Der  verewigte Brauch Abrahams - Sonderprogramm Hadsch 2019 - (1)
(last modified Tue, 30 Jul 2019 03:14:05 GMT )
Jul 30, 2019 05:14 Europe/Berlin
  • Der  verewigte Brauch Abrahams - Sonderprogramm Hadsch 2019 - (1)

In der Hadschzeit kommen aus aller Welt Pilger in die Heimat der Offenbarung, um an einer beeindruckenden Versammlung teilzunehmen.

                                                            

 

Jahrelang haben viele Gläubige gehofft, die Reise nach Mekka antreten zu können und nun ist es so weit. Von überall her strömen sie  herbei, um an einer außerordentlichen, riesigen Versammlung teilzunehmen.    Nur in einem ganz bestimmten Zeitraum im Jahr können die Muslime  den Hadsch durchführen und im Gegensatz zum Beten und Fasten liegt auch der Ort, an dem der Hadsch vollbracht werden muss,  fest:  auf einem heiligen Stück Erde,  dem Treffpunkt mit dem Einen Gott, dem sichersten Ort in der Geschichte. 

 

 

 

Was  bedeutet das Wort „Hadsch“?  Es bedeutet im weiteren Sinne: „sich auf das Ziel zubewegen wollen“. Im engeren Sinne steht das Wort „Hadsch“ für die Reise zur Heiligen Stätte in der Stadt Mekka im Heiligen Monat Dhul Hidscha, mit dem Ziel das Haus Gottes, die  Kaaba,  zu besuchen und dort an der großen Versammlung und Zeremonie  der Muslime teilzunehmen. Um diese erbauliche und beschauliche  Reise in Seine Nähe für Seine Diener  vorzubereiten, hat  Gott, der Höchsterhabene, dem geehrten Prophet Abraham einen Auftrag gegeben. Er hat ihn angewiesen, die Hoheitssphäre Seines Hauses, der Kaaba, von allem zu reinigen, was den spirituellen Aufstieg Seiner Diener zu Ihm verhindern würde. Die Pilger sollen, alle Finsternisse hinter sich lassend, ungestört und frei von jeder Ablenkung, das Haus Gottes  umkreisen können,  um  sich mit ganzem Herzen auf die Begegnung mit  dem Gastgeber vorzubereiten:  dem Herrn aller Welten, dem Einen und Einzigen Gott!

    

 

 

Prophet Abraham (Friede sei mit ihm) hat gemeinsam mit seinem Sohn Ismail (F) die Kaaba, dieses uralte erste Gotteshaus wieder aufgebaut. Danach sprach er (wie der Vers 37 der Sure 14 belegt) : „Unser Herr, ich habe (einige) aus meiner Nachkommenschaft in einem Tal ohne Pflanzungen bei Deinem geschützten Haus wohnen lassen, unser Herr, damit sie das Gebet verrichten.“  

und dann fügte Abraham hinzu: „So lasse die Herzen einiger Menschen sich ihnen zuneigen und versorge sie mit Früchten, auf dass sie dankbar sein mögen.“

 

Als Hadhrate Ibrahim,wie Abraham auf arabisch genannt wird, die Kaaba zu Ende gebaut hatte, rief Gott ihn auf, er solle die Menschen einladen, zu dieser Stätte zu pilgern. Laut Überlieferung sagte Abraham:  „O mein Herr! Wen erreicht denn meine Stimme (in dieser Wüste)?“ Und Gott sprach: „Du sollst verkünden und Ich werde (die Verkündigung) mitteilen.“  Da bestieg Abraham (F) auf Befehl Gottes des Allmächtigen einen Felsbrocken und rief: „Ihr Menschen! Gott hat ein Haus. So kommt zu ihm herbei.“  Gott trug seinen Ruf weiter an die ganze Menschheit und bis zum Tag der Auferstehung;  und die Menschen sind diesem Ruf gefolgt und haben laut gerufen : Labaik, Allahuma labaik -  Hier bin ich – o unser Allah – hier bin ich!

Seit jenem Tag liegt der  Hadsch vor uns  -  mit all seinen spirituellen, menschlichen und sozialen Vorteile für die Muslime und die Gottsuchenden.

 

 

 

Seit Jahrhunderten hat Gott das Gebet Abrahams auf schönste Weise in Erfüllung gehen lassen. Denn jedes Jahr eilen zahllose Pilger, erfüllt mit aufrichtiger Gottergebenheit und Liebe zu Ihm, zu diesem Haus, zur Kaaba – der Stätte der edelsten Manifestierungen von Gottesdienstbarkeit.

Der Hadsch ist mit einmaligen Gefühlen verbunden, geht mit außergewöhnlichen Lehren einher und hinterlässt unvergessliche Erinnerungen. Die Reisenden zum Hause Gottes betreten in Mekka und Medina eine Aura der Spiritualität. Ihnen werden an jeder Stelle dieser heiligen Plätze zahlreiche Ereignisse aus der Islamischen Geschichte und die Mühen, die der Prophet für Gott auf sich genommen hat, gegenwärtig. Während des Hadsches lässt sich das Bündnis mit Propheten wie Adam und Abraham (Friede sei ihnen) und Prophet Mohammad (dem Siegel aller Propheten Gottes (Gottes Segensgruß sei auf ihm und Friede seinem Hause) erneuern.  Über die Begeisterung, mit der die Gläubigen zum Hause Gottes eilen, hat Imam Ali (F) gesagt:

Die Menschen stürmen zu ihm herbei  wie Durstende die zu den Quellen laufen, wie Tauben bekunden sie ihre Zuneigung und Begeisterung. Sie stehen dort, wo die Propheten verweilt haben und sie vollziehen die Umschreitung (der Kaaba) wie die Engel, die den Thron Gottes umkreisen. Auf dem Bazaar des Gott-Dienens erzielen sie Gewinn und eilen zu dem Treffpunkt für göttliche Vergebung. Gott hat die Kaaba zum Wahrzeichen des Islams bestimmt und sie für die Zufluchtsuchenden zum sicheren Haus werden lassen.“

 

         

 

Abraham (F) nimmt unter den Propheten und Gesandten Gottes einen besonderen Platz ein. Im Heiligen Koran wird er 69 mal in insgesamt 25 Suren genannt und mit seinen Eigenschaften beschrieben. Gott nennt Abraham im Koran ein Vorbild für die Muslime und Gläubigen. Er ist ein Imam – ein Wegführer – für die Menschen und ein schönes Beispiel für die Gläubigen. Daher hat Gott seine Hadsch-Riten zu einem Brauch gemacht. Abrahams  Hadsch wurde verewigt. Um Abrahams Platz zu verewigen hat Gott im Vers 125 der Sure 2 gesagt:

و اذ جعلنا البیت مثابةً للنّاس و امناً و اتّخذوا من مقام ابراهیم مصلّی...

„Und als Wir das Haus (die Kaaba) zu einem Ort der Einkehr für die Menschen und zu einer Stätte der Sicherheit machten und (zur Erinnerung an die Vergangenheit sagten): „Nehmt Ibrahims Standort als Gebetsplatz!“ 

 

                

 

Gott der Allmächtige, hat Seinen Dienern den Hadsch Abrahams zur Pflicht gemacht. Er wollte,  dass Sein Freund Abraham   zum Hadsch aufruft. Den abrahamitischen Hadschbrauch hat der Prophet des Islams (S) wiederbelebt. Der Hadsch Abrahams ist ein wahrer Hadsch, denn er beruht auf der Suche nach Gottes Nähe und dient dazu,  Ihm – dem Einzigen Gott - Dienstbarkeit und Anbetung zu bekunden und die Ablehnung von Schirk - des Götzendienstes -    und der Gottesverneinung zu demonstrieren. Der abrahamitische Hadsch bekämpft alle Formen von Schirk und von Unrecht und ist dazu da, den Islam und die Muslime zu stärken. Der abrahamitische Hadsch umfasst neben den äußeren Pilgerriten, darüber hinaus auch deren tiefe Bedeutung. 

 

Revolutionsoberhaupt  Ajatollah Khamenei hat hierüber gesagt: „Der abrahamitische Hadsch ist kein anderer als der Hadsch Mohammads, dessen Seele und oberste Devise bei allen Riten in der  Bewegung in Richtung Einheit Gottes und Vereinigung besteht.

Es ist ein Hadsch, der Segen und Rechtleitung spendet und einen Eckpfeiler für die Erhebung und das Leben des vereinten Glaubensvolkes  herstellt;  ein Hadsch voller Vorzüge und Früchte dank des Gott-Eingedenkseins; ein Hadsch,  bei dem die muslimischen Völker die Existenz der großen Gemeinde Mohammads (Gottes Segensgruß sei ihm und Friede seiner Familie) und ihre Gegenwart in dieser Gemeinde  spüren und dank der verspürten  Brüderlichkeit zwischen den Völkern und ihrer Nähe zu einander, von dem Gefühl der Schwäche und Unfähigkeit und Selbstzweifeln  befreit werden. Der Hadsch gemäß Abraham besteht darin, dass die Muslime, aus der Verstreuung herauskommen und  die Gemeinschaft anstreben und in Erkenntnis über das Geheimnis der Kaaba, welches das Denkmal der Einheit Gottes und der Schlüssel zur Ablehnungs- und Distanzierungserklärung gegenüber dem Götzendienst ist,  diese umkreisen und von dem äußeren Corpus der Riten aus  zu deren inneren Bedeutung und Seele vordringen und aus dieser für ihr Leben und das Leben des islamischen Glaubensvolkes einen Proviant mitnehmen.“

            

Der Hadsch ist für diejenigen eine Pflicht, die finanziell in der Lage sind, ihn durchzuführen. Darin liegt eine feine Weisheit.

Jemand, dem es finanziell gut geht, läuft mehr als die anderen Gefahr, Abweichungen zu begehen.  Ihm ist der Hadsch eine Pflicht, und er soll sich auf den  Weg zu der sicheren Stätte in Mekka machen – damit er  sein Ego  zurücklässt und herbeikommt zum  Schöpfer, dem er  alle Gaben zu verdanken hat.

 

 

Wenn jemand sich finanziell gut steht, aber sich nicht läutert, so kann er zum Widersacher Gottes werden. Jemand dem es finanziell gut geht, genießt in der Regel eine bessere gesundheitliche Versorgung und eine bessere Ausbildung und verfügt über mehr wirtschaftliche Möglichkeiten. Das alles  sollte dazu führen, dass er größere Verantwortung verspürt und einhergehend mit der charakterlichen Erziehung vermehrt Erfolge bei  Erfüllung seiner persönlichen Aufgaben und Pflichten gegenüber der Gesellschaft erzielt. Deshalb ist der Hadsch eine Pflicht, für alle die sich finanziell gut stehen, um zu verhindern, dass sie sich auf ihren Wohlstand etwas einbilden und sich für besser halten als die anderen und Verrat  begehen.

 

                                     

Die Kaaba ist das Gasthaus Gottes und Abraham ist der Herold der zur Kaaba herbeiruft. Sein Ruf hallt durch die Geschichte und hat bereits das Herz von Millionen Gottesanbetern berührt. Dieser himmlische Ruf lädt die Gott suchenden Gäste zur Kaaba ein – wo sie sich auch immer befinden – in Städten oder Dörfern , in weit entfernten Ländern und in nahe gelegenen Gebieten.