Mrz 26, 2018 14:09 CET

Zu den Pflanzenarten, die ausschließlich in einer bestimmten Gegend von Iran wachsen, gehört Giah-e Puneh Sai Binaludi. In diesem letzten Teil unserer Serie über seltene Pflanzen- und Teirarten im Iran werden sie mehr über sie erfahren.

Im Nordosten Irans liegt eine Bergkette namens Binalud von circa 130 km Länge, die sich vom Norden der Stadt Neyschabur bis zum Südwesten der Stadt  Qutschan erstreckt. Dieser Bergkette entspringen drei ständige Flüsse, nämlich Kaschf Rud, Atrak und Kal-e schur.  Außerdem gibt es noch weitere Flüsse, die die grünen Täler dieses Gebietes durchziehen, auch wenn sie relativ wenig Wasser führen. Diese Bedingungen haben einen geeigneten Lebensraum für verschiedene Pflanzen geschaffen. Die bekannteste  und beste von ihnen  ist Riwas,  nämlich wilder Rhabarber. Im südwestlichen Abschnitt der Gebirgskette Binalud wachsen  Wacholderbäume( Juniperus communis L zu Persisch: Urs). Zu den in freier Natur wachsenden Heilkräutern dieses Gebietes gehören Espand (Steppenraute), Kasni (gewöhnliche Wegwarte) , Gol Chatmi, (Stockrosen)  Awischan (Thymian) Gawan (Tragant) und Gol-e Gaw zaban (Natternköpfe). Eine der Arten die nur in einem bestimmten Teil von Binalud wächst und sonst an keinem anderen Ort ist Giah-e Puneh Sai Binaludi. Zum Abschluss dieser Sendereihe wollen wir ihnen   über  diese Pflanze berichten.

 

Puneh Sai Binaludi

 

Der wissenschaftliche Name von dieser Pflanze die nur in Binalud  und das auch nur in einer bestimmten Gegend vorkommt, ist Nepeta binaludensis. Es ist eine mehrjährige aromatische und seltene Art der Lippenblütler. Es gibt 67 Arten von ein- oder mehrjährigen krautigen Pflanzen   dieser botanischen Klasse im Iran und die meisten sind nur in unserem Lande beheimatet.  

Puneh Sai Binaludi bildet mit vielen flaumig behaarten Stängeln kleine Sträucher bis zu einer Höhe von circa 70 cm. Die Blätter am unteren Stängel sind zart und schmal, die im oberen Abschnitt jedoch ellipsenförmig und dreieckig mit gezackten  Rändern an kurzen Blattstielen.  Puneh Sai Binaludi trägt am Ende des Frühlings schöne große blaue Blüten mit einem 13 mm langen Kelch, die einzeln oder bis zu dritt an den Stängeln sitzen. 

Diese seltene  Pflanze wurde zum ersten Mal 1984 in der Umgebung des Dorfes Zoschk  am Nordhang der Binalud-Berge gesichtet und danach auch in anderen Regionen der Provinz Chorasan beobachtet.  Die Pflanze ist ökologisch wertvoll.  Sie wandelt nicht nur Kohlendioxid in Sauerstoff um, sondern produziert auch Feuchtigkeit und außerdem schützt sie den Boden vor Abtrag durch Wasser und Wind.  Die Honigbienen lieben die aromatischen Blüten  der Pflanzen  und Vieh und wilde Pflanzenfresser ernähren sich von ihr. 

Die Blätter und Blüten der Puneh Sai Binaludi finden in der traditionellen Heilkunde Verwendung.  Die Einheimischen  behandeln damit Verdauungsprobleme, Kopfschmerzen und Migräne, Stress und Erkältung.  Meistens wird damit ein Teeaufguss gemacht oder das Wasser der Pflanze destilliert.  Die aus der Pflanze gewonnenen Verbindungen werden auch in der Nahrungsmittelindustrie und für Hygiene- und Kosmetikartikel verwendet.

 

Neben der Puneh Sai von Binalud gibt es noch eine Art, die sich Iranisches Puneh Sai nennt. Auch sie hat besondere Eigenschaften

 

Das unmäßige Abernten von Puneh Sai Binaludi  hat diese Pflanzenart in Gefahr gebracht. Daher wurde sie gemäß  Anweisung der Behörde für Wälder, Weiden und Wassereinzugsgebiete Irans  unter Naturschutz gestellt und die Bevölkerung wurde gebeten, das unsachgemäße und illegale Pflücken dieser wertvollen Pflanze einzustellen.  Verstöße gegen die Schutzbestimmungen werden gesetzlich geahndet. Außerdem hat man breitangelegt mit der Kultivierung dieser Pflanze begonnen, damit ihre genetische Reserven erhalten bleiben.

         

Der Schutz von verschiedenen Arten von Lebewesen - ob Pflanzen oder Tiere - gehört zu der heutigen Politik der Islamischen Republik Iran.  Wir haben in dieser Sendereihe, die hoffentlich Ihr Gefallen gefunden hat,  einige der in Iran selten gewordenen Arten vorgestellt und die Maßnahmen, die zu ihrem Schutz getroffen wurden, betrachtet.  Die Gefahr des Aussterbens einiger Arten  ist eine Angelegenheit, die nicht nur den Iran sondern auch alle anderen Staaten betrifft und deren Aufmerksamkeit erregt hat. Doch leider  werden noch viele Tier- und Pflanzenarten vom Menschen der Gefahr des Aussterbens ausgesetzt.  Forschungsergebnisse in Umweltfragen zeigen, dass jede Stunde drei Arten auf ihre Vernichtung zugehen. Unterdessen haben die Wissenschaftler nachgewiesen , dass das Leben der Menschen von der biologischen Vielfalt abhängt  und die Zerstörung von Lebensraum und der Verlust der biologischen Vielfalt, das Einkommen von Milliarden von Menschen auf der Welt direkt oder indirekt bedroht.  Daher ist es nun wirklich an der Zeit, dass die Weltbevölkerung begreift, dass das Aussterben einer jeden Art nicht mehr rückgängig gemacht werden kann, auch nicht mit allem Geld der Welt mehr. Die Verantwortlichen der Islamischen Republik für die Umwelt sind sich dieser Tatsache bewusst und setzen sich daher für den Schutz dieser göttlichen Segensgaben ein.

 

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