Deutschland: Gewaltsame Proteste gegen steigende Mieten in Leipzig
Leipzig (PressTV/AFP) - In der ostdeutschen Stadt Leipzig kam es in der dritten Nacht in Folge zu gewaltsamen Protesten wegen der Räumung eines besetzten Hauses, das zum Symbol der Wut über steigende Mieten geworden ist.
Rund 500 Menschen nahmen am Samstagabend an der Kundgebung teil, teilte die Polizei am frühen Sonntag mit.
Demonstranten im Stadtteil Connewitz warfen Steine und Pyrotechnik auf Polizisten, wobei zwei Polizeibeamte verletzt wurden. Der Protestzug wurde nach weniger als einer Stunde aufgelöst, aber kurz vor Mitternacht folgten spontane Demonstrationen gegen die Festnahme von Demonstranten, Mülltonnen und ein Streifenwagen wurden in Brand gesteckt.
Die Polizei ermittelt gegen 15 Verdächtige wegen Landfriedensbruch, Sachbeschädigung und Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte.
Die Proteste begannen am Mittwoch. Ziel der Kundgebungen ist es, das anzuprangern, was insbesondere die Linke als "Gentrifizierung" von Leipzig ansieht, indem viele Wohnhäuser von Gruppen von Finanzinvestoren gekauft werden.
Die Demonstrationen am Freitagabend wurden ebenfalls gewalttätig. Die Demonstranten warfen Flaschen, Pyrotechnik und Steine. Acht Polizisten wurden leicht verletzt, sechs Polizeifahrzeuge beschädigt und eine Polizeistation mit Farbtüten und Steinen beworfen.
Der Leipziger Bürgermeister Burkhard Jung bezeichnete die Unruhen am Samstag als "schweren Rückschlag" für die Debatte um bezahlbaren Wohnraum.
"Man schafft keinen Wohnraum, indem man Polizisten angreift und Barrikaden anzündet", sagte er. Diese Gewalt müsse auf das Schärfste verurteilt werden.