Apr 18, 2024 08:52 Europe/Berlin
  • Lass dich nicht täuschen! Sport ist für den Westen völlig politisch

Teheran (ParsToday) – Während des Super Bowl 2024 in den USA wurde zwischen den beiden Halbzeiten ein von Israel in Auftrag gegebener 30-sekündiger Werbespot ausgestrahlt, der den Völkermord in Gaza rechtfertigen wollte.

Zur gleichen Zeit, als diese Werbung ausgestrahlt wurde, töteten die israelischen Besatzertruppen Menschen in Rafah, wobei Dutzende Palästinenser den Märtyrertod erlitten.

Mit 123 Millionen Zuschauern wurde das diesjährige Super Bowl-Finale zum meistgesehenen Spiel in der Geschichte dieses Wettbewerbs.

Obwohl die Reaktion der Menschen auf die israelische Werbung schwach war, stellt sich die Frage: Was passiert mit der Trennung zwischen Sport und Politik, über die amerikanische Politiker oft sprechen?

Die Antwort lautet: Trotz der Forderungen nach einer Trennung zwischen Politik und Sport diente der Sport in Wirklichkeit immer als Instrument zur Umsetzung der politischen Agenda der USA. Das heißt, wenn US-Verbündete wie Israel einer Meinung sind, muss der Sport politisiert werden, selbst wenn es Israel ist, das mit dem Geld amerikanischer Steuerzahler einen Völkermord in Palästina begeht.

Während der 7-monatigen Bombardierung des Gazastreifens durch das israelische Regime und mit Unterstützung der USA wurden bisher mehr als 33.000 Palästinenser getötet, mehr als 80.000 Menschen verletzt und mehr als 2 Millionen Menschen vertrieben. Das Schweigen der Sportgemeinschaft angesichts dieser Verbrechen zeigt deren Heuchelei und Doppelmoral.

Sportliche Wettkämpfe dienten aber auch schon immer als Plattform, um gegen Ungerechtigkeit zu protestieren. Eines der vielleicht kraftvollsten Bilder in der Sportgeschichte ist der Protest von Tommie Smith und John Carlos, den Leichtathleten, die die USA bei den Olympischen Spielen 1968 in Mexiko-Stadt repräsentierten. Sie standen oben auf dem Medaillen-Podest und hoben eine Hand mit einem schwarzen Handschuh, der zur Faust geballt war, um gegen den Rassismus gegen Schwarze in den USA zu protestieren. Beide Athleten wurden „ausgebuht“ und von den Spielen ausgeschlossen.

Die USA haben auch wiederholt den Sport genutzt, um ihre Feinde zu bestrafen. 1980, nach dem Einmarsch der Sowjetunion in Afghanistan im Jahr 1979, zwangen die USA 65 Länder, die Olympischen Sommerspiele in Moskau zu boykottieren. Daraufhin boykottierten die Sowjetunion und andere Mitglieder des Warschauer Paktes die Olympischen Sommerspiele 1984 in Los Angeles.

Die Doppelmoral im Sport wird deutlicher, wenn wir die Reaktionen auf den russischen Angriff auf die Ukraine mit dem israelischen Angriff auf die Palästinenser vergleichen. Im ersten Fall waren Sport und Politik miteinander verflochten, und die russische Aggression galt als bestrafungswürdig. Professionelle Sportorganisationen folgten dem westlichen Aufruf und unterstützten lautstark die Ukraine. Aber jegliche Solidaritätsbekundung mit den Palästinensern ist in der Welt des Sports verboten.

Bis zum 7. Oktober hatte Israel im Jahr 2023 mehr als 250 Palästinenser getötet, was das tödlichste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen der Todesfälle durch die Vereinten Nationen war, aber die Sportorganisationen schwiegen!

Zwischen dem 7. Oktober und dem 6. Dezember 2023 kamen bei israelischen Angriffen rund 85 palästinensische Sportler im Gazastreifen und im Westjordanland ums Leben. Nach Angaben des palästinensischen Fußballverbandes umfasste diese Zahl 55 Fußballer und 30 Spieler anderer Sportarten. In dem Bericht heißt es weiter, dass Israel palästinensische Sportler, insbesondere Fußballspieler, Vereinspräsidenten, Manager und Schiedsrichter, ins Visier genommen habe. Israelische Raketen haben außerdem 9 Sportzentren zerstört, 4 im Westjordanland und 5 im Gazastreifen. Das gezielte Vorgehen gegen palästinensische Sportler ist seit Jahren Teil der israelischen Gewalt gegen Palästinenser.

Während die internationale Sportgemeinschaft über die Verbrechen an den Palästinensern schweigt, bleibt die Unterstützung für das zionistische Regime stark! Am 8. Oktober 2023 sympathisierte die nationale amerikanische Basketballvereinigung - National Basketball Association (NBA) - in einer Erklärung mit den Israelis und verurteilte die militärischen Aktionen der Palästinenser zur Rückeroberung ihres Landes mit dem Etikett des Terrorismus (!). Doch trotz des Drucks und der Risiken, denen Sportler bei der Unterstützung Palästinas ausgesetzt sind, haben Palästinenser auch Unterstützer und Verbündete in der Welt des Sports.

Persönlichkeiten wie Natasha Cloud, eine Basketballspielerin und ein Star in diesem Sport, zeigt offen ihre Solidarität mit den Palästinensern.

Man sollte auch immer den Vergleich im Auge behalten, dass im Falle Russlands die Sportmannschaften dieses Landes von internationalen Wettbewerben ausgeschlossen wurden, aber die Fortsetzung des Völkermords in Gaza, für die israelischen Sportmannschaften keine Konsequenzen hatte!

Und jetzt, da deutlich geworden ist, dass Sport politisch ist, ist es vielleicht notwendig, dass die mutigen Menschen und ihre unabhängigen Regierungen einen kollektiven Boykott gegen israelische Sportarten und Sportler beginnen.

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