Interview mit Christoph Hörstel

US-Außenminister Tillerson reist durch Nahost, über Israel in die Türkei.

Allein die Tatsache, dass er ZUERST nach Israel reist, und erst danach zum Nato-Partner Türkei, soll den Verlust an Washingtons Wertschätzung demonstrieren. In Ankara jedoch wird nur gerade verhindert, dass der Krach zwischen den Partnern exakt während der Münchner Sicherheitskonferenz hochkocht. Doch aufgeschoben ist nicht aufgehoben: Washington nimmt auf türkische Sicherheitsinteressen keinerlei Rücksicht mehr, betreibt vielmehr eine antitürkische Zersetzungspolitik in der ganzen Region. Diese richtet sich gegen alle Staaten mit kurdischem Bevölkerungsanteil - und geht darüber hinaus.

Im Nahen Osten steht die Türkei vor einer Weggabelung: Ankara muss ich nach neuen Sicherheitspartnern umsehen, weil die alten, einschließlich Europa, nicht mehr ausreichen. Emanzipationsbestrebungen gegen Washingtons Vormundschaft müssten alle europäischen Völker aufwecken - doch bis dahin ist offenbar noch ein weiter Weg.

Über Lage und Hintergründe sprach Syed Hedayatollah Schahrokny mit dem Bundesvorsitzenden der Neuen Mitte, Christoph Hörstel.