Feb 25, 2021 12:02 Europe/Berlin
  • Zarif fordert Südkorea auf, Zugang Irans zu Vermögenswerten zu sichern, die wegen US-Sanktionen eingefroren wurden

Teheran (ParsToday/PressTV) - Der iranische Außenminister Mohammad Javad Zarif hat Südkorea aufgefordert, seine Anstrengungen zu verdoppeln, um den Zugang Irans zu seinen Vermögenswerten zu sichern, die aufgrund von US-Sanktionen in den Banken des ostasiatischen Landes eingefroren sind.

In einem Telefongespräch mit seinem südkoreanischen Amtskollegen Chung Eui-yong am Mittwoch sagte Zarif, dass die Beziehungen zwischen Teheran und Seoul in den letzten zweieinhalb Jahren durch den „illegalen“ Schritt südkoreanischer Banken, das Vermögen Irans einzufrieren, beeinträchtigt wurden, und drängte auf rasche Maßnahmen, um diesen Schritt umzukehren.  

"Südkorea sollte Iran so schnell wie möglich Zugang zu Geldern der Zentralbank gewähren, die in seinen Banken blockiert sind", sagte Zarif.  

Er fügte hinzu, dass das iranische Vermögen vor allem zur Zeit des Ausbruchs des Coronavirus eingefroren wurde und das iranische Volk diese Ressourcen benötige, um im Kampf gegen die Pandemie zu helfen.  

Der südkoreanische Außenminister erklärte seinerseits gegenüber seinem iranischen Amtskollegen, dass Seoul ernsthafte Anstrengungen unternehme, um die im Land eingefrorenen iranischen Vermögenswerte freizugeben.  

"In Bezug auf die Forderung von Minister Zarif nach einer baldigen Lösung in Bezug auf die Frage der eingefrorenen Fonds erklärte Minister Chung, dass die Regierung aufrichtige Anstrengungen unternommen habe", sagte das Ministerium in einer Pressemitteilung, so die Korea Herald Zeitung.  

Dies geschah einen Tag, nachdem der iranische Regierungssprecher Ali Rabiei sagte, der iranische Gouverneur der Zentralbank, Abdolnaser Hemmati, habe mit dem südkoreanischen Botschafter eine vorläufige Vereinbarung getroffen, wonach 1 Milliarde US-Dollar der blockierten Ressourcen freigegeben werden sollten. 

In Seoul erklärte ein Beamter des südkoreanischen Außenministeriums vor Reportern: "Das effektive Freigabe der Vermögenswerte wird durch Konsultationen mit verbündeten Ländern, einschließlich den Vereinigten Staaten, erfolgen." 

Anfang dieses Monats sagte ein Beamter des südkoreanischen Außenministeriums, sein Land führe die endgültigen Gespräche mit den USA über die Zahlung des UN-Mitgliedsbeitrags Irans, durch einen Teil seiner eingefrorenen Vermögenswerte in der ostasiatischen Nation. 

Aufgrund der von den USA verhängten Sanktionen, die Transaktionen auf Dollarbasis mit Iran verbieten, wurden iranische Vermögenswerte in Höhe von rund sieben Milliarden Dollar in südkoreanischen Banken eingefroren. Unterdessen sagte Hemmati am Mittwoch, dass Südkorea den Betrag mit einer anfänglichen Zahlung von mindestens einer Milliarde Dollar begleichen werde.  

Während des Telefongesprächs am Mittwoch forderte Chung Iran außerdem auf, den seit Anfang Januar von Teheran in seinen Meeren beschlagnahmten südkoreanischen Öltanker zu befreien. 

Zarif sagte, die Beschlagnahme des Schiffes sei ein "technisches" Problem, das von der iranischen Justiz untersucht werde. Die iranische Regierung habe keine Mühe gescheut, der Schiffsbesatzung einen konsularischen Zugang sowie alle Gesundheits- und Sozialdienste zu gewähren.  

Am 4. Januar teilte die Marine der iranischen Revolutionsgarden mit, der unter südkoreanischer Flagge fahrende MT Hankuk Chemi-Tanker sei auf Ersuchen der iranischen Hafen- und Seeverkehrsorganisation und eines Urteils der Staatsanwaltschaft der Provinz Hormozgan beschlagnahmt worden. 

Einen Monat später teilte Iran mit, es habe den Besatzungsmitgliedern des südkoreanischen Schiffes, das er wegen Umweltverschmutzung beschlagnahmt hatte, in einer humanitären Geste die Erlaubnis erteilt, das Land zu verlassen.

"In einem humanitären Schritt der Islamischen Republik Iran erhielt die Besatzung des südkoreanischen Tankers, der wegen Umweltverschmutzung im Persischen Golf festgenommen wurde, die Erlaubnis, das Land zu verlassen", sagte der Sprecher des Außenministeriums, Saeed Khatibzadeh, am 2. Februar. 

Er betonte jedoch, dass die rechtlichen Verfahren in Bezug auf den Fall des Schiffes und die Verletzung des Gesetzes durch seinen Kapitän noch im Gange seien.  

Chung drückte ferner Seouls Unterstützung für einen Dialog zwischen den Parteien des iranischen Atomabkommens von 2015 über die Wiederbelebung des multilateralen Abkommens aus. 

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