Dez 15, 2017 07:12 CET

Eine der schönsten Arten aus der Familie der Echten Salamander ist der Zagrosmolch. In der Landessprache heißt er Samandar-e Kuhestani-Lorestan - der Gebirgsmolch von Lorestan.

Der Zagrosmolch ist eine Amphibie. Er lebt im Zagrosgebirge im Westen Irans. Diesen Salamander gibt es nur im Iran und das auch nur in einer bestimmten Gegend der Provinz Lorestan, namens Schahbasan.

Aus verschiedenen Gründen steht er heute auf der Roten Liste der Weltnaturschutzunion  IUCN.  Das Tier wurde sogar als unmittelbar vom Aussterben bedroht  (CR – critical endangered) eingestuft. Es kann sein, dass es in den kommenden zehn Jahren tatsächlich ausstirbt.

 

Zagros-Molch

 

Amphibien sind Tiere, die sowohl auf dem Festland als auch im Wasser leben. Ihre Artentfaltung ist groß und sie spielen eine wichtige Rolle für die Population von Tausenden Arten von Wirbellosen,  von denen sie sich  ernähren.  Die Amphibien im Iran bestehen aus zwei Ordnungen mit 6 Familien und 20 Arten. 27 Prozent  leben nur im Iran. Der Zagros-Molch ist die wichtigste iranische endemische  Amphibienart .

 

Der wissenschaftliche Name für den Zagros-Molch lautet Neuergus kaiseri.  Diese Schwanzlurche wurde zum ersten Mal im Jahre 1938 von einem amerikanischen Forscher namens Kaiser in der Gegend von Schahbasan gesichtet. Das  Gebiet Schahbasan liegt an der südlichen Grenze der Provinz Lorestan  im Südwestiran. Die Lurche hat einen sehr glatten Körper mit einer Länge von 14 cm.  Zu beiden Seiten des Schwanzes sind  gelbe runde Flecken zu sehen. Auch befindet sich zwischen den Augen ein gelber Fleck, der in Richtung der Schnauze schmal wird. Hinter jedem Auge beginnt ein anderer gelber Fleck, der sich bis zum Oberkiefer in die Länge zieht. Der Körper dieser Amphibien ist sehr flach.  Auf dem braunen Rücken trägt der Zagros-Molch – Samandar-e Lorestani -  gelbe oder orangefarbene Flecken oder Streifen, die ihm ein schönes, besonderes Aussehen verleihen.

Zagros-Molche

 

Den wichtigsten Lebensraum des Zagros-Molches - Samandar-e Lorestani -bilden im Gegensatz zu den anderen Salamandern weniger Flüsse und Flussufer, sondern Gebiete mit Wasserfällen. Dieser Salamander bevorzugt sehr sauerstoffreiches Wasser.    Außerhalb des Wassers hält er sich unter Pistazienbäumen und Eichen auf.  Der Zagros-Molch ernährt sich von Insekten, deren Eiern und Larven, Regenwürmern und kleinen Gliederfüßern. 

Der Zagros-Molch ist eine Seltenheit geworden. Die Zahl der erwachsenen Exemplare wird auf weniger als 1000 geschätzt.   Fortpflanzungszeit  sind  Herbst und Frühling, besonders aber der Frühling. Diese Salamanderart ist aber erst mit 5 bis 7 Jahren fortpflanzungsfähig  und diese lange Reifezeit ist einer der Gründe dafür, dass sie nun vom Aussterben bedroht ist, zumal viele dieser Molche noch bevor sie zur Fortpflanzung fähig sind, gefangen werden.  Wegen seiner schönen bunten Zeichnung ist der Zagros-Molch beliebt und gewinnsüchtige Leute machen, angesichts des hohen Preises, der auf asiatischen und europäischen Märkten geboten wird, Jagd auf diese Amphibie. Dadurch haben sie ernsthaft die Gefahr ihres Aussterbens vergrößert.  

 

Der Handel mit Salamandern wird in der Regel für die Haltung im Aquarium betrieben.Doch Zagros-Molche brauchen ganz besondere Lebensbedingungen. Sie reagieren empfindlich auf Temperaturänderungen und Veränderungen in Bezug auf Sauerstoffgehalt, Wassertiefe und Wassermenge. Daher können sie sich kaum an die Verhältnisse in einem Aquarium gewöhnen und viele von ihnen gehen in der Gefangenschaft ein.  Außerdem ist der Salamander ein  Kaltblütler. Seine Körpertemperatur richtet sich nach den Bedingungen in seiner Umgebung und ist von der Sonne abhängig.  Schon deshalb bringt die  Aquariumhaltung das Tier in Gefahr. Wenn der Lebensraum des Salamanders nicht rechtzeitig gesäubert wird,  rufen zersetzte Nahrungsreste des Tieres ungeeignete Bedingungen im Aquarium hervor und fördern die Pilzbildung, was zur Erkrankung und dem Tod des schönen Wesens führt. 

die Wildnis ist unverkäuflich 

 

Die natürlichen Lebensräume des Zagros-Molches werden immer weniger. Zum Beispiel engen die Verwandlung eines Gebietes in einen Weideplatz oder eine Bergbau-  oder Industrieanlage, Häuserbau und die Anlage von Plantagen oder Grünanlagen, neue Straßen oder Staudämme den Lebensraum dieses Salamanders immer mehr ein. Weitere Faktoren sind die übermäßige Entnahme von Grund- und Oberflächenwasser  und  die durch unausgewogene  menschliche Tätigkeiten erzeugten Klimaveränderungen. Alle diese Faktoren  gefährden den Fortbestand.  Die zuständigen Behörden der Islamischen Republik Iran haben daher Maßnahmen zum Schutz dieser wertvollen Art ergriffen.  

 

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