Mindestens 20 Tote bei Taliban-Anschlag auf Geheimdienstgebäude in Südafghanistan
Kalat (PressTV) - Bei einem Anschlag auf ein Geheimdienstgebäude in der südafghanischen Provinz Sabul sind mindestens 20 Menschen getötet und 100 weitere verletzt worden.
Der Bombenanschlag ereignete sich Donnerstagfrüh in der Provinzhauptstadt Kalat. Dem Provinzrat Atta Dschan Hakbajan zufolge, zielte der Anschlag auf das Gebäude des afghanischen Nachrichtendienstes. Rettungskräfte und Freiwillige suchen unter den Trümmern weiterhin nach Leichen, demnach könnte die Zahl der Toten weiter steigen. Unter den Opfern befinden sich Patienten darunter Frauen und Kinder, sowie Ärzte und Krankenpfleger.
Nach Angaben eines namentlich nicht genannten hochrangigen Beamten des Verteidigungsministeriums in Kabul, wollten die Militanten eine Trainingsbasis des Nachrichtendienstes anvisieren, stellten das mit Sprengstoff beladene Fahrzeug jedoch vor einem naheliegenden Krankenhaustor ab, berichtete Reuters.
Laut dem Gouverneur von Zabul, Rahmatullah Yarmal, wurde bei der Explosion das regionale Krankenhaus zerstört. „Es wurden auch Krankenwagen aus der Stadt Kandahar gerufen, um die Verwundeten in Krankenhäuser der Provinz Kandahar zu transportieren. Die meisten Opfer wurden in private Krankenhäuser eingewiesen“, zitierte der afghanische Fernsehsender Tolo News die örtlichen Beamten.
Zu dem Anschlag bekannte sich die militante Talibangruppe. Laut einem Talibansprecher, sei der Anschlag gegen den Nachrichtendienstbüro gerichtet gewesen.
Somit setzt sich die blutige Anschlagsserie in dieser Woche fort. Erst vor einigen Tagen waren bei zwei Selbstmordanschlägen, welche die Taliban für sich reklamierten, 46 Menschen getötet und Dutzende verletzt worden. Einer der Anschläge richtete sich gegen eine Wahlkampfveranstaltung in der Stadt Charikar, an der Präsident Ashraf Ghani teilgenommen hatte.
In Afghanistan brach eine neue Welle der Gewalt aus, nachdem die US-Taliban-Friedensgespräche letzte Woche abgebrochen wurden.