Yemeniten greifen Hafen Eilat an – was ist passiert?
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ParsToday – Der Hafen von Eilat in den besetzten Gebieten, einst Dreh- und Angelpunkt für Handel, Energie und Tourismus Israels, befindet sich nun im sicherheitspolitischen Notstand – finanziell gelähmt und vom öffentlichen Vertrauen abgeschnitten.
(last modified 2025-07-24T20:41:17+00:00 )
Jul 24, 2025 08:21 Europe/Berlin
  • Yemeniten greifen Hafen Eilat an – was ist passiert?

ParsToday – Der Hafen von Eilat in den besetzten Gebieten, einst Dreh- und Angelpunkt für Handel, Energie und Tourismus Israels, befindet sich nun im sicherheitspolitischen Notstand – finanziell gelähmt und vom öffentlichen Vertrauen abgeschnitten.

Die Analyseplattform al-Khanadeq berichtete am Dienstag, dass die zeitweilige Schließung des Hafens kein spontaner Entschluss war, sondern Höhepunkt eines zermürbenden Prozesses seit Ende 2023. Seither führt die jemenitische Ansarullah-Bewegung maritime Einsätze durch, um Gaza zu unterstützen. Laut ParsToday wurden durch diese Angriffe strategische Schwächen in Israels kritischer Infrastruktur offenbart – Eilat wurde zum Symbol eines maritimen und wirtschaftlichen Zusammenbruchs im Süden des Regimes.

Al-Khanadeq betont, dass Eilat einst ein strategischer Knotenpunkt auf der Route zwischen Asien und Europa via Suezkanal war – das einzige Tor zu Rotem Meer für Israel. Durch wiederholte Seangriffe der Yemeniten wurde der Schiffsverkehr nahezu komplett lahmgelegt, und die Versicherungsprämien stiegen um 270 %, was internationale Reedereien zwang, ihre Routen zu ändern.

Zusammenbruch in Zahlen

Die Schulden des Hafens stiegen auf über 100 Mio. USD, während die Einnahmen um 85 % einbrachen. Die Gemeinde Eilat sperrte sogar die Bankkonten des Hafens wegen nicht gezahlter Steuern – und jegliche Hoffnung auf Wiederbelebung verschwand.

Doch die Angriffe gingen weit über bloße Störungen hinaus: Am 16. Juli 2025 führte Ansarullah vier koordinierte Angriffe auf den Hafen Eilat, den Flughafen Ben Gurion und die Negev-Region durch – mit «Zulfiqar»-Ballistikraketen und hochentwickelten Drohnen. Unabhängige Quellen berichten, dass alle Ziele präzise getroffen wurden.

Wirtschaftliches Desaster

Al-Khanadeq beschreibt die Folgen als katastrophal für die israelische Wirtschaft – insbesondere in Handel, Autoimport und Energiesektor. Der Hafen, ehemals Umschlagplatz für die Hälfte aller israelischen Fahrzeugimporte, war seit November 2023 faktisch lahmgelegt – zehntausende Fahrzeuge stapelten sich dort. Großprojekte wie die Ölpipeline Eilat–Aschkelon und die 27 Mrd. -USD-Bahnverbindung Eilat–Haifa–Ashdod wurden gestoppt. Der Tourismus brach ein: Bis zu 1 Million Besucher jährlich strömten einst nach Eilat – heute ist die Region unter hohem militärischen Aufgebot abgeriegelt, Informations- und Verkehrsrouten blockiert. Das Vertrauen in die Sicherheit ist ernsthaft beschädigt und Schaden in Millionenhöhe droht.

Politische und militärische Reaktionen

Israel versuchte, die USA um direkte Intervention gegen die jemenitischen Kräfte und um ein internationales Sicherungsbündnis für den Schiffsverkehr zu bitten – ein Eingeständnis der Unzulänglichkeit eigener Abwehrsysteme. Gleichzeitig verlängerte der UN-Sicherheitsrat die Überwachung der Lage im Roten Meer – während Russland, China und Algerien Enthaltungen signalisierten. Das unterstreicht die wachsende Legitimität des Widerstands im Jemen gegen US- und israelische Vorherrschaft.

Kein sicherer Durchgang für Besatzer

„Ansarullah hat als Teil der Widerstandsachse von Jemen bis Gaza eine neue Abschreckungsgleichung etabliert: Kein Durchgang für Besatzer bleibt sicher“, betont al-Khanadeq. Heute ist Hafen Eilat Symbol eines strategisch offengelegten Israels, einst Zeichen wirtschaftlicher Expansion – nun aber Sinnbild für Machtverlust und mangelnde Abschreckung.

Die Widerstandskräfte im Jemen schreiben damit ein neues Kapitel: von Saada bis Aschkelon, von Gaza bis Rotes Meer – der Krieg gegen den Besatzer erstreckt sich über die Region.