Japans ehemaliger Verteidigungsminister wird neuer Premierminister
(last modified 2024-09-27T18:11:39+00:00 )
Sep 27, 2024 20:11 Europe/Berlin
  • Japans ehemaliger Verteidigungsminister wird neuer Premierminister

IRNA - Ishiba Shigeru soll Japans neuer Premierminister werden, nachdem er die Wahl zum Vorsitzenden der regierenden Liberaldemokratischen Partei (LDP) in einer Abstimmung von Abgeordneten und Parteimitgliedern gewonnen hat.

Der frühere Verteidigungsminister (67) setzte sich am Freitag in einer Stichwahl in der LDP-Zentrale in Tokio mit 215 zu 194 Stimmen gegen seine rechtsgerichtete Rivalin Sanae Takaichi durch.

Auslöser der Abstimmung war die Ankündigung des scheidenden Ministerpräsidenten Fumio Kishida, angesichts von Spendenskandalen und sinkenden Umfragewerten nicht mehr für das Amt des LDP-Vorsitzenden zu kandidieren.

Nach den Skandalen der letzten Monate hatte Kishida erklärt, sein Nachfolger müsse eine „neue LDP“ anführen, und die Notwendigkeit frischen Blutes betont.

Associated Press berichtete: Ishiba, der als Experte für Verteidigungspolitik bekannt ist, hatte (früher) eine asiatische Version des NATO-Militärbündnisses und der japanisch-amerikanischen Sicherheitsallianz vorgeschlagen.

Kishida, der am 29. September 2021 zum Premierminister gewählt wurde, löste am 14. Oktober desselben Jahres das Unterhaus auf und setzte Neuwahlen für den 31. Oktober an.

In kurzen Kommentaren an die Abgeordneten vor der Stichwahl rief Ishiba, der den Wahlkampf als seine „letzte politische Schlacht“ bezeichnet hatte, zu einem gerechteren und freundlicheren Japan auf.

„Wir werden dem weit verbreiteten Misstrauen gegenüber der LDP ein Ende setzen“, sagte er. „Sobald die Wahlen vorbei sind, werden wir uns mit ganzer Kraft für den Schutz Japans, seiner Regionen, seiner Gesetze und seiner Menschen einsetzen.“

Trotz seiner Popularität in der Bevölkerung schied ein weiterer Kandidat, Shinjiro Koizumi, der mit 43 Jahren Japans jüngster Nachkriegspremierminister geworden wäre, zusammen mit sechs anderen Kandidaten bereits im ersten Wahlgang aus.

 

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