Nov 26, 2017 06:51 Europe/Berlin

In diesem Beitrag befassen wir uns mit den Initiativen zur Bekämpfung der Klimaveränderungen auf der Welt - von der UN-Klimakonferenz in Rio 1992 bis zur UN-Klimakonferenz 2017 COP23 in Bonn, Deutschland.

Am 6. November 2017 begann die 23. Konferenz zum Klimawechsel, genannt COP23 in der deutschen Stadt Bonn ihre 10-tägige Sitzung. An ihr nahmen die Länder teil, die das Weltklimaabkommen  von Paris unterschrieben haben. Veranstaltungsort war das ständige Sekretariat dieser Konvention auf dem  Bonner UN-Campus . Als Gastgeber dieser Konferenzrunde galt zwar das kleine asiatische Land Fidschi und den Vorsitz hatte der Premierminister dieses Landes inne , dennoch fand die Konferenz in Bonn statt, weil Fidschi nicht die geeigneten Möglichkeiten aufweist um die 20 Tausend Konferenzgäste zu empfangen und die Anreise nach Bonn für die teilnehmenden Delegationen leichter ist.  Es war die erste Weltkonferenz zu den Klimaveränderungen nach dem Austritt der USA aus dem Pariser Klimaabkommen. Die COP23 sollte Regelungen erarbeiten, um die globale Erwärmung auf unter zwei Grad Celsius zu begrenzen wie sie gemäß dem Klimaabkommen von Paris gefordert wird. 

                 

Die weltweiten Initiativen zur Begegnung mit dem Klimawechsel haben 1992  auf der Sitzung von Rio begonnen. Auf diesem Erdgipfel  wurde das Rahmenüberkommen der Vereinten Nationen über die Klimaveränderungen -  UUNFCCC - verabschiedet.  Im Gefolge der Warnungen von Umweltexperten wurde im Dezember 1997  das Zusatz-Protokoll namens Kyoto -Protokoll von 160 Ländern unterzeichnet, die sich verpflichtete, den Erwärmungsprozess der Erde einzudämmen. Laut dem Kyoto-Protokoll wurden 36 Industriestaaten verpflichtet,  bis 2012 die von ihnen produzierte Menge von Treibhausgasen um durchschnittlich 5 Prozent im Vergleich zu der 1990 verursachten Menge zu senken. Dieses Ziel blieb jedoch unerfüllt. Die Vereinigten Staaten von Amerika haben nämlich jahrelang das Kyoto-Protokoll nicht  akzeptiert.  Die damaligen US-Regierungen  waren der Ansicht, dass bei der Reduzierung der ausgestoßenen Treibhausgase gemäß Kyoto-Protokoll das Wirtschaftswachstum ihres Landes ebenso wie seine Konkurrenzfähigkeit gegenüber den anderen Ländern zurückgehen werden.

Auf der Umweltkonferenz in Lima, 2014,  wurde der Entwurf für ein neues Klimaabkommen angefertigt und dieser wurde 2015 auf der Sitzung von Paris zum ersten Mal nach 20-jährigen Verhandlungen der UNO von allen Ländern der Welt unterzeichnet.  Es wurde bei diesem Abkommen vereinbart, dass die Erderwärmung auf weniger als  zwei Grad bis 2050 reduziert werden muss.  Aufgrund des Drucks der öffentlichen Meinung auf die Regierung in Washington stimmte der vormalige US-Präsident Obama schließlich dem  internationalen Klimaabkommen zu.

Barack Obama gab auf der Pariser Umweltkonferenz 2015 zu, dass die USA  an den Klimaveränderungen mitschuld sind. Er sagte: "Ich bin als Führer der größten Weltwirtschaft, welche der zweitgrößte Erzeuger von Treibhausgasen ist,  persönlich hier erschienen, um bekannt zu geben, dass die USA nicht nur ihre Rolle bei den Klimaänderungen akzeptiert hat sondern es sehr begrüßt, wenn auf diesem Gebiet Schritte unternommen werden." Obama versprach sogar zur Bekämpfung dieses weltweiten Problems den ärmeren Staaten finanzielle Unterstützung zu leisten.

Nachdem Donald Trump dieses Jahr US-Präsident  geworden ist, hat er - wie bei den Wahlkampagnen angekündigt,  den  Austritt der USA aus dem Pariser Umweltabkommen angekündigt.  Er behauptete, dieser Vertrag bedeute einen Verlust von 6,5 Millionen Arbeitsplätzen in den USA und Einbußen  von 3 Trillionen Dollar beim Bruttonationalprodukt dieses Landes. Die anderen Ländern, die sich dem Pariser Umweltabkommen angeschlossen hatten und die Organisationen für Umweltschutz übten deswegen heftige Kritik an Trump.  Auf der diesjährigen Konferenz in Bonn  haben Umweltaktivisten dieses Lands bei Demonstrationen nicht nur ihre Besorgnis über die Klimaänderungen zum Ausdruck gebracht sondern sie trugen auch Plakate mit Karikaturen von US-Präsident Trump,   um gegen seine Umweltpolitik zu protestieren. 

Nach der Erklärung von Trump bezeichnete die Europäische Kommission den  Austritt der USA aus dem Pariser Abkommen als trauriges Ereignis für die gesamte Weltbevölkerung.  Viele Regierungen und Leiter internationaler Organisationen haben den Entschluss von Trump kritisiert.  Barack Obama der Vorgänger von Trump , der sich für das Abkommen eingesetzt hatte, sagte, die  neue Regierung habe sich den Ländern angeschlossen, die die Zukunft ignorieren.  Sierra Club - eine nicht-staatliche Umweltorganisation in den USA griff die Regierung von Trump an und gab bekannt: "Es ist nicht notwendig zu erwähnen, dass alle anderen Länder der Welt sich vereint haben um die Klimakrise zu lösen und Donald Trump in einem beschämenden und gefährlichen Schritt, die USA auf der internationalen Szene isoliert hat."

Als in Paris 2015 das Umweltabkommen unterzeichnet wurde, waren nur Syrien und Nicaragua nicht zugegen. Nicaragua unterschrieb es im Oktober dieses Jahres  und Syrien, welches 2015, als das Pariser Abkommen unterzeichnet wurde, Zeuge schwerster Konflikte im Inland war , war nicht in der Lage zu signieren. Aber auf der Sitzung in Bonn hat der Vize-Umweltminister Syriens einen baldigen  Anschluss seines Landes  an das Pariser Umweltabkommen angekündigt und gesagt, Syrien werde zur Erfüllung seiner Verpflichtungen ausländische Hilfe anfordern. 

 

Sobald sich Syrien dem Pariser Abkommen angeschlossen hat, werden, bis  auf die USA alle Ländern dieses Abkommen unterstützen und zur Verhütung der Erderwärmung zusammenarbeiten.  Viele Experten sind davon  überzeugt, dass der Rücktritt der USA vom Pariser Abkommen die positiven Resultate dieses Abkommens kaum  beeinflussen werden. Nach Ansicht von  Jochen Flasbarth, dem deutschen Vize-Umweltminister, wird dies  nicht der Fall sein und sind die anderen Länder fest entschlossen, sich nach diesem Abkommen zu richten. Er ist auch davon überzeugt, dass die USA sich in Zukunft erneut dem Abkommen anschließen werden. Jochen Flasbarth sagte auf der Eröffnungszeremonie zur Umweltkonferenz in Bonn:  "Es ist ein großer Erfolg, dass sich 195 Länder über bestimmte Ziele geeinigt haben und es darf nicht zugelassen werden, dass dieser Erfolg in Gefahr gerät." 

 

 Einige Sachkundigen meinen dieser Schritt von Trump haben gerade zu einem größeren Zusammenrücken der anderen Länder bei der Bekämpfung der Klimaänderungen geführt. Christina Figueres, eine der Teilnehmerinnen an der Sitzung in Bonn erklärte: "Dieser Entschluss der USA hat eine einmalige Welle der Unterstützung für den Klimavertrag ausgelöst." Diese Politikerin aus Costa Rica sagte: "Der US-Präsident hat den weltweiten Willen gestärkt, Umweltmaßnahmen zu ergreifen und wir können ihm alle dafür dankbar sein."

            

Die Klimaveränderungen auf der Welt nehmen zu und ohne Reduzierung des Ausstoßes von Kohlendioxyd weltweit kann keiner erwarten, dass die verheerenden immensen Folgen   für Mensch und Natur  enden.  Die Schäden, die durch die starken Klimaveränderungen im laufenden Jahr 2017 bereits  entstanden sind -wie  die Überschwemmungen in Indien und Nigeria und die Stürme in der Karibik und in den USA und ebenso die  Klimaänderungen in Europa und Dürrezeiten im Nahen Osten zeigen, dass der Ausstoß von Treibhausgasen  in den nächsten Jahren zurückgehen muss. Um dieses Ziel zu verwirklichen  sind neben dem internationalen Abkommen zur Eindämmung der Klimaveränderungen   entschiedene Maßnahmen auf nationaler Ebene notwendig.  In diesem Zusammenhang betonte Madschid Schafipur, der Vertreter der Islamischen Republik Iran auf der Sitzung in Bonn in seiner Erklärung bei der Eröffnung dieser Konferenz  die gemeinsamen Schritte aller Länder zur Verminderung der Folgen des Klimawechsels unter Wahrung der nationalen Prioritäten. 

 

Die 195 Länder auf der Sitzung in Bonn sind zu dem Resultat gelangt, dass selbst wenn die USA, als der zweitgrößte Erzeuger von Treibhausgasen, vorhat ihren Austritt aus dem Klimaabkommen von Paris zu realisieren,  alle Länder die Erzeugung von Treibhausgasen reduzieren müssen, damit die Erde gerettet und die Erderwärmung gebremst wird und   hoffentlich in den kommenden Jahren unsere Kinder auf einer gesünderen Welt leben können.   

 

 

 

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