Bombenexplosionen am Straßenrand in Afghanistan töten drei, verwunden 20
(last modified Sun, 21 Feb 2021 20:33:53 GMT )
Feb 21, 2021 21:33 Europe/Berlin

Kabul/Helmand (ParsToday/PressTV) - Zwei separate Bombenexplosionen in Afghanistan haben mindestens drei Menschen getötet, darunter ein Kind, und 20 weitere verwundet.

Beim ersten Angriff zielte eine Bombenexplosion am Straßenrand am Sonntag auf ein Polizeiauto in der Hauptstadt Kabul, wobei der Fahrer und ein Kind, dass sich in der Nähe aufhielt, getötet und fünf weitere Zivilisten verletzt wurden. 

Die zweite Explosion wurde durch eine Bombe verursacht, die auf einem überfüllten Markt in der südlichen Provinz Helmand platziert wurde. Dabei wurde ein Zivilist getötet und 15 weitere erlitten Verletzungen, darunter zwei Polizisten.

Ein Tag zuvor (Samstagmorgen) waren bereits mindestens fünf Menschen getötet worden, als mehrere Explosionen Kabul erschüttert hatten. Die meisten Bombenanschläge in der Hauptstadt Kabul in den letzten Monaten waren Haftbomben - Sprengkörper mit Magneten, die an Fahrzeugen angebracht und per Fernbedienung oder Timer gezündet werden.

In Kabul und anderen afghanischen Großstädten gab es in den letzten Wochen eine Reihe von Angriffen und gezielten Morden gegen Angehörige der Sicherheitskräfte, Richter, Regierungsbeamte, Aktivisten der Zivilgesellschaft und Journalisten.

Afghanische und US-amerikanische Funktionsträger haben die Taliban-Militanten für die zahlreichen Attentate verantwortlich gemacht.

Die afghanische Regierung hatte zuvor angekündigt, Mitglieder einer militanten Gruppe verhaftet zu haben, die hinter der Herstellung und dem Einsatz von Haftbomben in Kabul und anderswo im vom Krieg zerstörten Land stecken.

Die Entwicklungen kommen zu einer Zeit, in der sich sowohl die lokalen Sicherheitskräfte als auch die Taliban auf neue Kämpfe im Frühjahr vorbereiten. Die Zunahme der Gewalt kommt trotz der Verhandlungen der afghanischen Regierung und der Taliban über ein Ende des jahrelangen Blutvergießens im Land.

Die USA und ihre NATO-Verbündeten marschierten 2001 unter dem Deckmantel der Terrorismusbekämpfung in Afghanistan ein. Die Invasion, die sich zum längsten Krieg in der Geschichte der USA entwickelt hat, hat die Taliban von der Macht gedrängt, aber die militante Gruppe hat ihre Angriffe nie gestoppt und die ausländische Militärpräsenz als einen der Hauptgründe für ihre fortgesetzte Militanz angeführt.

Fast zwei Jahrzehnte nach der Invasion schloss Washington Anfang letzten Jahres einen Deal mit den Taliban in der katarischen Hauptstadt Doha. Im Rahmen des Abkommens sollten alle ausländischen Truppen bis Mai den afghanischen Boden verlassen, damit die Taliban ihre Angriffe auf amerikanische Streitkräfte stoppen.

Stoltenberg: Keine Entscheidung über einen NATO-Rückzug aus Afghanistan

Die Verteidigungsminister der NATO trafen sich am Donnerstag in Brüssel, um die Möglichkeit eines Aufenthalts in Afghanistan über die zwischen der militanten Taliban-Gruppe und den Vereinigten Staaten unter der Leitung des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump vereinbarte Rückzugsfrist im Mai hinaus zu erörtern.

Trump hat im Februar 2020 eine Einigung erzielt, wonach die USA und ihre NATO-Verbündeten voraussichtlich innerhalb von 14 Monaten alle Truppen abziehen werden.

Die Regierung von Präsident Joe Biden gab an, sie prüfe, ob sie sich an die bevorstehende Frist vom 1. Mai halten soll oder bleiben und eine Gegenreaktion der Taliban riskieren werde.

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