Lawrow hält Ermordung Haniyehs in Gesprächen mit iranischem Außenminister für inakzeptabel
(last modified Fri, 02 Aug 2024 12:44:49 GMT )
Aug 02, 2024 14:44 Europe/Berlin
  • Lawrow hält Ermordung Haniyehs in Gesprächen mit iranischem Außenminister für inakzeptabel

Der russische Außenminister Sergej Lawrow hat die Ermordung des Chefs des Politbüros der Hamas-Widerstandsbewegung Ismail Haniyeh in Teheran als inakzeptabel verurteilt und vor äußerst gefährlichen Folgen gewarnt.

In einem Telefonat mit dem iranischen Interims-Außenminister Ali Bagheri Kani am Donnerstagabend verurteilten beide Seiten die Tötung des Hamas-Anführers und wiesen auf die äußerst gefährlichen Auswirkungen eines solchen Vorgehens im Hinblick auf die schwelenden Spannungen in Westasien und den israelisch-palästinensischen Konflikt hin.

Die beiden Spitzendiplomaten stellten fest, dass die Architekten dieses provokativen Vorgehens mit einem solchen Schritt den Verhandlungsprozess über einen Waffenstillstand im Gazastreifen beenden wollten. Sie betonten, dass die Vereinigten Staaten militärisch an allen israelischen Versuchen beteiligt seien, die Resolutionen des UN-Sicherheitsrates zur Bildung eines palästinensischen Staates in die Vergessenheit zu drängen.

Lawrow forderte außerdem alle Parteien, die Einfluss auf die Lage im Gazastreifen und in Westasien haben, dazu auf, alle Maßnahmen zu vermeiden, die zu weiterer Destabilisierung und Verlust von Menschenleben führen könnten.

Haniyeh, der sich in Teheran aufhielt, um gemeinsam mit anderen Anführern der Achse des Widerstands an der Vereidigungszeremonie des neugewählten iranischen Präsidenten Masoud Pezeshkian teilzunehmen, kam am frühen Mittwoch zusammen mit seinem Leibwächter bei einem Anschlag ums Leben.

Einzelheiten des Attentats sind nach wie vor unbekannt, doch vorläufige Ermittlungen deuten darauf hin, dass das israelische Regime mit Zustimmung der Regierung von US-Präsident Joe Biden daran beteiligt war.

Am Mittwoch warnte Ayatollah Khamenei das israelische Regime vor einer „harten Reaktion“ auf die Ermordung Haniyehs und bezeichnete es als Pflicht der Islamischen Republik, das Blut des palästinensischen Widerstandsführers zu rächen.

„Das verbrecherische und terroristische zionistische Regime hat unseren lieben Gast in unserem Heimatland zum Märtyrer gemacht und uns als Trauernde zurückgelassen, aber es hat auch den Grundstein für eine harte Bestrafung für sich selbst gelegt“, sagte das Revlutionsoberhaupt.

„Iran wird sein legitimes Recht zur Vergeltung nutzen und Israel bestrafen“

In einem separaten Telefonat mit dem omanischen Außenminister Sayyid Badr al-Busaidi erklärte Bagheri Kani, dass Israel durch die Verletzung der territorialen Integrität und der nationalen Sicherheit Irans eine ernste Gefahr für die regionale Stabilität und Sicherheit darstelle.

„Iran wird daher sein inhärentes und legitimes Recht ausüben, Gegenmaßnahmen zu ergreifen und das zionistische Regime angemessen zu bestrafen“, sagte er.

Bagheri sagte, Iran habe eine Krisensitzung der Organisation für Islamische Zusammenarbeit auf der Ebene der Außenminister einberufen, um die Ermordung Haniyehs und die Verletzung seiner territorialen Integrität und nationalen Sicherheit zu erörtern.

Busaidi seinerseits verurteilte die Ermordung des prominenten palästinensischen Führers und die Verletzung der territorialen Integrität der Islamischen Republik Iran.

Ismail Haniyeh stand an vorderster Front der Achse des Widerstands gegen Aggression und Besatzung in der Region. Er habe große Anstrengungen unternommen, um den israelischen Völkermord in Gaza zu stoppen, erklärte der omanische Spitzendiplomat.

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