Oct 19, 2023 09:19 Europe/Berlin
  • Iran fordert Sanktionen gegen Israel und Prozess gegen seine Führer wegen Angriffen auf Gaza

Der iranische Außenminister Hossein Amir-Abdollahian hat die Mitgliedsstaaten der Organisation für Islamische Zusammenarbeit (OIC) aufgefordert, politische und wirtschaftliche Sanktionen gegen Israel zu verhängen und ein Tribunal einzurichten, um israelische Führer wegen ihrer Kriegsverbrechen im blockierten Gazastreifen strafrechtlich zu verfolgen.

Der iranische Spitzendiplomat legte diesen Appell bei einer Dringlichkeitssitzung des Exekutivkomitees der Organisation für Islamische Zusammenarbeit (OIC) am Mittwoch in der saudischen Stadt Jeddah vor, bei der die Teilnehmer über den eskalierenden israelisch-palästinensischen Konflikt nach einem israelischen Angriff auf das von den Anglikanern geführte al-Ahli al-Arab-Krankenhaus, auch bekannt als Baptistenkrankenhaus, im Zentrum von Gaza diskutierten, bei dem mindestens 500 Menschen ums Leben kamen und Hunderte weitere verletzt wurden.

„Das jüngste Verbrechen ereignete sich, als das zionistische Regime nach der am 7. Oktober gestarteten Operation al-Aqsa-Strum zusammenbrach. Amerika versucht, das zerbrochene zionistische Regime durch Aggression gegen Zivilisten wiederzubeleben. Die Vereinigten Staaten sind für die jüngsten Gräueltaten verantwortlich“, bemerkte Amir-Abdollahian.

Er wies weiterhin die Behauptungen des israelischen Militärs zurück, dass die Widerstandsbewegung des Islamischen Dschihad für den Angriff auf das überfüllte Krankenhausgelände im Zentrum von Gaza verantwortlich sei, und sagte, dass niemand glauben würde, dass der Islamische Dschihad eine solch hochentwickelte Bombe gegen seine Landsleute einsetzen würde.

Er betonte, dass als Reaktion auf den tragischen Vorfall die iranische Flagge in den Botschaften und diplomatischen Vertretungen des Landes weltweit auf halbmast gehisst wurde und iranische Amtsträger sogar einen Tag der Staatstrauer ausgerufen haben.

Der iranische Außenminister bezeichnete die Tötung und Vertreibung der palästinensischen Bevölkerung, die Entscheidung, die Strom- und Wasserversorgung nach Gaza zu unterbrechen, sowie die Beschränkungen für Palästinenser in das Gelände der Al-Aqsa-Moschee im besetzten Al-Quds einzutreten als „unmenschlich“, und betonte, dass nicht einmal christliche Rituale von israelischen Entweihungen verschont bleiben.

„Die Organisation für Islamische Zusammenarbeit wurde mit dem Ziel gegründet, die palästinensische Sache zu unterstützen, und die Palästinafrage sollte weiterhin das Hauptthema der muslimischen Welt sein“, fuhr er fort.

Amir-Abdollahian betonte: „Es besteht kein Zweifel, dass die Operation al-Aqsa-Sturm bewiesen hat, dass die Palästinenserfrage immer noch floriert. Der Status quo in Palästina wird anders sein als vor der Operation. Diese Operation hat bewiesen, dass Palästina allen Palästinensern gehört. “

Der iranische Außenminister stellte fest, dass die Islamische Republik im Einklang mit ihrer Politik praktischer Maßnahmen zur Unterstützung Palästinas, den muslimischen Ländern vorschlägt, koordinierte Maßnahmen zur Beendigung der Kriegsverbrechen zu ergreifen.

„Muslimische Länder sollten darauf hinarbeiten, humanitäre Korridore für die blockierten Bewohner des Gazastreifens zu öffnen und ihnen Zugang zu Trinkwasser, Nahrungsmitteln und Medikamenten zu verschaffen. Die OIC-Mitgliedsstaaten sollten den Sicherheitsrat auch dazu drängen, Resolutionen zur Unterstützung Palästinas und zur Verurteilung des israelischen Siedlungsbaus zu verabschieden“, betonte er.

Amir-Abdollahian forderte außerdem eine Dringlichkeitssitzung des Menschenrechtsrats zur Behandlung israelischer Verbrechen und sagte: „Es ist notwendig, politische und wirtschaftliche Sanktionen gegen das Regime zu verhängen, und die Mitglieder sollten auch ein Tribunal einrichten, um israelische Führer, Piloten und die Armeekommandeure sowie politische Persönlichkeiten vor Gericht zu stellen. “

„Die israelischen Verbrechen müssen sofort aufhören. Muslimische Länder sollten ihre Beziehungen zum zionistischen Regime abbrechen und ein Embargo für israelische Waren verhängen. Auch von einflussreichen religiösen und christlichen Persönlichkeiten wird erwartet, dass sie die jüngsten Straftaten verurteilen“, betonte der iranische Spitzendiplomat.

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