6 der größten Lügen und Anschuldigungen über Schiiten in der sunnitischen Welt
(last modified 2024-10-05T17:57:31+00:00 )
Oct 05, 2024 19:57 Europe/Berlin
  • 6 der größten Lügen und Anschuldigungen über Schiiten in der sunnitischen Welt

ParsToday - Einige Extremisten beschuldigen die Schiiten der Häresie im Islam. Dabei glauben Schiiten an die Grundprinzipien des Islam wie Monotheismus, Prophetentum und Auferstehung.

Im Laufe der Geschichte haben einige religiöse Unterschiede zwischen Schiiten und Sunniten dazu geführt, dass falsche Interpretationen und Gerüchte über den schiitischen Glauben unter Sunniten verbreitet wurden. Diese historischen Missverständnisse und Lügen wurden hauptsächlich von extremistischen Gruppen verbreitet und spiegeln nicht die allgemeine Einstellung der Sunniten wider. In den letzten zwei Jahrhunderten und insbesondere im Zeitalter der Medien hat der Kolonialismus eine Schlüsselrolle gespielt und durch die Verbreitung zahlreicher Gerüchte den Hass auf die Schiiten in den sunnitischen Gesellschaften geschürt. Dies hat sich mit dem Aufkommen der Takfiri-Strömungen noch verstärkt. In der Fortsetzung dieses Artikels von Parstoday werden sechs der größten Lügen und Anschuldigungen gegen die Schiiten diskutiert:

 

1. Verfälschung des Korans: Einer der schwerwiegendsten Vorwürfe gegen die Schiiten ist der Glaube an eine Verfälschung des Korans. Diese Behauptung ist völlig falsch; die Schiiten betrachten ebenso wie die Sunniten den bestehenden Koran unverändert als Gottes Wort und halten an ihm fest. Die Idee, den Koran zu verfälschen, hat bei den Schiiten keinen Platz und wird auch in authentischen schiitischen Büchern betont. Im Iran findet sich in den Händen aller Menschen und in den Moscheen genau derselbe Koran wie in den Händen der Menschen in Saudi-Arabien, Ägypten, Indonesien und Algerien. Sogar viele Koranbücher werden aus sunnitischen Ländern importiert. Kein Wort, kein Buchstabe ist anders.

 

2. Überbewertung der Imame: Ein weiterer Vorwurf gegen Schiiten ist, dass sie die Familie des Propheten, insbesondere Imam Ali (a. s.) und andere Imame aus der Generation des Propheten, überbewerten und für göttlich halten. Dieses Missverständnis ist auf ein mangelndes Verständnis des Begriffs „Veleyat“ und der Stellung der Imame im schiitischen Glauben zurückzuführen. Der Imam ist ein Mittel zur Rechtleitung und der Interpretation der Offenbarung des Propheten. Die Schiiten sehen die Ahl al-Bait laut Vers 33 der Sure Al-Ahzab: "Allah will gewiß nur den Makel von euch entfernen, ihr Angehörigen des Hauses, und euch völlig rein machen. ", als unschuldige und reine Menschen, aber sie verehren sie niemals als Gott oder göttliche Wesen. Diese Lüge entspricht absolut nicht dem Glauben der Schiiten.

 

3. Häresie im Islam: Einige Extremisten werfen den Schiiten Häresie im Islam vor. Während die Schiiten an die Grundprinzipien des Islam wie Monotheismus, Prophetentum und Auferstehung glauben, stimmen sie mit den Sunniten nur in einigen rechtlichen und juristischen Fragen nicht überein. Diese Unterschiede in der Rechtslehre sind auf den Idschtihad der schiitischen Gelehrten zurückzuführen und bedeuten nicht, dass der Religion etwas Neues hinzugefügt wurde.

 

4. Sich an jemand anderen als Gott wenden: In der schiitischen Religion bedeutet Fürbitte, die Vermittlung des Propheten des Islam (s. a.) und den unfehlbaren Imamen (a. s.) uzu suchen, um Gott näher zu kommen. Die Schiiten glauben, dass die Anrufung der Ahl al-Bayt (a. ) nicht bedeutet, sie anzubeten, sondern vielmehr die Fürsprache und das Gebet derer zu suchen, die Gott nahestehen. Diese Praxis ist im Koran verankert, wo Gott sagt: "O die ihr glaubt, fürchtet Allah und trachtet nach einem Mittel zu Ihm". Der Koran erwähnt auch die Geschichte der Kinder des Propheten Ya'qub (a. s.), die sich an ihren Vater wandten, um Gott um Vergebung für ihre Sünden zu bitten: „O unser Vater, bitte für uns um Vergebung unserer Sünden, denn wir haben gewiß Verfehlungen begangen. “ (Sure Yusuf, Vers 97). Diese Beispiele zeigen, dass Tawassul oder Fürbitte nicht nur in der schiitischen Tradition, sondern auch in den heiligen Schriften und in der Geschichte der Propheten einen legitimen Platz einnimmt und ein Mittel zur Annäherung an Gott darstellt.

 

5. Feindschaft und Beleidigung der Gefährten des Propheten: Einer der häufigsten Vorwürfe gegen die Schiiten ist, dass sie die Gefährten des Propheten (Friede sei mit ihm) als Feinde betrachten und ihnen keinen Respekt entgegenbringen. Auch dies ist eine bewusste Lüge. Tatsächlich glauben die Schiiten, dass es unter den Gefährten nach dem Propheten zwei große Kategorien gab. Die eine Gruppe verhielt sich absolut loyal, die andere Gruppe entschied in bestimmten Angelegenheiten ohne Rücksicht auf den Propheten. Schiiten kritisieren einige Verhaltensweisen der zweiten Kategorie, aber schiitische Gelehrte, wie Imam Khomeini und Imam Khamenei, haben gesagt, dass jede Beleidigung der zweiten Kategorie verboten ist. Aus der Sicht aller schiitischen Gelehrten ist es nicht erlaubt, die Glaubensbrüder zu beleidigen.

 

6. Beleidigung der Frauen des Propheten (Friede sei mit ihm): Ein weiterer falscher und weit verbreiteter Vorwurf ist, dass Schiiten die Frauen des Propheten (Friede sei mit ihm) verachten und verleumden. Tatsächlich respektieren die Schiiten die Stellung der Frauen des Propheten und nehmen solche Verleumdungen niemals in ihren Glauben auf. Die unterschiedliche Interpretation einiger historischer Ereignisse bedeutet niemals eine Missachtung des Charakters und der Stellung der Frauen des Propheten im schiitischen Glauben. Aus der Sicht aller Schiiten und auf der Grundlage des Korans sind die Frauen des Propheten „Umm ul-Mominin“.

Schließlich wurden diese Anschuldigungen und Gerüchte hauptsächlich von extremistischen und aufrührerischen Mediengruppen verbreitet, und viele Sunniten glauben nicht an solche Überzeugungen.

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