Amnesty International warnt vor islamfeindlichen Äußerungen in Frankreich / Verschleierte Frauen sind Opfer alltäglicher Islamophobie in Europa

ParsToday - Amnesty International hat rassistische, islamfeindliche und religionsfeindliche Äußerungen in einigen französischen Medien verurteilt.

Experten sind der Ansicht, dass Frankreichs Anti-Islam-Politik, die in den letzten zwei Jahrzehnten unter dem Vorwand, den französischen Säkularismus durchzusetzen, zur Verhängung strenger Gesetze geführt hat, darunter das Verbot des Hijab für Muslime, eine gescheiterte Politik ist. Laut Iqna warnte Nathalie Godard, eine der Direktorinnen von Amnesty International Frankreich, auf einer Pressekonferenz am Montag vor der Normalisierung und Veröffentlichung von Aussagen, die gegen die Menschenrechte in diesem Land verstoßen. Sie verurteilte insbesondere die rassistischen, einwanderer-, islam- und religionsfeindlichen Äußerungen, die in Frankreich weit verbreitet sind und von einigen Medien unterstützt werden.

Rat für Amerikanisch-Islamische Beziehungen: Französische Regierung für zunehmende Islamophobie verantwortlich

Als Reaktion auf das jüngste Verbrechen an einem Muslim in Frankreich hat der Rat für Amerikanisch-Islamische Beziehungen (CAIR) letzte Woche betont, dass die französische Regierung den anti-islamischen Verbrechen im Land ein Ende setzen müsse.

Ein unbekannter Mann hatte am Freitag, den 25. April, in einer Moschee in La Grande-Combe, einer Stadt im südfranzösischen Departement Gard, einen Gläubigen mit 40 Messerstichen erstochen. Letzte Woche verurteilte der Rat für amerikanisch-islamische Beziehungen den Mord an einem französischen Muslim in einer Moschee und betonte, dass Frankreich solchen brutalen und islamfeindlichen Verbrechen ein Ende setzen müsse. Als größte Organisation für die Rechte der Muslime in den Vereinigten Staaten forderte der Rat die politischen Führer Frankreichs auf, die Islamophobie im Land nicht weiter zu schüren. In diesem Zusammenhang sagte Nihad Awad, Nationaler Geschäftsführer des Council on American-Islamic Relations (CAIR), dass die französische Regierung und französische Politiker seit Jahren anti-islamische Bigotterie und Rassismus gegen französische Muslime schüren.

Zunahme von Rassismus und Islamfeindlichkeit in der Schweiz

Die Eidgenössische Kommission zur Bekämpfung von Rassismus in der Schweiz (EKR) berichtete kürzlich, dass die Zahl rassistischer und fremdenfeindlicher Vorfälle in der Schweiz im Jahr 2014 um 40 Prozent gestiegen ist und dass die Zahl der Angriffe auf Muslime stark zugenommen hat. Im vergangenen Jahr meldete die Kommission mehr als 1.200 Vorfälle von Hassreden, körperlichen Angriffen, Drohungen und anderen Formen diskriminierenden Verhaltens aufgrund der Rasse oder der Religion. Diese Zahl ist im Vergleich zum Vorjahr um rund 40 Prozent gestiegen.

Frauen mit Hijab: Opfer alltäglicher Islamfeindlichkeit in Europa

Untersuchungen zeigen, dass verschleierte Frauen in Europa am häufigsten Opfer islamfeindlicher Straftaten werden. Der Bericht der Europäischen Organisation zur Bekämpfung von Islamophobie aus dem Jahr 2024 zeigt, dass von den 1.037 islamfeindlichen Straftaten, die von der Organisation erfasst wurden, 24 Prozent Männer und 76 Prozent muslimische Frauen betrafen. Gleichzeitig wurden 402 Straftaten gegen verschleierte Frauen verübt.