Bundeskanzlerin Merkel in Beirut eingetroffen
Beirut(ParsToday/AFP)- Drei Tage vor dem EU-Gipfel und elf Tage vor dem CSU-Ultimatum ist die deutsche Bundeskanzlerin, Angela Merkel, am Donnerstagabend in Beirut eingetroffen.
Auf dem Programm stehen ein Treffen mit dem amtierenden libanesischen Regierungschef Saad Hariri am Mittag sowie Gespräche mit Staatspräsident Michel Aoun und Parlamentspräsident Nabih Berri.
Flüchtlingskrise steht im Mittelpunkt der Gespräche von Frau Merkel mit den libanesischen Verantwortlichen. Seit der Krise in Syrien im Jahr 2011 sind mehr als sechs Millionen Syrer auf der Flucht, die meisten halten sich in Jordanien, Libanon und in der Türkei auf.
Bei einem Besuch in Jordanien hatte Merkel zuvor ihren Ansatz für eine europäische Migrationspolitik verteidigt. Sie erklärte vor Studenten, sie sei auf der Seite derer, die sagten: „Wir müssen ein offenes Land sein.“ Die Migration müsse dabei aber geordnet und gesteuert werden.
Jordanien und Libanon sind zwei Länder, die im Verhältnis zur Bevölkerung die meisten Syrischen Flüchtlinge aufgenommen haben und auch in absoluten Zahlen Deutschland übertreffen. Libanon hat nach Angaben des Flüchtlingshilfswerks UNHCR fast eine Million syrische Flüchtlinge aufgenommen. Gemessen an der Bevölkerung sind in dem Land weltweit die meisten Flüchtlinge untergekommen, 164 pro 1000 Einwohner.
Beim EU-Gipfel am Sonntag geht es vor allem um eine "richtige" Asylpolitik.
In etwa elf Tagen läuft das Ultimatum der CSU ab und Innenminister Horst Seehofer will einen nationalen Alleingang bei der Zurückweisung von Flüchtlingen an den deutschen Grenzen durchsetzen.
Die Kanzlerin wird von einer kleinen Wirtschaftsdelegation und mehreren Bundestagsabgeordneten begleitet und fliegt am Freitag zurück nach Berlin.
