَیْهِمْ وَ لا هُمْ یَحْزَنُون

"... wer (immer) an Allah und den Jüngsten Tag glaubt und rechtschaffen handelt, – über die soll keine Furcht kommen, noch sollen sie traurig sein. 

Menschen, deren  Herz mit dem Licht des Glaubens erhellt wurde, sehen in der Welt nur Gutes und das Rechte. Gegenüber jeder Angst und jedem Leid sagen sie, was im Vers 156 der Sure 2 (Baqara ) steht: 

„Wir gehören Allah, und zu Ihm kehren wir zurück.“

Dieses Überzeugungsmoment  stärkt ihre Tapferkeit und Moral bei der Begegnung mit Schwierigkeiten: 

Wer die Quelle des Lichtes erreicht und Irrtum und Dunkel von sich fernhält, der ist rechtgeleitet und er sieht einen hellen Horizont vor sich. Er stützt sich auf die Wegweisung, die Gott herabgeschickt hat. Die Ängste weichen aus seinem Herzen  und an ihrer Stelle tritt das Vertrauen in Gott.  Gott hat über die Rechtgeleiteten in Sure 2 (Baqara), Vers 38 gesagt:  

إِمَّا یَأْتِیَنَّکُمْ مِنِّی هُدىً فَمَنْ تَبِعَ هُدایَ فَلا خَوْفٌ عَلَیْهِمْ وَ لا هُمْ یَحْزَنُون»

... Wenn nun von Mir Rechtleitung zu euch kommt, dann soll über diejenigen, die Meiner Rechtleitung folgen, keine Furcht kommen, noch sollen sie traurig sein."

Der Koran schützt den Gläubigen, der in der nützlichen Lehre des Islams aufgewachsen ist,  gegenüber den verschiedenen Belastungen des Lebens.  Ein Mensch, der die Wirklichkeit der Welt erkennt und über die göttlichen Zeichen nachsinnt, wird sich wegen vieler Dinge, vor denen andere sich fürchten, nicht mehr ängstigen. Er wird alles realistisch sehen und akzeptieren. Wenn jemand sich mit dem Ursprung der absoluten Macht verbunden hat und der Überzeugung ist, dass keine andere Macht in Wahrheit etwas ausrichten kann, dann verfliegt seine Angst. Er ergibt sich in den Willen Gottes, des Allmächtigen, verhält sich rechtschaffen und begeht Wohltaten, denn Gott wird  ihn belohnen. Er braucht also weder ängstlich zu sein, noch bekümmert.

Die Weltgesundheitsorganisation hat eine Statistik über die hohe Selbstmordrate in  acht europäischen Ländern herausgebracht. Insbesondere  in der Schweiz, von der manche glauben, dass die Menschen dort glücklich wären, ist die Zahl der Selbstmorde sehr hoch. Beleuchtet man die Hintergründe, so demonstrieren die Untersuchungsergebnisse  , dass diese Menschen in Folge der Glaubenslosigkeit und weil sie die Erinnerung an Gott vergaßen  und ihre menschliche Würde vernachlässigten,   nur nach dem Weltlichen gestrebt und nicht mehr Gott gefürchtet haben,  mit ihrer Oberflächlichkeit derartig in die Sackgasse gerieten,  dass sie  ihr Leben wegwarfen. Und das ist sehr traurig. 

siehe auch:

https://parstoday.com/de/radio/program--ewiges_wunder