Revolutionsoberhaupt: Iran wird nukleare Schritte nur umkehren, wenn die USA Sanktionen aufheben
Teheran (ParsToday/PressTV) – Das Oberhaupt der Islamischen Revolution, Ayatollah Khamenei, erklärte, Iran werde seine nuklearen Gegenmaßnahmen zurückdrehen, sobald die Vereinigten Staaten ihre Sanktionen auf eine Weise aufheben, die für Teheran ersichtlich sei.
"Iran wird zu seinen JCOPA-Verpflichtungen zurückkehren, sobald die USA ihre Sanktionen in der Tat und nicht in Worten oder auf Papier vollständig aufheben", sagte Ayatollah Khamenei und bezog sich auf den gemeinsamen umfassenden Aktionsplan (JCPOA/Atomabkommen), den Iran 2015 mit der G5+1-Staatengruppe - den USA, Großbritannien, Frankreich, Russland und China sowie Deutschland - in Wien unterzeichnet hat.
Ayatollah Khamenei machte die Bemerkungen am Sonntag in Teheran während eines Treffens mit Kommandanten, Piloten und Mitarbeitern der Luftwaffe der Islamischen Republik Iran (IRIAF).
Das Treffen fand zum Jahrestag einer historischen Entwicklung statt, die Tage vor dem Sieg der Islamischen Revolution im Iran 1979 stattfand, als das von den USA unterstützte Pahlavi-Regime stürzte. Bei dieser Begebenheit löste sich Homafaran, Pahlavis Luftwaffenoffizier, vom monarchischen Regime und versprach dem verstorbenen Gründer der Islamischen Republik, Imam Khomeini, die Treue.
In seinen Ausführungen vom Sonntag sagte das Oberhaupt, es sei die "endgültige und unwiderrufliche" Politik der Islamischen Republik, dass die Vereinigten Staaten die Sanktionen zunächst vollständig aufheben müssten, bevor Iran seine Vergeltungsmaßnahmen rückgängig machen könne.
"Die Amerikaner und die Europäer haben kein Recht, Bedingungen festzulegen, da sie gegen ihre JCPOA-Verpflichtungen verstoßen haben", sagte Ayatollah Khamenei und fügte hinzu, dass Iran das "müßige Gerede" einiger amerikanischer und europäischer Verantwortungsträger in dieser Hinsicht nicht beachten würde.
"Sie haben zunächst einige der Sanktionen für kurze Zeit ausgesetzt, sie dann aber erneut verhängt und sogar verschärft", sagte Ayatollah Khamenei in Bezug auf die anfänglich eingeschränkte Einhaltung des JCPOA durch Washington und seine Verbündeten. Daher haben sie kein Recht, irgendwelche Bedingungen aufzustellen, wiederholte er.
Ayatollah Khamenei verwies auf die vergangenen Fehler Washingtons dem iranischen System Schaden zufügen zu wollen, und bezeichnete diese als eine seiner zahlreichen Fehleinschätzungen in Bezug auf das Land.
Washingtons übermäßiges Vertrauen in das Militär des Pahlavi-Regimes sei eine weitere Berechnung, die sich als falsch erwiesen habe, als die Mitarbeiter der Luftwaffe dem von den USA unterstützten Regime den Rücken kehrten.
Ayatollah Khamenei beschrieb das Ereignis, dass die Offiziere, die Armee verlassen und sich den Massen der revolutionären Menschen angeschlossen haben, als eine „wundersame“ Entwicklung, die enorm zum Sieg der Revolution beitrug. Er riet den Mitarbeitern jedoch, sich immer vor dem Feind und seinen fehlerbehafteten Berechnungen zu hüten und "die Komponenten der nationalen Macht ständig zu vergrößern".
Das Revolutionsoberhaupt erinnerte insbesondere an Trumps gescheiterte Vorhersage, dass Washington bis Anfang 2019 einen "Regimewechsel" in Iran erfolgreich ermöglichen würde. „Einer dieser erstklassigen Idioten hatte vor zwei Jahren gesagt, dass sie im Januar 2019 in Teheran das neue Jahr feiern würden“, bemerkte er.
„Jetzt ist diese Person in den Mülleimer der Geschichte gefallen und sein Chef (Trump) wurde auf demütigende Weise aus dem Weißen Haus geworfen. Durch Gottes Gnade steht die Islamische Republik jedoch immer noch aufrecht“, so das Oberhaupt.
Ayatollah Khamenei nannte die Unterstützung der USA für die Unruhen, die 2009 in Iran ausbrachen, als ein weiteres Beispiel für Washingtons Fehlkalkulationen bei seinen Bemühungen, den Zusammenbruch der Islamischen Republik herbeizuführen.
Ayatollah Khamenei wies auf Trumps chaotische letzte Tage im Weißen Haus hin, die in dem Angriff seiner extremistischen Anhänger auf das Kapitol gipfelten.
Er sagte, die Vorfälle dürften nicht heruntergespielt und nur im Rahmen des Unterganges eines amerikanischen Präsidenten beurteilt werden. Vielmehr markierten diese Entwicklungen tatsächlich "der Untergang von Amerikas Ruf, Macht und sozialer Integrität".
Das Revolutionsoberhaupt begrüßte die jüngsten aufeinanderfolgenden Militärübungen der Armee und der iranischen Revolutionsgarden (Sepah) als Versuche der "Nachkommen dieses Landes, die nationale Sicherheit zu erhöhen", und bezeichnete die Manöver als "einen Anlass zum Stolz".
Ayatollah Khamenei verurteilte unterdessen bestimmte Regionalstaaten, weil sie sich zu ihrer eigenen Sicherheit auf überregionale Mächte stützten, und stellte fest, dass dieselben ausländischen Mächte sie verlassen würden, sobald sie ihre Hilfe benötigten.
Als Beispiele für regionale Herrscher, die fälschlicherweise auf ausländische Mächte vertrauten, nannte das Oberhaupt der iranischen Revolution neben dem iranischen Monarchen Persönlichkeiten wie den Ägypter Hosni Mubarak oder den Tunesier Zine El Abidine Ben Ali.